Deutschlands Giulia Gwinn (r) feiert mit Bibiane Schulze Solano (Rückennummer 4) und anderen Teamkolleginnen den Sieg.
Beim EM-Qualifikationsspiel zwischen Österreich und Deutschland war die neue 4 erstmals zu sehen. Bildrechte: picture alliance/dpa/APA | Expa/Reinhard Eisenbauer

Ähnlichkeit mit SS-Runen Deutsches Fußball-Trikot bekommt neue Nummer 4

06. April 2024, 17:38 Uhr

Nach Kritik am Design der Nummer 4 auf dem deutschen Trikot der Fußball-Nationalmannschaften hat Sportartikelhersteller Adidas die Nummer neu gestaltet. Grund ist, dass das Design mit der Zahl 44 an die verbotenen SS-Runen aus dem Nationalsozialismus erinnerte. Das sorgte bei Fans für Irritationen.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat auf Kritik reagiert und das Design der Rückennummer 4 auf den Trikots für seine Nationalmannschaften überarbeitet. Sie waren erstmals beim EM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft der Frauen in Österreich am Freitag zu sehen gewesen.

Deutschlands Jonathan Tah trägt das Adidas-Trikot mit der Rückennummer 4.
Weil das Design der 4 an ein S in Runenschrift erinnert, wurde die 44 auf deutschen Trikots jetzt verboten. Bildrechte: picture alliance/dpa | Christian Charisius

Das Design der 4 hatte an ein S in Runenschrift erinnert, die 44 ähnelte dadurch den verbotenen SS-Runen aus dem Nationalsozialismus. Die Abkürzung stand in der NS-Diktatur für die "Schutzstaffel", eine Terror-Einheit im Regime Adolf Hitlers.

DFB-Trikot: Adidas nimmt Nummer 44 vom Markt

Als Reaktion hat Adidas die Personalisierung umgestellt: Die Nummer 44 kann nun nicht mehr ausgewählt werden. "Leider kann das Zeichen 44 nicht verwendet werden. Bitte versuch' etwas anderes", erscheint auf der Webseite als Hinweis. Adidas-Sprecher Oliver Brüggen hatte angekündigt, den Verkauf anzupassen. Auch nach der Neugestaltung der Nummer 4 war die 44 weiter nicht auswählbar.

Zuvor hatten ein Journalist auf X und anschließend auch die "Bild" über die Adidas-Pläne berichtet. In den sozialen Medien war die Kombination aufgefallen, viele Menschen beteiligten sich an der Diskussion. "Für das Design der Namen und der Nummern zeichnet der DFB mit seinem Partner 11teamsports verantwortlich", sagte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

"Bei Adidas arbeiten Menschen aus rund 100 Nationen, unser Unternehmen steht für die Förderung von Vielfalt und Inklusion", sagte Brüggen. Adidas setze sich aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Hass ein. Das Unternehmen weise alle Andeutungen, dass es spaltende oder ausgrenzende Ansichten fördere, zurück.

Das Trikot der Fußball-Nationalmannschaft für das Jahr 2024 war erst vor den beiden Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande vorgestellt worden.

dpa,SID (lmb,kar,pei)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 06. April 2024 | 16:00 Uhr

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