recap Macht uns China arm?

04. November 2022, 17:18 Uhr

Was wenn bald der nächste Wirtschaftskrieg droht? Nämlich dann, wenn China das kleine Taiwan angreift. China ist unser wichtigster Handelspartner. Es liefert uns Rohstoffe, Medikamente, kleinste Industrieteile, Chips und noch viel viel mehr. Dazu machen deutsche Konzerne fette Gewinne im “Reich der Mitte”. Wie sehr hat uns China schon im Griff und wie gefährlich kann das werden? Wenn sich zudem chinesische Unternehmen in unsere kritische Infrastruktur einkaufen.

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Bildrechte: MDR/Denis Ludwig/Franz-Paul Senftleben

Die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China wächst. Das könnte zum Problem werden, sollte China eines Tages das kleine Taiwan vor seiner Küste angreifen. Wäre der Westen konsequent und würde dann gegen China Sanktionen verhängen, hätte dies verheerende Auswirkungen. Nach vielen Jahren des gemeinsamen Wachstums stellt sich jetzt die Frage: Macht uns China arm? Und was können wir dagegen tun?

Warum Deutschland erpressbar ist

Schon heute merken wir jeden Tag die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine: Lebensmittel werden teurer, Materialien knapp und die Energiepreise steigen. Dabei ist unsere Abhängigkeit von Russland vor allem auf Öl und Gas beschränkt. Eine ähnliche Situation mit China hätte wahrscheinlich dramatischere Folgen. Weil die beiden Wirtschaftsräume deutlich enger verzahnt sind. Und weil China um ein vielfaches größer ist als Russland.

Daher fragen sich immer mehr Politiker und Experten: Hat sich Deutschland erpressbar gemacht? Schon heute sind wir zum Beispiel beim Thema Handynetze von der chinesischen Wirtschaft abhängig, sagt der China-Experte Tim Rühlig. Solche Abhängigkeiten müssten dringend reduziert werden, findet der Wissenschaftler der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.

China: Ideologie vor Profit

Zuletzt schlugen Pläne der chinesischen Staatsrederei Cosco hohe Wellen. Das Unternehmen will Anteile des Hamburger Hafens kaufen. Das sehen Experten kritisch, da der größte Seehafen Deutschlands zur kritischen Infrastruktur gehört. Dazu würden chinesische Staatsunternehmen keine reinen Profitinteressen verfolgen, sondern am Ende auch die politischen Ziele der Ein-Parteien-Regierung umsetzen, sagt die ARD-China-Korrespondentin Eva Lamby-Schmitt.

Viele Beobachter der aktuellen Situation gehen davon aus, dass es auf absehbare Zeit zu einem Angriff Chinas auf den Nachbarn Taiwan kommen wird. Deshalb, so die Empfehlung vieler Experten, müsse die Deutschland jetzt vorhandene Abhängigkeiten reduzieren und weitere strategische Investitionen aus dem Riesenreich genau überprüfen.

Ob uns China arm macht, wann uns China gefährlich wird und wie wir uns aus dem aktuellen Würgegriff befreien können, dass seht ihr in der neuen Folge von re:cap.

 

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | recap – bei Youtube | 04. November 2022 | 17:00 Uhr

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