Frau an einer Tankstelle.
Trauriger Spitzenreiter: Sachsen-Anhalt hat den höchsten Dieselpreis von ganz Deutschland. Auch in Sachsen ist es nicht billig. Bildrechte: IMAGO / lausitznews.de

Super E10 und Diesel Tanken: Sachsen-Anhalt ist teuerstes Bundesland

22. September 2023, 18:28 Uhr

Tanken ist in Sachsen-Anhalt im September so teuer wie in keinem anderen Bundesland. Wie eine Auswertung des ADAC von 14.000 Tankstellen zeigt, kommt Sachsen-Anhalt beim Dieselpreis auf den ersten Platz. Bei Super E10 liegt nur der Stadtstaat Hamburg noch minimal darüber.

Für die Sachsen-Anhalter ist Tanken im bundesweiten Vergleich derzeit besonders teuer. Für einen Liter Diesel müssen laut einer Auswertung des ADACs momentan im Schnitt 1,88 Euro bezahlt werden – so viel wie nirgends sonst in Deutschland. Super E10 kostet in Sachsen-Anhalt derzeit rund 1,91 Euro. Nur im Stadtstaat Hamburg ist Benzin noch minimal teurer. Für die Untersuchung wertete der ADAC am 21. September um 11 Uhr Daten von mehr als 14.000 Tankstellen aus.

Sachsen-Anhalt vor Sachsen und Thüringen

Thüringen und Sachsen liegen preislich etwas hinter Sachsen-Anhalt. Diesel kostet in Sachsen im Schnitt 1,87 Euro, in Thüringen 1,86 Euro. Der Liter Super E10 ist in beiden Bundesländern mit durchschnittlich 1,90 Euro gleich teuer.

Besonders günstig können die Menschen in Rheinland-Pfalz tanken. Bei Diesel machte der Unterschied zum Preis in Sachsen-Anhalt rund sechs Cent aus. Super E10 war deutschlandweit in Berlin am billigsten mit 1,86 Euro und damit fünf Cent günstiger als in Sachsen-Anhalt. Im Vergleich zum Vormonat sind die Kosten sowohl für Diesel als auch Super E10 in Sachsen-Anhalt gestiegen – bei Diesel sogar um 10 Cent.

Preise im Osten höher

Auffällig ist: Vor allem in den ostdeutschen Bundesländern sind die Preise höher. Wie der ADAC dem MDR auf Nachfrage sagte, sei das aber nur eine Momentaufnahme. "Die Preise wechseln immer. Es ist nie so, dass immer die Süddeutschen oder die Ostdeutschen die billigen oder die teuren sind", so ADAC-Pressesprecher Andreas Hölzel. Der Preisvergleich werde monatlich erstellt. Und es sei nie so, dass ein Bundesland monatelang die Statistik anführe.

Wo eine größere Tankstellendichte ist, kann es sein, dass auch die Konkurrenz höher ist.

Andreas Hölzel Pressesprecher ADAC


Eine mögliche Erklärung für eventuell höhere Preise im Osten: "Eventuell hat der Osten nicht so eine Tankstellendichte wie im Westen. Wo eine größere Dichte ist, kann es sein, dass auch die Konkurrenz höher ist", sagte ADAC-Pressesprecher Hölzel. In den Regionen gäbe es zudem "einzelne Kraftstoffmärkte mit unterschiedlicher Gestaltung".

Abends Tanken ist sinnvoll

Preisbewusste Autofahrer sollten nach Empfehlung des ADAC jede Möglichkeit nutzen, günstiger zu tanken. Das stärke den Wettbewerb und sei letztlich zum Vorteil der Verbraucher. Sinnvoll sei beispielsweise, preiswertere Tankstellen zu günstigen Tankzeitpunkten zu nutzen. In der Regel liege das beste Zeitfenster des Tages zwischen 18 und 22 Uhr.

MDR (Luise Kotulla), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. September 2023 | 06:00 Uhr

10 Kommentare

Basstian vor 33 Wochen

Wenn Schwedt die Belieferung vom BER einschließlich der Flugbereitschaft einstellen oder stark reduzieren würde, gäbs woanders mehr Sprit. Eine Kerosinsteuer muß endlich her. Mir geht der Fluglärm soooo auf den Geist!

maheba vor 33 Wochen

Man stelle sich vor, im Supermarkt würden über den Tag verteilt die Preise immer wieder entsprechend der Konkurrenz angepasst. Das wäre irre. Beim Kraftstoff aber der tägliche Wahnsinn.

Taf73 vor 33 Wochen

Wie heißt gleich noch mal die Raffinerie, die für die Treibstoffversorgung Ostdeutschlands zuständig ist? Und wie heißt noch mal die Raffinerie, der der Bundeswirtschaftsminister ohne Not die Rohstoffzufuhr gekappt hat? Und jetzt wundert man sich über hohe Spritpreise?

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