Eine Person füllt 2008 einen Einbürgerungstest aus.
Bis zum Einbürgerungstest kann es dauern. Denn in Sachsen-Anhalt gibt es derzeit vielerorts lange Wartezeiten für Anträge auf Einbürgerung. Bildrechte: picture alliance / dpa | Uli Deck

Anträge stauen sich Mehr als ein Jahr Wartezeit für Einbürgerung in mehreren Kreisen

19. August 2023, 08:29 Uhr

Wer in Sachsen-Anhalt seine Einbürgerung beantragt, muss oft lange darauf warten. In einigen Landkreisen beträgt die Wartezeit mehr als ein Jahr, denn die Anträge stauen sich. Oft fehlt das Personal, um die Einbürgerungsanträge schnell zu bearbeiten.

In mehreren Landkreisen in Sachsen-Anhalt müssen Menschen, die eine Einbürgerung beantragt haben, lange auf die Bearbeitung ihres Antrags warten. Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen, dass im vergangenen Jahr so viele Menschen wie nie zuvor einen deutschen Pass erhalten haben. Eine Umfrage unter den Landkreisen hat allerdings ergeben, dass auch immer mehr Anträge gestellt werden.

Grund für die steigenden Zahlen der Einbürgerungen ist dem Statistischen Landesamt zufolge unter anderem, dass immer mehr der zwischen 2014 und 2016 eingewanderten syrischen Schutzsuchenden die formellen Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllten.

Voraussetzungen für eine Einbürgerung in Deutschland

Menschen, die sich unbefristet in Deutschland aufhalten dürfen und seit mindestens acht Jahren (in bestimmten Fällen auch seit sechs oder sieben Jahren), können sich einbürgern lassen. Dafür ist ein schriftlicher Antrag nötig, den man ab dem Alter von 16 Jahren stellen kann. Bei jüngeren Kindern und Jugendlichen übernehmen das die Eltern. Es gelten Regeln, was beispielsweise den Lebensunterhalt oder Ehepartner und -partnerinnen betrifft. Für die meisten Menschen ist außerdem ein Einbürgerungstest Pflicht.

Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Ein Jahr Wartezeit auf Einbürgerung – und länger

Dadurch komme es dazu, dass die Anträge sich stauen, erklärte der Leiter des Ausländeramtes des Saalekreises, Uwe Biermann. Auch der Landkreis Stendal sprach von einem Antragsstau. Auch im Landkreis Wittenberg müssen Menschen einem Sprecher zufolge lange auf ihre Einbürgerung warten. Während die Wartezeit in den vergangenen Jahren in der Regel sechs Monate betragen habe, sei es aktuell ein Jahr. Andere Kreise gaben noch längere Wartezeiten an.

Von vielen Kreisen hieß es, es sei mehr Personal nötig. Die Einbürgerungsanträge zu bearbeiten sei allerdings eine sehr spezifische Aufgabe, die nur mit gewissenhafter Einarbeitung erfüllt werden könne, hieß es aus dem Landkreis Wittenberg. Neues Personal schnell einzuarbeiten sei nicht möglich.

Integrationsbeauftragte: Weg zur Einbürgerung entbürokratisieren

Sachsen-Anhalts Integrationsbeauftragte Susi Möbbeck sagte, der Weg zur Einbürgerung müsse dringend entbürokratisiert und beschleunigt und attraktiver für internationale Fachkräfte zu werden. Viele Kommunen hätten sich schon auf den Weg gemacht, ihre Ausländerbehörden personell zu stärken. Es dauere aber, bis sich die Wirkung entfalte.

Schon im August vergangenen Jahres hatten Daten des Innenministeriums gezeigt, dass die Wartezeiten für Einbürgerungen in Sachsen-Anhalt in vielen Kreisen vergleichsweise lang sind. Schätzungen zufolge ist damals bei weniger als einem Fünftel der Anträge die Regelbearbeitungszeit von sechs Monaten eingehalten worden.

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dpa, MDR (Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. August 2023 | 08:00 Uhr

25 Kommentare

faultier vor 36 Wochen

UPM in Platling 1100 Beschäftigte Hauptgrund zu hohe Energiepreise,Magns mit zwei Werksschliessungen auch Energiepreise,Marelli Brotterode 950 Beschäftigte,Daimler Benz das Smartwerk 1500 Beschäftigte noch mehr gefällig.

pwsksk vor 36 Wochen

Ich habe vor ein paar Tagen in der Volksstimme sogar die Zahl von 50.000 € jährlich in Sachsen-Anhalt gelesen. Ich weiß nicht, wer nur auf solche Werte kommen kann. Das hat in den letzten 10 Jahren kaum ein Ingenieur in renomierten Westfirmen in unserem Land bekommen.

pwsksk vor 36 Wochen

Ich bin auf den "Vergleich" Peters, von Abwanderung der Wirtschaft und seiner Äußerung zur "Zuwanderung von Fachkräften wird weiter erfolgen müssen" eingegangen. Herr/ Frau Fakt, bitte nicht das Wort im Munde rumdrehen.
Lesen sie sich den ersten Satz von Peter noch einmal durch. Er hat überhaupt nicht verstanden, was Rocky meinte. Und sie leider auch nicht.

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