Ein Kranz mit der Schleifen-Aufschrift "Gedenken an die 500.000 Sinti und Roma, die Opfer des Holocaust wurden", aufgenommen bei der Gedenkveranstaltung zum 78. Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora.
Mit verschiedenen Veranstaltungen wird am Sonnabend in Sachsen-Anhalt die Erinnerung an den Holocaust wach gehalten. Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Bein

27. Januar Erinnerung und Demos am Holocaust-Gedenktag in Sachsen-Anhalt

27. Januar 2024, 12:22 Uhr

Der 27. Januar ist seit 1996 gesetzlicher Gedenktag in Deutschland. Er erinnert an die Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz vor 79 Jahren. In Sachsen-Anhalt finden am Sonnabend zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt – aber auch Demonstrationen.

Mit verschiedenen Veranstaltungen wird am Sonnabend in Sachsen-Anhalt der Holocaust-Gedenktag begangen. Neben kulturellen Angeboten finden Gespräche und Gedenkveranstaltungen statt. Ein Überblick:

  • Halle: 10 Uhr Stilles Gedenken an der ehemaligen Synagoge, zwischen Großer Brauhausstraße und Großem Berlin
  • Halle: 11 Uhr Eröffnung der Ausstellung "Abgestempelt – Judenfeindliche Postkarten" im Ratshof
  • Gardelegen: 16 Uhr Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibble
  • Jerichow: 9 Uhr Kranzniederlegung am Gedenkstein hinter dem Haus 6 des AWO Fachkrankenhauses
  • Lutherstadt-Wittenberg: 17 Uhr Abendgebet und Kranzniederlegung, Stadtkirche St. Marien, Stätte der Mahnung
  • Magdeburg: 10 Uhr Stille Kranzniederlegung am Denkmal für die verfolgten und ermordeten Magdeburger Sinti und Roma, Hegelstraße/Am Dom
  • Magdeburg: 16 Uhr Kundgebung und Lesung des "Bündnis gegen Rechts", Bahnhofsvorplatz an der Gedenkplatte für die Opfer der Deportationen
  • Rehmsdorf: 10 Uhr Kranzniederlegung am Ehrenmal für die Opfer des KZ-Außenlagers "Wille", Bahnhofstraße
  • Salzwedel: 10 Uhr Gedenkveranstaltung, An der Ritzer Brück
  • Salzwedel: 10:45 Uhr Gedenkveranstaltung am Gedenkstein in der Gardelegener Straße
  • Stendal: 9 Uhr Gedenken am Robert-Dittmann-Gedenkstein
  • Stendal: 10 Uhr Zeitzeuginnen-Gespräch mit Henriette Kretz, Musikforum Katharinenkirche
  • Weißenfels: 14 Uhr Gedenkveranstaltung am Gedenkstein für die Opfer des Faschismus im Stadtpark

Demonstrationen gegen Extremismus

Außerdem wurden Demonstrationen mit Verweis auf das Holocaust-Erinnern angemeldet. In Blankenburg rufen die Evangelische Kirchengemeinde und der Gemeinnützige Verein für Sozialeinrichtungen (GVS) für den Nachmittag zu einer Demo ausgehend vom Lühnertorplatz auf. Es sei ein "besonderes Anliegen, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten", heißt es im Aufruf. Daher wolle man klare Haltung gegen jegliche Form von Diskriminierung zeigen.

Vor dem Gedenken für die Opfer in der Stadtkirche Wittenberg ruft die Evangelische Kirchengemeinde ab 16 Uhr zur Demo auf dem Wittenberger Marktplatz auf. Motto: "Wittenberg: Klare Kante gegen rechts. Unsere Stimme für Menschlichkeit und gegen Hass".

Woran erinnern wir am 27. Januar? Am 27. Januar 1945 haben Soldaten der Roten Armee die Konzentrationslager von Auschwitz befreit. Über anderthalb Million Männer, Frauen und Kinder hatten die Nazis dort ermordet.

Der Jahrestag der Befreiung wurde 1996 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.

dpa, MDR (André Plaul)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 26. Januar 2024 | 07:30 Uhr

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