Nach schwerer Krankheit SPD-Politiker Jens Bullerjahn ist tot

27. November 2022, 11:00 Uhr

Der SPD-Politiker und ehemalige Finanzminister von Sachsen-Anhalt, Jens Bullerjahn, ist im Alter von 60 Jahren gestorben. Bullerjahn litt an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS. Noch im Frühjahr hatte Bullerjahn ein Buch veröffentlicht.

Der SPD-Politiker und ehemalige Finanzminister von Sachsen-Anhalt, Jens Bullerjahn, ist tot. Sein früherer Staatssekretär Jörg Felgner bestätigte der Mitteldeutschen Zeitung, Bullerjahn sei in einer Klinik in Eisleben im Beisein seiner engsten Familie friedlich eingeschlafen.

Bullerjahn litt an seltener Krankheit ALS

Bullerjahn wurde nur 60 Jahre alt. Im Mai hatte er öffentlich gemacht, an der seltenen Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) erkrankt zu sein. ALS ist eine degenerative Erkrankung des Nervensystems. Dabei kommt es zu Muskelschwäche und Muskelschwund. Damals sagte Bullerjahn, er wisse von der Krankheit seit gut einem Jahr. Zu diesem Zeitpunkt war er stimmlich bereits eingeschränkt und benötigte eine Gehhilfe. Trotz Krankheit veröffentlichte er noch in diesem Jahr das Buch "Deutschland und sein Geld".

SPD-Reaktionen auf Bullerjahns Tod

Die SPD Sachsen-Anhalt schrieb auf Twitter, Partei und Land verlören einen profilierten Politiker und Freund mit wachem Geist und Freude am Engagement für das Land: "Unsere Gedanken sind bei seiner Familie. In tiefer Trauer und stiller Verbundenheit."

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) schrieb auf Twitter: "Er war klug und aufrichtig und er war mein Freund." SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Katja Pähle twitterte: "Ich habe mit dir gestritten, gelacht und getrunken. Ich habe nicht alle deine Ratschläge angenommen aber dennoch warst du ein wichtiger Ratgeber und Vordenker. Du wirst fehlen!"

Haseloff: "Politiker, der das Land entscheidend geprägt hat"

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff bezeichnete Jens Bullerjahn in einer Mitteilung als Politiker, der das Land entscheidend geprägt habe. Durch seine Arbeit als Finanzminister habe Bullerjahn Entscheidungsspielräume für künftige Generationen geschaffen, so Haseloff weiter.

Grüne und Linke erinnern an Bullerjahn

Auch Grünen-Fraktionschefin, Cornelia Lüddemann, äußerte sich auf Twitter zum Tod von Bullerjahn: "Mit Jens Bullerjahn verliert Sachsen-Anhalt einen streitbaren Geist, im besten Sinne des Wortes." Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zeigte sich ebenfalls "unendlich traurig". Mit Bullerjahn habe er viele Gespräche geführt und Pläne geschmiedet. "Wir wollten die Transformation Ost noch stärker puschen. (...) Dann kam seine bittere Diagnose", schrieb Ramelow auf Twitter.

Bullerjahn war von 1990 bis 2016 Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt und von 2006 bis 2016 Sachsen-Anhalts Finanzminister. In seiner Amtszeit setzte er einen erheblichen Sparkurs durch.

MDR (jan, Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | MDR SACHSEN-ANHALT | 26. November 2022 | 22:00 Uhr

Mehr Politik in Sachsen-Anhalt