Nach Insolvenz Investor rettet Süßwarenhersteller Bodeta aus Oschersleben

Wegen gestiegener Energie- und Rohstoffpreise musste der Süßwarenhersteller Bodeta mit 130-jähriger Geschichte im September Insolvenz anmelden. Die Produktion konnte unterdessen weiterlaufen. Nun beendet ein Investor die finanzielle Schieflage.

Eukalyptus-Bonbons liegen auf der Schüttungsvorrichtung einer Verpackungsanlage.
Bei Süßwarenhersteller Bodeta steigt ein neuer Investor ein. Bildrechte: dpa

Der insolvente Süßwarenhersteller Bodeta aus Oschersleben ist gerettet. Wie das Unternehmen MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, wurden bereits am vergangenen Freitag Verträge mit einem Investor unterzeichnet. Dieser werde ab 1. Januar "die Geschäftstätigkeit übernehmen", sagte Bodeta-Geschäftsführer Markus Letsch am Dienstag. Der Standort bleibe erhalten, sämtliche Arbeitsplätze würden übernommen.

Wer der Investor ist, teilte Letsch nicht mit. In einer am Dienstagabend verschickten Mitteilung hieß es lediglich, der Investor sei "branchenerfahren". Über den Kaufpreis wurde demnach Stillschweigen vereinbart. Details zum Eigentümer soll es im neuen Jahr geben, erst dann sei der Kaufvertrag vollzogen.

Für die knapp 100 Mitarbeiter kommt die Übernahme einem vorgezogenen Weihnachtsgeschenk gleich. Betriebsrat und Geschäftsleitung haben in den vergangenen Wochen gemeinsam ums Überleben des Traditionsunternehmens gekämpft.

Bodeta wegen Energie- und Rohstoffenpreisen in Insolvenz gerutscht

Bei Bodeta handelt es sich um ein echtes Oscherslebener Traditionsunternehmen mit 130-jähriger Geschichte. Der Süßwarenproduzent ist spezialisiert auf die Herstellung von Bonbons und Dragees und vor allem für grün verpackte Eukalyptus-Menthol Bonbons bekannt. Nach Unternehmensangaben rutschte der Betrieb Ende September wegen hoher Energiepreise und explodierenden Rohstoffkosten bei Glukose, Isomalt (spezieller Zuckerersatzstoff) und Erdnüssen in die Insolvenz.

Eukalyptus-Bonbon
Eukalyptus-Menthol Bonbons sind wohl das bekannteste Produkt von Bodeta. Bildrechte: IMAGO / CHROMORANGE

Trotz höherer Preise keine Kunden abgesprungen

Zuletzt hatte sich bereits Besserung abgezeichnet. So hatte das zuständige Amtsgericht erlaubt, dass der Betrieb ohne Insolvenzverwalter weitergeführt werden kann. Die Produktion war normal weitergelaufen, teilweise auch im Drei-Schicht-Betrieb.

Bodeta hatte erklärt, die Stabilisierung der Lage habe nicht zuletzt mit dem Beistand der Kunden zu tun. Diese hätten den Sanierungsprozess und auch die erhöhten Preise von Anfang an mitgetragen. Bodeta habe im Verlauf des Eigenverwaltungsverfahrens keinen Kunden verloren.

MDR (Hagen Tober, Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 20. Dezember 2022 | 19:00 Uhr

1 Kommentar

Peter vor 14 Wochen

Huch!
Kahla-Porzellan produziert weiter in Thüringen.
Bodeta in Sachsen-Anhalt produziert auch weiter.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die häufig herbeigeredete Deindustrialisierung Deutschlands zwar in den Köpfen mancher Herrschaften herumspukt, mit der Realität aber wohl nichts zu tun hat.

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