Trockenheit Stadtwald Burg von Hitze und Schädlingen geschädigt

29. Juli 2022, 14:44 Uhr

Im Burger Stadtwald Bürgerholz muss in den kommenden Jahren aufgeforstet werden. Schädlinge, aber vor allem Trockenheit, setzen dem Wald sichtbar zu. Kiefern sind besonders betroffen. Zahlreiche Bäume mussten bereits gefällt werden. Wie Stadt und Waldexperten die Bäume schützen wollen.

Die Stadt Burg will den Stadtwald Bürgerholz aufforsten. Das hat Bürgermeister Philipp Stark MDR SACHSEN-ANHALT mitgeteilt. In Burg sind nach Angaben des Landeszentrum Wald vor allem Kiefern durch die Trockenheit der vergangenen Jahre geschädigt.

Kiefern besonders betroffen

Die Kiefern sind demnach auch vom sogenannten Diplodia-Triebsterben betroffen, das von einem schädlichen Pilz ausgelöst wird. Weniger starke Schäden gebe es an Eschen und Erlen. Die Eichen im Bürgerholz würden ersten Anzeichen von sogenanntem Trockenstress zeigen, so das Landeszentrum.

Bisher sind jährlich bis zu drei Hektar im Stadtwald Burg aufgeforstet worden. Laut Bürgermeister Philipp Stark werden es in den nächsten sieben Jahren bis zu 30 Hektar. Die Kiefern würden dann durch verschiedene Setzlinge ersetzt. Stark sagte: "Im besten Fall ist es dann ein Mischwald." Das Bürgerholz ist insgesamt etwa 950 Hektar groß.

Landeszentrum Wald: Trockenheit schlimmer als Schädlinge

In den vergangenen vier Jahren habe es zu wenig geregnet, teilte das Landeszentrum Wald als Grund für den Zustand des Bürgerholzes mit. Zudem habe es hohe sommerliche Temperaturen ohne zwischenzeitliche Niederschläge gegeben. Deshalb seien bereits häufiger als geplant Bäume gefällt werden. Durch die Baumfällungen sollte außerdem verhindert werden, dass sich der Diplodia-Pilz ausbreitet. Auch andere Schädlinge wie die Kiefernbuschhornblattwespe kämen vor. Laut Stadtverwaltung sind auch Borkenkäfer und der Eichenprozessionsspinner ein Problem.

Die Trockenschäden sind im Vergleich zu den Schädlingen laut Landeszentrum Wald aber das "wesentlich gravierendere" Problem im Bürgerholz. Vom Landeszentrum Wald heißt es, das Problem des Wassermangels sei schwierig zu beheben. Es habe aber vor 15 bis 20 Jahren ein Projekt namens "Ringgraben" gegeben, bei dem ein Graben rund um den Wald Wasser ins Waldgebiet leitete und bei niedrigem Wasserstand zurückhielt.

Stadt Burg: "Thema ist präsent"

Die Fachbereichsleiterin für Stadtentwicklung und Bauen der Stadt, Sonnhild Noack, sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Wir haben das Thema präsent im Stadtrat, eigentlich auch aus dem Hintergrund, dass wir hier mal ursprünglich einen Ringgraben hatten, der den Wald eher entwässert hat. Heute sprechen wir über Trockenheit. Genau diese Thematik wollen wir mit Planungsbüros […], mit der Forstschule abstimmen, um eine Strategie, ein Konzept für uns als Stadt für das Bürgerholz zu haben."

Die Stadt räumte ein, in der Vergangenheit eher reagiert statt agiert zu haben, was den Windbruch oder den Borkenkäfer betrifft.

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MDR (Marila Zielke, Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. Juli 2022 | 18:40 Uhr

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