MDRfragt Große Zustimmung zu Intel-Ansiedlung in Magdeburg
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13. September 2022, 14:00 Uhr
Die Freude über die Ansiedlung von Intel in Magdeburg ist unter den MDRfragt-Teilnehmenden aus Sachsen-Anhalt groß. Mehr als drei Viertel bewerten die Ansiedlung positiv. Problematisch sehen viele aber mögliche Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Das geht aus der aktuellen Befragung hervor, an der sich rund 7.100 Teilnehmende aus Sachsen-Anhalt beteiligt haben. Die Befragung ist nicht repräsentativ, aber gewichtet und wissenschaftlich begleitet.
Hoffnung auf positive Auswirkungen für Arbeitsmarkt
Vor allem für die Arbeitsmarktsituation und die Attraktivität Sachsen-Anhalts für weitere Unternehmensansiedlungen sieht die deutliche Mehrheit der Befragungsteilnehmenden durch die Intel-Ansiedlung eher Vorteile. Probleme könnte es in den Augen vieler jedoch auf dem Immobilien- und Wohnungsmarkt in Magdeburg und Umgebung geben.
In den Kommentaren schreiben die MDRfragt-Teilnehmenden, warum sie die Intel-Ansiedlung in Magdeburg begrüßen:
Für Magdeburg ist Intel gut, für Sachsen-Anhalt ist Intel gut. Auffallend ist: Dort wird vieles beschleunigt, was im Rest des Landes ausgebremst und mit Bürokratie kaputt gemacht wird.
Durch Intel wird Magdeburg aufgewertet.
Es gibt aber auch Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer, die die Ansiedlung kritisch sehen:
Warum opfert man fruchtbaren Bördeboden für Intel, anstatt eine der unzähligen Industriebrachen zu nutzen, die Magdeburg hat?
Wie wird sichergestellt, dass wir durch die Ansiedlung von Intel keine Grundwasserprobleme bekommen?
Zufriedenheit mit Haseloff überwiegt leicht
Wir wollten von den MDRfragt-Mitgliedern aus Sachsen-Anhalt auch wissen, wie zufrieden sie mit der Arbeit ihres Ministerpräsidenten Reiner Haseloff sind. Dabei zeigt sich, dass die Zufriedenheitswerte etwas überwiegen: 47 Prozent sind zufrieden bzw. eher zufrieden, 43 Prozent sind unzufrieden bzw. eher unzufrieden.
Was sie an Reiner Haseloff schätzen oder kritisieren, teilen die MDRfragt-Mitglieder in den Kommentaren mit:
Er setzt sich für Sachsen-Anhalt ein und macht auch den Mund auf gegenüber Maßnahmen der Ampelregierung.
Ich finde es gut, dass er zukunftsorientiert ist, insbesondere in Bezug auf die Energiewende und sich gut von seinen Enkelkindern beraten lässt. Ich schätze dabei den Austausch mit der jüngeren Generation.
Warum Herr Ministerpräsident nehmen Sie relativ wenig Einfluss auf die Bildungs -und Gesundheitsmisere hier in Sachsen-Anhalt? Es fehlen z. B. Lehrer, Hausärzte, Fachärzte etc. Es wird nicht alles getan um Sachsen-Anhalt noch attraktiver zu machen.
Keine Frage, aber eine Empfehlung: Er soll mehr für den Umweltschutz tun und weniger als Braunkohlelobbyist agieren.
Pessimistischer Blick in die Zukunft Sachsen-Anhalts
Wir haben die sachsen-anhalter MDRfragt-Mitglieder gebeten, einen Blick in die Zukunft ihres Bundeslandes zu werfen. Dabei zeigt sich: Die große Mehrheit (69 Prozent) ist generell pessimistisch. Dabei überwiegen in allen abgefragten Bereichen – beim gesellschaftlichen Zusammenhalt, der Politik, der demographischen und wirtschaftlichen Entwicklung sowie der Umwelt – die negativen Bewertungen deutlich. Etwas optimistischer sind die MDRfragt-Mitglieder allerdings, wenn es um die Zukunft des Tourismus in ihrer Heimat geht – diese sehen zwar 52 Prozent pessimistisch, 36 Prozent aber auch optimistisch.
Über diese Befragung
Die Befragung fand vom 02.-04.09.2022 statt und stand unter der Überschrift:
Deutschland in der Inflation: Preise oben, Stimmung im Keller? Ein Teil der Befragung war auch die Meinung der Sachsen-Anhalter zur Intel-Ansiedlung und Ministerpräsident Haseloff.
28.887 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben online an dieser Befragung teilgenommen.
Verteilung nach Altersgruppen:
16 bis 29 Jahre: 359 Teilnehmende
30 bis 49 Jahre: 4.523 Teilnehmende
50 bis 64 Jahre: 12.327 Teilnehmende
65+: 11.678 Teilnehmende
Verteilung nach Bundesländern:
Sachsen: 14.791 (51 Prozent)
Sachsen-Anhalt: 7.073 (24 Prozent)
Thüringen: 7.023 (24 Prozent)
Verteilung nach Geschlecht:
Weiblich: 13.100 (45 Prozent)
Männlich: 15.722 (54 Prozent)
Divers: 65 (0,02 Prozent)
Insgesamt sind bei MDRfragt 62.512 Menschen aus Mitteldeutschland angemeldet (Stand 05.09.2022, 13:30).
Die Ergebnisse der Befragungen sind nicht repräsentativ. Wir haben sie allerdings in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat nach den statistischen Merkmalen Bildung, Geschlecht und Alter gewichtet. Das heißt, dass wir die Daten der an der Befragung beteiligten MDRfragt-Mitglieder mit den Daten der mitteldeutschen Bevölkerung abgeglichen haben.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 13. September 2022 | 16:00 Uhr