Schutz heimischer Gewässer Sachsen-Anhalt fördert Artenschutz mit Millionensumme

13. Juni 2022, 16:25 Uhr

Mit vier Millionen Euro will Sachsen-Anhalt in diesem Jahr Projekte fördern, die dem Schutz heimischer Gewässer und deren Umgebung dienen. Hintergrund ist die Erderwärmung, die die biologische Vielfalt im Land bedroht. Als Biotope werden dabei auch städtische Grünflächen angesehen.

Sachsen-Anhalt stellt vier Millionen Euro für den Schutz von Gewässer und Feuchtbiotopen bereit. Der fortschreitende Klimawandel bedrohe durch Extremwetter-Ereignisse wie länger anhaltende Trockenperioden und Dürren zunehmend die biologische Vielfalt, sagte Landesumweltminister Armin Willingmann (SPD) am Montag in Magdeburg.

Das Geld werde über das Programm der Artensofortförderung bereitgestellt. Allein in Sachsen-Anhalt gebe es 1.560 Tier- und Pflanzenarten, die inzwischen akut vom Aussterben bedroht seien. Das seien 7,3 Prozent aller im Land nachgewiesenen Arten.

Dr. Marten Winter vom Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung in Leipzig macht dafür vor allem die intensive Land-Nutzung und die Flächenversiegelung verantwortlich, wie er MDR WISSEN erklärte. Insbesondere Amphibien litten darunter, dass viele der Lebensräume, viele Feuchträume, viele Flächen verschwinden und intensiver in die landwirtschaftliche Nutzung eingehen würden.

Urbane Natur soll stärker in den Mittelpunkt rücken

Die zunehmende Trockenheit gebietet, in diesem Jahr verstärkt Projekte zu fördern, bei denen es um den Schutz heimischer Gewässer und deren Umgebung als Biotop gehe, kündigte Willingmann an. Auch die urbane Natur solle stärker in den Mittelpunkt gerückt werden.

Durch artenreiche Bepflanzung von städtischen Grünflächen könnten diese Biotope Nahrung für Vögel und Insekten bieten, das Wasser in der Stadt länger halten und sogar die CO2-Bindung verbessern.

Seit 2019 flossen 14,2 Millionen Euro

Laut Ministerium sind seit 2019 über das Programm der Artensofortförderung 275 kleine Projekte für insgesamt circa 14,2 Millionen Euro finanziert worden. So konnte im vergangenen Jahr unter anderem der Waschhausteich im Schlosspark von Harbke entschlammt werden, an dem seltene Erdkröten und Laubfrösche leben.

Im Fiener Bruch unterstützte das Ministerium die Erdverkabelung einer Stromtrasse, weil Großtrappen, die zu den gefährdeten Vogelarten zählen, aufgrund ihrer eingeschränkten Sehfähigkeiten schon häufiger an Stromleitungen tödlich verunglückt sind.

epd, MDR (Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 13. Juni 2022 | 11:45 Uhr

1 Kommentar

Steffen 1978 am 13.06.2022

Der Lebensraum des Menschen ist bald gefährdet wenn es so weiter geht

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