Grüße von der Sonne Polarlichter in Sachsen-Anhalt beobachtet

28. Februar 2023, 12:26 Uhr

Polarlichter kennen viele nur aus nördlichen Gefilden. Das Schauspiel solarer Herkunft kann selten aber auch in Sachsen-Anhalt beobachtet werden – zuletzt in der Nacht zu Montag etwa im Jerichower Land.

Über Sachsen-Anhalt sind in der Nacht zu Montag seltene Polarlichter zu sehen gewesen. Entsprechende Meldungen gab es beispielsweise aus dem Landkreis Jerichower Land. Aber auch aus anderen Regionen Deutschlands teilten viele Menschen in den Sozialen Medien Bilder des Himmelsspektakels.

"Es muss klar sein, damit man das sehen kann", sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes am Montag. In weiten Teilen der Nacht habe man bei wolkenlosem Himmel "in Sachsen-Anhalt das Glück gehabt", das Lichterspiel gut zu sehen, erklärte der Sprecher weiter.

Polarlichter zuletzt 2015 in Halle beobachtet

Zuletzt waren Polarlichter in Sachsen-Anhalt im Jahr 2015 in Halle beobachtet worden. 2022 gab es sie an einem Stausee in Bautzen (Sachsen) und 2016 in Jena (Thüringen). Aus Thüringen sind nun, ebenfalls in der Nacht zu Montag, ebenfalls wieder Sichtungen gemeldet worden, vor allem aus Blankenhain im Weimarer Land.

Polarlichter sehen: Vorhersage nur kurzfristig möglich

Ingo Hohler vom Planetarium in Merseburg sagte MDR SACHSEN-ANHALT am Montagmorgen, Polarlichter könne man zwölf bis 24 Stunden vor Erscheinen voraussagen. Es gebe Satelliten, die die Sonnenaktivität beobachten.

Da die Sonne immer aktiver werde, können Polarlichter nach Angaben von Hohler in den kommenden zwei bis fünf Jahren wohl häufiger in Sachsen-Anhalt zu sehen sein. Wer Polarlichter beobachten will, müsse in Richtung Norden blicken und etwas Glück haben.

Sonnenwind trifft Erde

Polarlichter entstehen durch sogenannte Sonnenstürme. "Wenn diese richtig heftig sind, trifft Sonnenmaterie auf das Magnetfeld der Erde", erklärt Hohler. Die Teilchen der Sonne verbinden sich dabei mit den Atomen der Erde und beginnen, zu leuchten.

Um die Polarlichter beobachten zu können, muss der Himmel Astro-Experte Hohler zufolge dunkel und klar sein. Denn die Lichter entstünden in einer Höhe von mehr als 100 Kilometern.

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dpa, MDR (Moritz Arand, André Plaul, Julia Heundorf) | Erstmals veröffentlicht am 12.01.2023

Dieses Thema im Programm: MDR um 11 | 28. Februar 2023 | 11:00 Uhr

1 Kommentar

Sonnenanbeter am 12.01.2023

Sie sollten unterscheiden zwischen Sichtbarkeit und fotografischer Nachweisbarkeit von Polarlichtern. Dann werden Sie feststellen, dass es fotografische Nachweise doch recht viele gibt aus den letzten Jahren aus unserem Sendegebiet. Aufschluss darüber gibt das umfangreiche Polarlichtarchiv von Andreas Möller. Empfehlenswert sind unter anderem auch das Forum vom Arbeitskreis Meteore (übrigens auch für das Phänomen der Leuchtenden Nachtwolken, Halo-Erscheinungen und anderes), die Polarlicht-Vorhersage von Andreas Möller und das dort auch verlinkte Vorhersagetool von Michael Theusner. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der Nachweisbarkeit zumindest von schwachen bis Polarlichtern mittlerer Stärke, wie sie hier zumeist vorkommen, an den allermeisten Orten unseres Sendegebiets die um sich greifende Lichtverschmutzung im Wege steht. Die meisten wirklich gut geeigneten Standorte findet man noch im dünn(er) besiedelten Sachsen-Anhalt, beispielsweise in der Altmark oder im Fläming.

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