Bauernproteste Landwirte blockieren Fahrspuren auf sächsischen Autobahnbrücken
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21. März 2024, 06:11 Uhr
Weg von den Blockaden wollten die Bauern nach wochenlangen Protesten. Nun hat es erneut Demonstrationen auf Autobahnbrücken am Donnerstagabend gegeben. Der Straßenverkehr wurde durch die Proteste vielerorts nicht behindert.
Bauern haben am Donnerstagabend an zahlreichen Autobahnbrücken in Sachsen demonstriert. Mit Gelbumleuchten standen Traktoren an verschiedenen Brücken der A4, wie Reporter berichteten. So waren landwirtschaftliche Fahrzeuge und vereinzelt auch Lkw auf den Brücken von B95, Anschlussstelle Chemnitz Mitte, auf der S177 in Ottendorf-Okrilla oder auf der B115 bei Kodersdorf abgestellt. Alle diese Brücken führen über die A4.
Kaum Verkehrsbehinderungen durch Protest
Zu Verkehrsbehinderungen kam es an den meisten Protestorten nicht, weil nur einzelne Fahrspuren auf den Brücken blockiert waren. Blockiert war am Abend lediglich für kurze Zeit die Auffahrt Zwickau-West an der A72.
Aufgerufen zu dem Protest hatten der Sächsische Landesbauernverband, die Bewegung "Land schafft Verbindung" und die Interessenvertretung "Familienbetriebe Land und Forst Sachsen und Thüringen" hervor. Konkret wurden darin die Autobahnen 4, 9, 13, 14 und 17 als Orte der Demonstrationen genannt. Die Aktion "Dein Signal, dein Protest nach Berlin!" fand zwischen 19 und 20 Uhr statt und wurde vielerorts von der Polizei begleitet.
Gespräch mit Vertretern des Bundestags wiederbelebt
Am Dienstag hatten sich sächsische Bauern zu einem Gespräch mit Vertretern des Bundestages in Berlin getroffen. Tanja Turki, die Organisatorin der Bauernproteste im Vogtland, zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden: Man habe sich auf regelmäßige Treffen geeinigt.
"Es wurde gesagt, dass daran gearbeitet wird, einen Stammtisch wieder ins Leben zu rufen, wo Regionalpolitiker, Landes- und Bundesabgeordnete sitzen, bis hin zur EU, damit man sich wirklich regelmäßig unterhält, wo gerade der Schuh drückt", so Turki.
Die Landwirte hatten unter anderem mit der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, Hermann Färber (CDU), gesprochen.
Gegen geplante Kürzungen von Subventionen und Steuervergünstigungen
Die Proteste der Landwirte richten sich vor allem gegen Pläne der Bundesregierung, Subventionen zu kürzen und die Steuervergünstigungen beim Agrardiesel wegfallen zu lassen. Der sächsische Verein "Land schafft Verbindung" hatte in den vergangenen Wochen 15.000 Unterschriften für eine Resolution gesammelt. Mit ihr will der Verein die Bauernproteste konstruktiv aufgreifen und Forderungen sowie Handlungsempfehlungen bis in die Bundespolitik nach Berlin tragen. Dazu gehören die Einführung einer Herkunftsbezeichnung für alle Lebensmittel sowie eine bezahlbare Energieversorgung.
In den vergangenen Monaten hatten bundesweit immer wieder Demonstrationen stattgefunden. Auch in Sachsen protestierten die Landwirte, so nahmen beispielsweise Mitte Januar Tausende Traktoren an einer Demonstration in der Dresdner Innenstadt teil.
MDR (swi, ama)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 21. März 2024 | 07:00 Uhr
