Vorläufige Insolvenz Getriebehersteller in Ohorn erneut von Pleite bedroht

20. Januar 2023, 13:35 Uhr

Seit 1873 werden in Ohorn schon Getriebe hergestellt. Bis 2020 geschah das unter dem Namen C.H. Schäfter Getriebe GmbH, dann geriet das Unternehmen in Schieflage, wurde von der Zimm-Gruppe übernommen. Doch auch dieser droht nun die Insolvenz.

Der Getriebehersteller Zimm Germany in Ohorn steht unter vorläufiger Insolvenz. Dem Sprecher des Amtsgerichts Dresden, Wolfgang Blümbott, zufolge hat die Zimm GmbH einen Insolvenzantrag gestellt. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist demnach der Dresdner Rechtsanwalt Franz-Ludwig Danko, der bereits das Druckguss-Werk in Heidenau betreut hatte. Zuerst hatte die "Sächsische Zeitung" berichtet.

Rund 130 Mitarbeiter bangen um Arbeitsplatz

Die Zimm Germany stellt in Ohorn Industrie- und Spezialgetriebe her, beispielsweise für Windräder. Nun droht den 133 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Betriebes im Landkreis Bautzen der Verlust des Arbeitsplatzes.

Die österreichische Zimm GmbH beschäftigt eigenen Angaben zufolge insgesamt 330 Mitarbeiter und hat ihren Stammsitz in Lustenau im Vorarlberg. Nach dem zuletzt veröffentlichten Jahresabschluss machte das Unternehmen im Jahr 2020 13,7 Millionen Euro Umsatz und dabei vier Millionen Euro Verlust.

Vorläufige Insolvenz: Wie geht es weiter?

Das Insolvenzeröffnungsverfahren laufe derzeit noch, so Blümbott vom Amtsgericht Dresden. Wirklich eröffnet werde das Verfahren erst, wenn man festgestellt habe, dass die Zimm Germany GmbH zahlungsunfähig, drohend zahlungsunfähig oder überschuldet ist und wenn die Kosten des Insolvenzverfahrens gedeckt seien.

MDR (win)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 20. Januar 2023 | 06:30 Uhr

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