Karls Erdbeerdorf in Koserow
Oft werben die Karls-Parks mit rustikalem und bäuerlichem Dekor. Bildrechte: imago/Christian Grube

Bebauungsplan genehmigt Geplanter Freizeitpark: Stadtrat Döbeln ebnet Karls Erlebnisdorf den Weg

11. November 2022, 16:02 Uhr

Schon bald können Fans nach Mittelsachsen reisen, um sich im geplanten Freizeitpark Karls Erlebnisdorf mit der Familie zu vergnügen, zu speisen und perspektivisch auch zu übernachten. Die Kommune hofft auf mindestens 100 neue Arbeitsplätze, die vor Ort geschaffen werden.

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Bald müssen Familien nicht mehr an die Ostsee reisen, um mit Kartoffelsäcken zu rutschen und zuzuschauen, wie Marmelade gekocht und Bonbons hergestellt werden. Der Stadtrat in Döbeln beschloss in seiner jüngsten Sitzung mit deutlicher Mehrheit den Bebauungsplan für das Projekt.

Konzept verbindet Aktivität mit Einkaufen

Auf mehreren Flurstücken soll auf einer Fläche von etwa 170 Hektar ein Freizeitpark entstehen. Das Gelände liegt an der Bundesstraße 169 sowie nahe der Autobahn A14. Die Zweckbestimmung im Bebauungsplan sieht dort Kultur, Freizeit, Beherbergung, Gastronomie, Manufakturproduktion und Verkauf vor.

Sprich: in Mittelsachsen soll ein Freizeitpark für Familien mit Speiseangebot und Verkauf von Lebensmitteln und anderen Waren entstehen – angelehnt an ähnliche Angebote, die derzeit vor allem an der Ostsee gibt.

Diskussionen und Abwägungen vorab

Zum Bebauungsplan hatte es in der Stadt vorab einige Diskussionen gegeben. "Am 28. September 2022 wurden der Stadt Döbeln von der Sächsischen Staatskanzlei auf vorherige Nachfrage der Stadt zwei Stellungnahmen zum Bebauungsplan übergeben", heißt es aus der Stadtverwaltung auf Anfrage des MDR SACHSEN. Daraufhin wurden diese ins Abwägungsprotokoll aufgenommen, einer Art für die Öffentlichkeit zugängliche Pro-und-Contra-Liste, mit der sich auch die Bürgerinnen und Bürger eine Meinung bilden konnten. Der ursprünglich am 29. September vorgesehene Stadtratsbeschluss wurde auf den 10. November verschoben. In dieser Ratssitzung wurde der Bebauungsplan dann beschlossen.

"Da freue ich mich natürlich sehr", sagt Oberbürgermeister Sven Liebhauser. Eine kleine Hürde liegt nach Einschätzung des Christdemokraten derzeit noch in der Verkehrsanbindung. "Wir wollen an das Autobahnkreuz eine Zufahrt machen. Das muss noch geplant werden, aber da sind wir auf einem guten Weg", urteilt das Stadtoberhaupt.

Bauarbeiten könnten im kommenden Frühjahr beginnen

Der nächste Schritt sei der Bauantrag. Für Investor Robert Dahl wurde mit dem genehmigten Bebauungsplan der Weg für die Einreichung des Antrags geebnet. Wie der Oberbürgermeister Sven Liebhauser sagt, gehe der Investor davon aus, schon im Frühjahr 2023 mit dem Bau beginnen zu können.

"Ich erhoffe mir und auch die Döbelner erhoffen sich attraktive Arbeitsplätze, dass der Bekanntheitsgrad der Stadt, von der Region steigt und natürlich auch im wirtschaftlichen Sinne, dass wir da auch früher oder später Gewerbesteuern bekommen", sagt der Oberbürgermeister. Anfangs rechne man mit etwa 100 Arbeitsplätzen. Da perspektivisch noch ein Hotel hinzukommen soll, könnte die Zahl steigen.Insgesamt rechne man mit etwa 900.000 Gästen, die pro Jahr den Freizeitpark besuchen könnten – und damit auch die Region.

Ich erhoffe mir und auch die Döbelner erhoffen sich, attraktive Arbeitsplätze, dass der Bekanntheitsgrad von der Stadt, von der Region noch erhöht wird und natürlich auch im wirtschaftlichen Sinne, dass wir da auch früher oder später Gewerbesteuern bekommen.

Sven Liebhauser Oberbürgermeister der Stadt Döbeln

Laden als Vorhut

Mit dem Konzept Karls und den Produkten, die unter der Marke vertrieben und teils in den Freizeitflächen publikumswirksam hergestellt werden, wird in Döbeln schon seit einem Jahr geworben. 2021 öffnete ein Manufakturen-Laden von "Karls Erdbeerdorf" in der Stadt.

MDR (sho)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 11. November 2022 | 10:30 Uhr

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