Ermittlungen 700 Kilogramm Heroin gefunden: Durchsuchungen und Festnahmen auch in Sachsen

11. September 2022, 12:29 Uhr

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat den Fund von 700 Kilogramm Heroin im Hamburger Hafen einen wichtigen Schlag gegen die organisierte Kriminalität genannt. Die Spuren führten auch nach Sachsen: Am Freitag sind zehn Wohnungen und Gewerberäume in und um Dresden, im Raum Chemnitz, in Hamburg und in den Niederlanden durchsucht worden. Fünf Männer wurden festgenommen. Ein maßgeblicher inländischer Umschlagplatz für das Heroin befindet sich im Großraum Dresden.

Den Fund von 700 Kilogramm Heroin im Hamburger Hafen und Durchsuchungen und Festnahmen in Sachsen, Hamburg und den Niederlanden hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser als einen wichtigen Schlag gegen die organisierte Kriminalität eingestuft. Es sei ein wichtiger Etappensieg gegen den illegalen Drogenhandel. "Die Sicherstellung dieser großen Menge an Heroin zeigt, dass wir ein Problem mit illegal nach Deutschland und Europa eingeführten Drogen haben", so Feaser. "Derartige Mengen an Heroin zerstören Menschen und bescheren kriminellen Händlern riesige Gewinne."

Durchsuchungen in Dresden und im Raum Chemnitz

Am Freitag sind insgesamt zehn Wohnungen und Gewerberäume in und um Dresden, im Raum Chemnitz, in Hamburg und in den Niederlanden durchsucht worden. Wie die Staatsanwaltschaft Dresden mitteilte, handelt es sich dabei um Ermittlungen zur bandenmäßigen Einführung von Betäubungsmitteln. Bei dem Einsatz wurden unter anderem schriftliche Unterlagen, Laptops, Datenträger und Smartphones sowie mehrere Fahrzeuge und Vermögensgegenstände sichergestellt.

Fünf Männer festgenommen

Vier Männer wurden festgenommen. Jeweils ein Beschuldigter wurde in Deutschland und in Spanien, zwei weitere wurden in den Niederlanden festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, Heroin in erheblicher Größenordnung aus Iran nach Deutschland geschmuggelt zu haben, um es von hier aus europaweit weiter zu verteilen.

Festgenommen wurden:

  • ein 40 Jahre alter Mann mit türkischer/serbischer Staatsangehörigkeit, der im Verdacht steht, federführender Organisator der Herointransporte aus dem Ausland nach Deutschland und den anschließenden Absatz im europäischen Ausland zu sein,
  • ein 35 Jahre alter Mann mit iranischer Staatsangehörigkeit, der im Verdacht steht, in den Niederlanden an der Organisation der Herointransporte mitzuwirken,
  • ein 54 Jahre alter Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit, der im Verdacht steht, über seine Firmenlogistik die Importe des Rauschgifts abzuwickeln und,
  • ein 53 Jahre alter Mann mit türkischer Staatsangehörigkeit, der im Verdacht steht, als Bindeglied zwischen dem 54-jährigen Deutschen und den Organisatoren des Rauschgifthandels zu fungieren.

Außerdem wurde noch ein 40 Jahre alter Iraner in Deutschland vorläufig festgenommen. Die beiden in Deutschland festgenommenen Männer sollen noch am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden. Für die drei im Ausland festgenommenen Beschuldigten wird laut Staatsanwaltschaft Dresden die Auslieferung beantragt.

700 Kilogramm Heroin bei Durchsuchung eines Schiffscontainers sichergestellt

Bereits Ende August stellte das Bundeskriminalamt mit Unterstützung der Zoll- und Polizeibehörden in Hamburg rund 700 Kilogramm Heroin bei der Durchsuchung eines Schiffscontainers sicher. Es handelt sich dabei laut Staatsanwaltschaft Dresden um die größte jemals in Deutschland sichergestellte Menge dieser Droge. Die Staatsanwaltschaft Dresden hat das Verfahren von der Staatsanwaltschaft Wiesbaden übernommen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass sich ein maßgeblicher inländischer Umschlagplatz für das Heroin im Großraum Dresden befindet.

MDR (ali)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 09. September 2022 | 19:00 Uhr

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