Tarifverhandlung Zwei Euro mehr Stundenlohn für Mitarbeiter von Teigwaren Riesa
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23. November 2022, 20:21 Uhr
Nach fast zwei Monaten hat der Streik bei den Teigwaren Riesa nun voraussichtlich ein Ende. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten konnte sich am Ende mit ihren Forderungen durchsetzen. Neben einer Erhöhung des Stundenlohnes setzte sie auch eine Corona-Prämie durch.
Auf dieser Seite:
- Der Streik bei Teigwaren Riesa ist nach sieben Wochen kurz vor dem Ende.
- Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten holte zwei Euro mehr Stundenlohn raus.
- Die Arbeitgeber wollten ursprünglich deutlich weniger zahlen.
Die Mitarbeiter der Riesaer Teigwaren GmbH sollen mehr Lohn erhalten. Das teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Nach sieben Wochen Streik habe man sich mit Hilfe von Moderatoren im Gespräch mit den Arbeitgebern in Südwestdeutschland geeinigt.
Der Sprecher der Gewerkschaft NGG, Olaf Klenke, sagte MDR SACHSEN: "Es gibt jetzt eine Empfehlung von den Moderatoren, dass der Stundenlohn bis zum nächsten Jahr um zwei Euro steigt, was auch unsere Forderung war. Das heißt, wir werden jetzt eine Erhöhung haben zum 1. Dezember um einen Euro, zum 1. Juli 2023 um 50 Cent und zum 1. Dezember 2023 noch einmal um 50 Cent." Die Moderation hatten der ehemalige Ministerpräsident von Brandenburg, von Matthias Platzeck, sowie der Ex-Präsident des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg, Gerhard Binkert, übernommen.
Corona-Prämie von 50 Euro pro Monat
Laut Gewerkschaft soll es auch eine Corona-Prämie von 50 Euro pro Monat netto für das ganze nächste Jahr und auch noch bis ins Jahr 2024 hinein geben. Man habe jetzt noch ein, zwei Details zum Tarifvertrag zu klären, dann sei er unterschriftsreif. "Wenn das erledigt ist, kann morgen wieder angefangen werden zu arbeiten", so Olaf Klenke.
Unternehmen wollte geringere Tariferhöhung
In Riesa arbeiten etwa 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Nudelproduktion der Tochterfirma des schwäbischen Unternehmens Alb-Gold Teigwaren aus Trochtelfingen. Die Geschäftsführung von Teigwaren Riesa hatte die Forderung der Gewerkschaft zunächst als unrealistisch bezeichnet. Sie bot eine Lohnerhöhung von 1,20 Euro pro Stunde an, die bis Ende 2023 wirksam werden sollte.
Von Seiten des Unternehmens hieß es am Mittwochabend, der Abschluss sei teuer und angesichts der Kostensteigerungen bei Energie und Rohstoffen eine Herausforderung. "Nur aufgrund der längeren Laufzeit haben wir dieser Erhöhung zustimmen können. Diese Planungssicherheit hilft uns", meinte Geschäftsführer Mike Hennig.
MDR (sth/Mina)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 23. November 2022 | 19:00 Uhr
Kurzkommentator am 23.11.2022
Sehr begrüßenswert! Arbeit soll und muss sich lohnen. Staatliche (eigentlich vom Steuerzahler getragene) Alimentierung (denn der Staat hat per se kein Geld) darf keine "Lösung" sein; ist es auch nicht.
DanielSBK am 23.11.2022
Damit hat sich die West-Inhaberfamilie endlich dem Zahn der Zeit angepasst!
Die Zeiten von Ost-Billig-Dumpinglöhnen für ne' Appel & ne' Ei sind JETZT vorbei! Und alle Essen gerne Riesaer Nudeln! Gut so!
Phoenixada am 24.11.2022
Lieber eine Ente im Ofen🤣