Absender gefunden Nach fast 60 Jahren: Verbuddelte Flaschenpost Anlass für Wiedersehen auf Campingplatz
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08. Juli 2024, 13:18 Uhr
Das Betreiberpaar eines Campingplatzes in Boxdorf freut sich auf den Besuch dreier Männer, die im Sommer 1967 eine Flaschenpost auf dem Gelände vergraben hatten. Mirko Naumann hatte die Spiritusflasche aus DDR-Zeiten im Juni bei Bauarbeiten mit dem Bagger entdeckt und unter einer Wurzel hervorgeholt. 57 Jahre nach ihrem Aufenthalt in Boxdorf sollen die drei Absender noch mal dorthin zurückkehren und in Erinnerungen schwelgen.
Über den Fund berichtete das Ehepaar Naumann in sozialen Medien und erreichte viel Aufmerksamkeit. "Es gab viele Anrufe und Nachfragen. Dass das so eine Welle schlägt, hätte ich nicht gedacht", sagt Daniela Naumann. Sie vermutet: "Die Leute lechzen nach schönen Sommergeschichten."
Wir waren beide wie kleine Kinder und haben uns gefreut. Denn so häufig findet man so einen Schatz ja nicht.
Camper von einst zum Austausch nach Boxdorf eingeladen
Die Sommergeschichte in Boxdorf am Oberen Waldteich könnte im August ein weiteres Kapitel bekommen. "Die drei, die die Flaschenpost bauten, waren damals so 15 oder 16 Jahre alt. Sie leben alle noch, zwei wohnen weiter weg", erzählt Daniela Naumann. Es stehe noch nicht genau fest, aber im August könnte es ein Treffen auf dem Zeltplatz geben. Sie wisse noch nicht, ob die Über-70-Jährigen zelten oder lieber in einem Hotelbett schlafen wollten. Doch die Naumanns haben zum Plausch eingeladen und freuen sich schon auf die Gespräche.
Ältere Camper und Dorfbewohner hätten viel über den Platz und das Campen früher erzählt. "Nun wollen wir gern wissen, was die drei damals hier gemacht und erlebt haben und wer die Idee mit der Flaschenpost hatte."
Mit viel Glück auf "Schatz" gestoßen
Dass die Flasche überhaupt gefunden wurde, erstaunt Daniela Naumann auch drei Wochen nach dem Fund noch: "Sie hätte an der Stelle auch vergammeln können. Es ist wie ein Schatz. Was für ein Glück." Zum Glück habe ihr Mann die Flasche mit Schnappverschluss noch fotografiert, bevor er sie kaputt machen musste, um ans Innere zu gelangen. Darin lag ein DIN-A5 großer Notizzettel, der verriet, dass drei Jungs aus Dresden im Juli 1967 eine Woche lang Urlaub auf dem Zeltplatz gemacht hatten.
Dieter Quetschke, Klaus Gersdorf, Barnabas Franz verbrachten ihren Urlaub vom 17.7. – 25.7.1967.
MDR (kk)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR UM VIER | 27. Juni 2024 | 16:00 Uhr