Innovatives Projekt Schlosspark Pillnitz: Roboter hilft Gärtnern beim Gießen
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29. August 2024, 00:19 Uhr
Die Gärtnerinnen und Gärtner arbeiten im Schlosspark Pillnitz rund um die Uhr – besonders wegen der heißen Temperaturen. Alleine im Lustgarten müssen 550 Kübelpflanzen gegossen werden. Dabei werden sie zukünftig von einem Gießroboter unterstützt, dessen Prototyp derzeit vor Ort getestet wird.
- Ein Gießroboter unterstützt zukünftig die Gärtnerinnen und Gärtner im Schlosspark Pillnitz.
- Er wurde gemeinsam von Gärtnern, Mitarbeitern des Barkhausen Institutes und der TU Dresden für etwa 630.000 Euro entwickelt.
- Die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen sind seit 2022 an dem Projekt "Klimawandel in historischen Gärten" beteiligt – darin sollen Maßnahmen gegen den Klimawandel gefunden werden.
Die Gärtner im Schlosspark Pillnitz können künftig auf einen elektronischen Helfer der besonderen Art bauen: Ein Gießroboter, der sich an einer Tankstelle selbst befüllt und sich auf ein Rufsignal hin in Schrittgeschwindigkeit zu der Stelle bewegt, wo Kübelpflanzen gegossen werden müssen. Der Prototyp des Roboters fasst gut 400 Liter Wasser und soll künftig auch für andere Gartenarbeiten zum Einsatz kommen. In seiner jetzigen Gestalt ist er als halbautonomer Roboter unterwegs. Das Gießen an der Pflanze muss der Gärtner mit einem am Robotertank befestigten Schlauch übernehmen.
Roboter als gemeinsames Klimawandel-Projekt
"Wir sind stolz darauf und freuen uns, im Pillnitzer Schlosspark einen absolut innovativen Schritt gehen zu können. Wir sind die erste deutsche Schlösserverwaltung, die einen Roboter zum Gießen einsetzt", sagte Schlösserland-Direktor Christian Striefler bei der Präsentation der Technik und sprach von einem Klimawandel-Projekt.
Dabei hätten die Gärtner mit Mitarbeitern des Barkhausen Institutes und der Technischen Universität Dresden zusammengewirkt. Markus Böhme vom Barkhausen Institut erzählt über den Einsatz des Gießroboters: "Wenn die Gärtnerin am einen Ende des Parks ist und den Roboter braucht, kann sie ihn rufen und er wird sich dann selbstständig zur Gärtnerin bewegen."
Wir sind stolz darauf und freuen uns, im Pillnitzer Schlosspark einen absolut innovativen Schritt gehen zu können. Wir sind die erste deutsche Schlösserverwaltung, die einen Roboter zum Gießen einsetzt.
Freistaat mit zehn Prozent an Entwicklungskosten beteiligt
Die Entwicklungskosten wurden auf etwa 630.000 Euro beziffert, zehn Prozent davon stammen aus der Kasse des Freistaates. Der Roboter ist Teil eines vom Bund geförderten Projektes "Klimawandel in historischen Gärten". "Der Roboter wurde schließlich als Assistenzroboter konzipiert. Er arbeitet mit den Gärtnerinnen und Gärtnern zusammen und unterstützt sie bei der körperlich schweren Arbeit. Kontrolle und Steuerung des Roboters liegen in der Hand des Fachpersonals", hieß es.
Der Roboter kann durch ein kleines mobiles Steuerterminal mit Display und Tasten zur Eingabe bedient werden. Das Gerät agiere nur auf Befehl autonom, zum Beispiel bei der Tankfahrt für frisches Gießwasser. Zusätzlich könne er feste GPS-Punkte anfahren, um etwa Material oder Werkzeug zu verteilen. Mit seinem Akku könne er bis zu sechs Stunden arbeiten.
Stamm der verstorbenen Blutbuche als Mahnmal
Die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen sind seit 2022 an dem Projekt "Klimawandel in historischen Gärten" beteiligt, das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert wird. Es umfasst Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Als wichtige Kulturdenkmale stünden historische Park- und Gartenanlagen besonderen Herausforderungen gegenüber, hieß es: "Sterben zu viele Bäume, sind die Denkmale gefährdet."
Im Schlosspark Pillnitz und dem Großen Garten Dresden werde nun stellvertretend nach Lösungen gesucht. Bis 2021 hatten zwei riesige Blutbuchen am nordwestlichen Eingang des Pillnitzer Parks den Blick der Gäste auf sich gezogen. Die majestätischen Bäume waren 1895 gepflanzt worden und hatten eine Seite des Lustgartens zwischen Berg- und Wasserpalais dominiert.
Eine der Buchen hatte die Dürre-Sommer der vorangegangenen Jahre nicht überstanden und musste deshalb gefällt werden. Inzwischen dient der Stamm als Mahnmal für die Folgen des Klimawandels. Die gegenüberstehende Buche ist nach Lage der Dinge auch nicht mehr zu retten. Fachleute geben ihr noch zwei Jahre Lebenszeit. Als kurzfristige Maßnahmen gegen den Hitzestress werden die Bäume verstärkt gegossen.
MDR (jd), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 28. August 2024 | 19:00 Uhr
Uborner vor 2 Wochen
Und was kostet der Roboter? Wäre ein klassischer Gießschlauch mit Tropfer in jedem Kübel nicht auch gut?
Die Sachsen sind halt Techniker und Entwickler, das liegt ihnen im Blut.
NormalNull vor 2 Wochen
Wenn ich den Artikel richtig deute, dann ist es ein selbständig fahrender Wasserbehälter, der einen Menschen der gießen will, mit Wasser bedient. Bei dem Wort "Roboter" dachte ich, dass er wenigstens die Erdfeuchte misst und je nach Messung selber gießt. Wo will er mit Ketten denn entlangfahren? Über die Wiese? Auf Wegen reichen doch Räder. Fährt er auch während sich Besucher zusammen mit ihren Hunden im Park befinden? Was kostet dieses Gerät? Im Artikel steht , dass alleine die Entwicklungskosten 630Tausend Euro betragen. Für das Geld hätte eine GaLa Firma möglicherweise ein Bewässerungssystem mit automatischer Bewässerung an allen gewünschten Punkten gebaut. Dann wäre auch noch Geld für einen Wasserschlauch übrig geblieben, bei dem der Transport des Wassers durch den Wasserdruck erfolgt. Niemand muss das Wasser schleppen!