Illustration - Social-Media-Symbole auf einem Smartphone mit Desinformation auf dem Bildschirm im Hintergrund
Gerade über soziale Netzwerke werden Fake News verbreitet. Durch Künstliche Intelligenz wirken Falschinformationen immer häufiger echt. (Symbolfoto) Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

Vor Wahlen Bundesamt warnt vor Fake News im Wahljahr in Sachsen

16. April 2024, 20:50 Uhr

In den vergangenen Jahren hat die Verbreitung von Fake News gerade vor Wahlen stark zugenommen. Im sogenannten Sicherheitskabinett zwischen dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der sächsischen Regierung am Dienstag in Dresden sind aber auch die Gefahren durch Cyber-Angriffe Thema gewesen. Hintergrund sind die Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen in Sachsen in diesem Jahr.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat angesichts der Landtagswahlen in Sachsen vor Fake News im Internet gewarnt. Man könne sich im Wahljahr nicht immer darauf verlassen, dass Inhalte im Netz tatsächlich echte Meinungsäußerungen von Menschen seien, sagte BSI-Präsidentin Claudia Plattner am Dienstag in Dresden. "Es gibt eine Menge Meinungsverstärker und die sind rein elektronisch", erklärte Plattner. Hinter solchen Fake News stünden gezielte Absichten.

KI vereinfacht Verbreitung von Fake News

Künftig müsse die Verlässlichkeit des Materials und der Absender besser kenntlich gemacht werden, sagte Plattner. "Momentan sind wir sehr stark darauf angewiesen, dass wir die Bürgerinnen und Bürger an dieser Stelle sensibilisieren." Durch Künstliche Intelligenz und Deep Fakes sei es relativ leicht, Menschen Worte in den Mund zu legen, die sie nie gesagt hätten.

Claudia Plattner
Die Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, Claudia Plattner, hat am Dienstag in Dresden vor Falschmeldungen vor den Wahlen in Sachsen gewarnt. Bildrechte: picture alliance/dpa/Robert Michael

Momentan sind wir sehr stark darauf angewiesen, dass wir die Bürgerinnen und Bürger an dieser Stelle sensibilisieren.

Claudia Plattner Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Gezielte Cyber-Angriffe aus dem Ausland

Plattner sprach auch über die Gefahr von Cyber-Angriffen. Es lasse sich nicht mit Bestimmtheit sagen, woher diese Angriffe kämen. Man habe aber schon prominente Akteure identifiziert. Es gelte zu unterscheiden zwischen Angreifergruppen und Herkunftsländern.

Bei letzterem halte man sich bedeckt, das sei Sache des Auswärtigen Amtes. Plattner nannte im Zusammenhang mit Aktivitäten von Gruppen etwa die Staaten Russland, China, den Iran und Nordkorea. 

Cyber-Sicherheit ist Regierungsaufgabe

Für Sachsens Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung, Thomas Popp, sei Cybersicherheit eine entscheidende Aufgabe. "Wir müssen uns darauf vorbereiten und die Cyber-Resilienz stärken. Das ist eine Führungsaufgabe", betonte Popp.

Wir müssen uns darauf vorbereiten und die Cyber-Resilienz stärken. Das ist eine Führungsaufgabe.

Thomas Popp Sachsens Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung

Sachsens Verwaltung bekomme pro Jahr über 100 Millionen E-Mails. Etwa 66 Prozent müsse man aus unterschiedlichen Gründen aussortieren, so Popp. Jede Behörde müsse sich darauf einstellen, eines Tages Opfer zu werden und vorbereitet sein. 

MDR (phb)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 16. April 2024 | 19:00 Uhr

22 Kommentare

hinter-dem-Regenbogen vor 34 Wochen

@goffman
Sie wissen zu wenig aus der DDR und erzählen zuviel über die DDR.

Auch in der DDR gab es eine gelebte Opposition , teilweise sogar mit wesentlich mehr Leidenschaft , als wie heute manche Parteifunktionäre vorgeben.
Gäbe es diese Opposition nicht, dann wäre die Stasi praktisch arbeitslos gewesen.

Übrigens konnte man auch die Stasi geschickt an der Nase rumführen. Das hat dann besonderen Spaß gemacht zu beobachten, wenn die Oberen sich untereinander "kacheln".

Einfacher gesagt :
Die Menschen in der DDR waren nicht anders, als die Menschen westlich der DDR .

dimehl vor 34 Wochen

Der Kampf gegen Falschmeldungen wird meiner Ansicht nach nicht viel bewirken.
Warum?
Ein Beispiel: im Internet wird in einer verbreiteten Falschmeldung behauptet, Flüchtlinge hätten in der Stadt F. Dies oder Jenes getan.
Nun kann man gegen diese Falschmeldung vorgehen, indem man faktenbasiert nachweist, das es eine Falschmeldung ist oder die Falschmeldung löschen lässt o.ä.
Dies nutzt aber genau dann überhaupt nichts, wenn Menschen die Falschmeldung glauben wollen ...

Rechtsstaatlichkeit vor 34 Wochen

Es ist halt wieder ein Artikel, wo der mündige Bürger gewissermaßen für dumm erklärt und vom eigentlichen Problem abgelenkt wird! Die Leute, die dieser derzeitigen Politik skeptisch gegenüber stehen und eine Veränderung wollen, machen das aus der jetzigen Situation in unserem Land heraus, aus dem eigenen Erleben und den Fakten! Dazu braucht es überhaupt keine ausländischen Mächte...!

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