Demonstration Pegida wieder in Dresden auf der Straße und Kundgebungen in anderen Städten

25. Oktober 2022, 10:33 Uhr

Mehrere Hundert Menschen haben sich am Montag in Dresden zu Demonstrationen versammelt. Anhängern von Pegida stellten sich vor allem junge Leute entgegen. Demos gab es auch in vielen anderen Städten in Sachsen. In Leipzig kam es zu Rangeleien zwischen Anhängern der unterschiedlichen Lager, in Chemnitz ist ein Kamerateam bedrängt worden.

Anhänger der extremistischen und islamfeindlichen Pegida-Bewegung in Dresden haben sich erstmals seit Monaten wieder auf der Straße gezeigt. Mehrere Hundert Anhänger versammelten sich am Montagabend auf dem Neumarkt. Themen waren der Ukraine-Krieg und die hohen Energiepreise. Die Versammlung stieß auf Widerstand in nahezu gleicher Stärke. Vorwiegend junge Menschen demonstrierten schon vor Beginn der Pegida-Kundgebung und zogen durch die Innenstadt.

Der vom Verfassungsschutz als Rechtsextremist eingestufte Pegida-Chef Lutz Bachmann war vor Ort und wandte sich kurz an die Kundgebungsteilnehmer. In der Einladung zur Kundgebung hieß es, es sei klar, dass sich Pegida "nicht einfach so aus dem Staub" mache. Zuletzt hatte die Bewegung im April dieses Jahres demonstriert. Im Mai hatte sich die Pegida-Spitze mit einem Aufruf an die Anhänger gewandt, die Montagsproteste anderer zu unterstützen. Pegida wird seit Mai 2021 vom Verfassungsschutz in Sachsen als "erwiesene extremistische Bestrebung" beobachtet.

Auseinandersetzungen in Leipzig

Gegen die Energie-, Sozial- und Russlandpolitik der Bundesregierung gingen auch in anderen Städten und Gemeinden Menschen auf die Straße. In Leipzig gab es laut Polizei Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und Gegendemonstranten. Am Aufzug selbst hätte eine Menge im niedrigen vierstelligen Bereich teilgenommen, welche von einem Gegenprotest blockiert worden sei. Dieser, so die Polizei weiter, habe aus mehreren Hundert Teilnehmern bestanden.

Kamerateam in Chemnitz von Demonstranten bedrängt

In Zwickau waren nach Polizeiangaben rund 1.300 Menschen auf der Straße, in Chemnitz waren es mehr als 2.000 Menschen. Bei der Demo in Chemnitz waren erneut Fahnen und Plakate der rechtsextremen Freien Sachsen zu sehen. Am Rande der Demo wurde ein Kamerateam bedrängt. An einer Kundgebung des Bündnisses "Aufstehen gegen Rassismus" beteiligten sich rund 50 Leute.

In der Oberlausitz protestierten Menschen unter anderem in Görlitz, Bautzen, Niesky, Weißwasser und Zittau gegen hohe Energiepreise, die noch bestehenden Corona-Maßnahmen und generell die Politik der Bundesregierung. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich insgesamt rund 5.900 Menschen - etwas weniger als in den Vorwochen.

MDR (ms/lam)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 24. Oktober 2022 | 19:00 Uhr

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