Eine Frau sitzt in einer Regionalbahn in Hamburg und trinkt einen Kaffee (gestellte Szene).
Immer mehr Menschen aus Sachsen arbeiten in anderen Bundesländern und pendeln zur Arbeit. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose

Statistik Rund 150.000 Sachsen pendeln für den Beruf in andere Bundesländer

24. Oktober 2023, 13:12 Uhr

Tausende Menschen leben zwar in Sachsen, arbeiten aber in anderen Bundesländern. Die Zahl der Pendler ist in den letzten Jahren im Freistaat rasant gestiegen. Allerdings zieht der Beruf fast ebenso viele Menschen zum arbeiten nach Sachsen.

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Die Zahl der Berufspendler aus Sachsen ist 2022 gestiegen. Wie aus Zahlen der Landesarbeitsagentur hervorgeht, haben im vergangenen Jahr rund 150.000 Menschen aus Sachsen in einem anderen Bundesland gearbeitet. Das seien rund 6.000 Berufstätige mehr als im Jahr davor.

Viele Pendler sind Fachkräfte

Die allermeisten Pendlerinnen und Pendler arbeiten laut Arbeitsagentur als Fachkräfte, beispielsweise in Pflegeberufen, als Köche, Elektriker oder Klempner. Für die meisten seien die Einkommensunterschiede der Hauptgrund fürs Pendeln, hieß es. Demnach würden Arbeitnehmer in Westdeutschland im Schnitt etwa 800 Euro mehr im Monat verdienen.

Etwa die Hälfte der sächsischen Pendler (51 Prozent) arbeiten laut Statistik in den westdeutschen Bundesländern, allen voran in Bayern (Stand Juni 2022). In den Nachbarbundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen arbeiten 17 Prozent, beziehungsweise 12 Prozent der Pendler.

Auch deutlich mehr Einpendler

Allerdings hat sich auch die Zahl derer, die außerhalb Sachsens leben und im Freistaat arbeiten in den vergangenen 20 Jahren fast verdoppelt. Etwa 30.000 Beschäftigte pendelten aus den westdeutschen Bundesländern ein, ungefähr gleich Viele kommen aus dem Ausland.

Laut Landesarbeitsagentur kommen insgesamt 140.000 Menschen für den Job nach Sachsen. Das sei ein Zeichen, dass "Sachsen als Wirtschaftsstandort zunehmend attraktiver" werde. Die meisten Pendlerinnen und Pendler ziehe es in die Großen Städte. Dresden, Leipzig und Chemnitz haben deutlich mehr Einpendler als Auspendler.

MDR (bdi/ben)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 24. Oktober 2023 | 08:00 Uhr

5 Kommentare

THOMAS H vor 29 Wochen

Hajoe: Bei den 11 Vergleichsseiten handelt es sich um N...o.

Nun habe ich mal ein paar Wohnungsangebote in Velbert gesucht und 3 Beispiele herausgenommen, wo, gegenüber einer sanierten 3 Raumwohnung (58,01 m² NKM 7,80 €/m²) in meiner Stadt (ca. 6.000 EW), folgende Preise angegeben werden.

3 Zi., 77,95 m², NKM 428 € (5,49 €/m²)

4 Zi., saniert, Balkon, 95 m², NKM 599 € (6,30 €/m²)

3,5 Zi., 82,77 m², NKM 479 € (5,78 €/m²)

Das es auch Preisintensivere Wohnungen gibt, will ich damit nicht abstreiten, aber die gibt es auch im Osten. Vor allem in den Großstädten.

Es gibt sicher noch andere Beispiele, aber das "deutlich niedrigere Lebenshaltungskosten" ist nicht haltbar.

THOMAS H vor 29 Wochen

Hajoe: "Die Lebenshaltungskosten sind im Osten teilweise deutlich niedriger."

Was bedeutet "deutlich niedriger"?

Lebensmittel können es m. M. n. nicht sein, da diese sich, gerade in den Discountern, bis auf ein paar Cent nicht unterscheiden und auch schon vom MDR festgestellt wurde, das es im Osten teurer ist.

Geben Sie einfach mal die bekanntesten (N...o, A..i, L..l usw.) von Dessau (ca. 80.000 EW) und dem Ruhrgebiet (z. B. Velbert ca. 82.000 EW) ein und vergleichen Sie. Die ersten 11 Seiten von dieser Woche (LK Bautzen und Velbert) sind bei den gleich angebotenen Artikel, selbst bei Aktionen, identisch.

Auch bei Strom, Gas, Wasser und Sprit habe ich meine Zweifel, ob diese Preise im Osten "deutlich niedriger" sind. Dies ergibt auch der MDR-Artikel "FAKTENCHECK Sind die Sprit- und Strompreise im Osten höher als im Westen? 26. Oktober 2022, 14:40 Uhr"

Der ist zwar schon ein Jahr alt, aber viel geändert wird sich nicht haben.

Mieten habe ich noch nicht verglichen! Mache ich noch!

Hajoe vor 29 Wochen

Bei solchen Artikeln muss man immer zusätzlich anmerken, dass der Lohn in anderen Bundesländern zwar wesentlich höher sein mag aber bei einem Umzug die Miete dort ebenfalls. Und wenn man pendelt, dann hat man deutliche Fahrtkosten und Zeitaufwand. Ich habe als junger Mann vor zwei Jahrzehnten "gependelt" - innerhalb des Ruhrgebietes, da sich mein Arbeitsplatz firmenintern geändert hatte. Zwei Stunden morgens und nochmal Abends Fahrzeit im ÖPNV belasten sehr. Jetzt mit Mitte Vierzig würde ich versuchen umzuziehen. "Versuchen" heißt, dass man erstmal eine preiswerte Wohnung finden muss. Das "merkwürdige" Argument des Lohnunterschieds unterschlägt immer die gleichzeitigen Unterschiede in den Lebenshaltungskosten. Will ich die gerade mal 5 Stationen zum "Hauptbahnhof" (4 Gleise) mit dem Bus fahren, zahle ich bei der lokalen Busgesellschaft im Ruhrgebiet 3,20 Euro. In Dessau bei meinen Eltern kostet es 2,10 Euro. Die Lebenshaltungskosten sind im Osten teilweise deutlich niedriger.

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