30.01.2020 | 16:28 Uhr Minister Dulig: 19.000 verkaufte Azubi-Tickets

30. Januar 2020, 16:28 Uhr

Der Ausbildungsmarkt hat sich im letzten Jahrzehnt gedreht: Früher bewarben sich junge Menschen bei Firmen um eine Lehrstelle, heute müssen diese um den Nachwuchs kämpfen. Das Azubi-Ticket soll eine Ausbildung attraktiver machen. Im Landtag wurde die Einführung des kostengünstigen Tickets als Erfolg gewertet.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig hat das im vergangenen August eingeführte Azubi-Ticket als Erfolg gewertet. "Für die Stärkung der dualen Berufsausbildung ist die Einführung des Azubis-Tickets ein weiterer Meilenstein", sagte Dulig am Donnerstag im Landtag. Das Interesse der Auszubildenden sei groß: "Bis November 2019 wurden knapp 16.000 Tickets erworben. Die Prognose deutet auf etwa 19.000 erworbene Tickets zum Jahresende 2019 hin." Im Jahr 2018/2019 befanden sich insgesamt rund 102.000 junge Menschen in Berufsausbildung. Nun werde daran gearbeitet, den Tarifbereich des Tickets auch auf Regionen außerhalb der sächsischen Landesgrenze auszuweiten.

Kritik kam von AfD-Politiker Rolf Weigand. Er stellte die Finanzierungsfrage. Kleine und mittlere Unternehmen würden zu sehr belastet. Grundsätzlich begrüße er ein Azubi-Ticket, aber es gehöre auch dazu, den ÖPNV auszubauen.

Was nützt mir ein Azubi-Ticket, wenn ich täglich auf dem Land vier Stunden unterwegs bin?

Rolf Weigand, AfD

Wie groß der Fachkräftemangel ist, und dass noch einiges verbessert werden müsse, betonte der SPD-Abgeordnete Henning Homann.

Bis 2030 fehlen in Sachsen 300.000 Fachkräfte. Unsere Wirtschaft wird sich ohne Fachkräfte, ohne die junge Generation nicht entwickeln können.

Henning Homann (SPD)

Quelle: MDR/st

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL | 30.01.2020 | 19:00 Uhr

1 Kommentar

andreas1058 am 01.02.2020

Der Grundgedanke für so ein Azubi-Ticket ist begrüßenswert, doch wieder einmal haben tausende Azubis aus kleineren Orten im ländlichen Raum rein gar nichts davon.......es fehlt schlicht an atraktiven Angeboten des öffentlichen Nahverkehrs, um dieses Ticket nutzen zu können. Wenn es schon eine Buslinie gibt, dann fahren diese zu Zeiten, die häufig dem Bedarf der jungen Leute nicht entsprechen und damit wieder die Eltern oder Großeltern mit ihrem Auto einspringen müssen.
Ein weiteres Beispiel, dass der ländliche Raum, trotz anderslautender Wahlversprechen, keine Lobby hat und es sich anscheinend nicht lohnt, darüber nachzudenken.

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