CDU Thüringen Krach um Mike Mohring: Junge-Union-Landesspitze widerspricht Fürsprechern

15. Juni 2022, 13:36 Uhr

Die Spitze des CDU-Nachwuchsverbandes Junge Union in Thüringen hat sich gegen eine Rückkehr von Ex-Landeschef Mike Mohring in die Landesspitze ausgesprochen. Zuvor hatten sich mehrere JU-Kreisvorsitzende und Teile des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) für Mohring stark gemacht.

Die Junge Union (JU) Thüringen ist in ihrer Haltung zum früheren CDU-Landesvorsitzenden Mike Mohring uneins. Der geschäftsführende Landesvorstand kritisierte am Mittwoch die Fürsprache mehrerer JU-Kreisvorsitzender, die eine Rückkehr Mohrings in die Spitze der Thüringer CDU befürwortet hatten. Die Stellungnahme geht auf einen Bericht der Thüringer Allgemeine zurück. Danach dränge Mohring zurück an die Spitze der CDU im Land und sondiere innerhalb der Partei seine Chancen.

JU-Landeschef Cornelius Golembiewski erklärte, die Haltung dieser Kreisvorsitzenden spiegele in keiner Weise die Meinung des Landesverbandes wider. Mohring schade der CDU mit seinen Manövern. Es sei wichtig, Geschlossenheit zu demonstrieren. Mit Landeschef Christian Hirte und Fraktionschef Mario Voigt hätte die Partei eine gute Perspektive, um den Neustart nach der haushoch verlorenen Landtagswahl zu gestalten.

Ob der geschäftsführende Landesvorstand um Golembiewski in der Mohring-Frage den gesamten Landesvorstand mit mehr JU-Vertretern hinter sich hat, ist offen. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN aus JU-Kreisen hat es bisher zu dem Thema keine Abstimmung im gesamten Landesvorstand gegeben.

Mohring-Offerte als "Angebot zur Aussöhnung"

Die JU-Kreisvorsitzenden des Kyffhäuserkreises sowie der Landkreise Hildburghausen, Gotha, Sonneberg und Weimarer Land sowie der Landeschef des CDU-nahen Hochschulverbandes RCDS hatten sich in einem gemeinsamen Brief für Mohring ausgesprochen. Dessen "Angebot zur Aussöhnung" stelle eine "echte Chance" dar, in der Thüringer Union und auch im Land für stabile Verhältnisse zu sorgen. Mohring sei erfahren und anerkannt, er könne die nötigen Schritte zur Erneuerung anstoßen.

Nach der CDU-Niederlage bei den Landtagswahlen 2019 und der Regierungskrise nach der Kemmerich-Wahl mit Stimmen der AfD war Mohring zunächst als Fraktionschef der CDU im Landtag und später auch als Landesvorsitzender zurückgetreten. Sein Nachfolger als Fraktionschef wurde im März 2020 Mario Voigt, sein Nachfolger als Landesvorsitzender wurde im September 2020 Christian Hirte.

MDR (cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 14. Juni 2022 | 19:00 Uhr

11 Kommentare

Reuter4774 am 16.06.2022

Mit " alten" Gesichtern erneuert man nichts sondern verharrt im Stillstand. Das ist ja generell das große CDU Problem. Da hilft auch die Beteuerung "wir haben verstanden " nicht weiter wenn alles im gleichenTrott mit denselben Leuten weitergeht.

Ludwig58 am 16.06.2022

Ausgerechnet Mohring soll die nötigen Schritte zur Erneuerung anstoßen. Das ist so absurd, als würde ich einen Fuchs zur Bewachung der Hühner engagieren. Mohring hat die Schritte eingeleitet und vollbracht, die dazu geführt haben, dass die CDU Thüringen ein großes Problem mit der Glaubwürdigkeit hat. Er hat nicht nur bei der Kemmerich Wahl, als die CDU mit der AfD gemeinsame Sache gemacht hat, seine Tauglichkeit als verantwortungsbewusster Politiker verloren.
Aber es ist typisch für ihn, dass er sich von ein paar sich überschätzenden CDU-Nachwuchsleuten aufrufen lässt. Das ist ein ganz bewusster Schritt, sich wieder ins Gespräch zu bringen. Auch wenn die CDU in Thüringen tatsächlich dringend eine Erneuerung nötig hat, Mohring ist mit Sicherheit nicht der richtige dafür.

Horst Hessel am 16.06.2022

Na zumindest eine Schwarz- Grüne Regierung wird es in Thüringen nicht geben, Grün muss man sich leisten können oder wollen. Nur die Ossis sind halt nicht ganz verblödet und umerzogen worden deshalb will hier auch kaum jemand die Welt retten und seinen bescheidenen Wohlstand für diesen Ökowahn opfern. Die CDU in Thüringen hat fertig und als Steigbügelhalter für RRG unwählbar.

Mehr aus Thüringen