Gewalt gegen Frauen Hier fehlen Frauenhäuser in Thüringen - Gleichstellungsbeauftragte mahnt
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11. Mai 2023, 17:22 Uhr
In Thüringen fehlen noch immer Frauenhäuser. Wie die Thüringer Gleichstellungsbeauftragte Gabi Ohler anlässlich des 15. Jahrestages der Istanbul-Konvention mitteilte, haben fünf Landkreise kein eigenes Frauenhaus. Laut dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie betrifft das die Landkreise Sömmerda, Ilm-Kreis, Saale-Holzland-Kreis, Suhl sowie Hildburghausen.
Sömmerda und der Ilm-Kreis beteiligen sich den Angaben nach an Plätzen in Erfurt, der Saale-Holzland-Kreis an Plätzen in Gera und Jena, Suhl und Hildburghausen an Plätzen in Meiningen. Dadurch könnten nicht alle Frauen bei Bedarf erreicht werden. Lange Fahrtwege und umständliche Erreichbarkeit hielten sie davon ab, ein Frauenhaus aufzusuchen. Oft seien diese aber die einzig qualifizierte Beratungsstellen.
Was ist die Istanbul-Konvention? Die Istanbul-Konvention war 2011 vom Europarat ausgearbeitet worden. Mit der Unterzeichnung hat sich Deutschland verpflichtet, Gewalt gegen Frauen zu verhüten, zu verfolgen und zu beseitigen. Der Europarat wacht über die Einhaltung der Menschenrechte in seinen 46 Mitgliedstaaten. Die Organisation gehört nicht zur EU.
Mobile Beratungsstellen in Planung
Nötig sei deshalb ein flächendeckendes Netz von Frauenschutzeinrichtungen, im Zusammenwirken mit Beratungsstellen, mehr Täterarbeit, aber auch mit Fortschritten in Bildung, Forschung und Strafverfolgung, sagte die Gleichstellungsbeauftragte. Thüringenweit sind den Angaben nach jährlich zwischen 1.780 bis 2.400 Frauen jährlich von Gewalt betroffen.
Laut Ohler soll es künftig auch mobile Beratungsstellen geben, die in unterschiedlichen Regionen Unterstützung anbieten und Möglichkeiten aufzeigen, dem häuslichen Terror zu entfliehen. Auch eigene Beratungsstellen für sexualisierte Gewalt sollen laut Ohler auf den Weg gebracht werden.
MDR (jhi/cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 11. Mai 2023 | 19:00 Uhr
Doro07 am 11.05.2023
Da wird in Zukunft wohl auch nicht viel an Unterstützung kommen…..woher auch, wenn aller Wohnraum nun für Migranten hergegeben wird….und finanzielle Mittel will auch keiner locker machen…..lieber an andere, als an die eigenen Leute….