Alfred-Hess-Straße Erfurt: Autofahrer ignorieren Schild - Polizei bittet zur Kasse
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15. August 2024, 16:39 Uhr
In Erfurt hat die Polizei innerhalb einer Stunde Verwarngelder von rund 5.000 Euro verhängt. Mehr als 100 Verkehrsteilnehmer missachteten ein Durchfahrtsverbot in der Alfred-Hess-Straße westlich der Innenstadt.
Auf der zentral gelegenen Alfred-Hess-Straße in Erfurt hat die Polizei zahlreiche Verkehrssünder beim Ignorieren einer Sperrung erwischt. Wie die Erfurter Polizei mitteilte, missachteten am Mittwochmorgen in nur einer Stunde rund 100 Verkehrsteilnehmer ein Durchfahrtsverbot für alle außer Anlieger. Es seien Verwarngelder von insgesamt 5.000 Euro verhängt worden. In der Hess-Straße - einer Einbahnstraße - ist ab der Kreuzung Espachstraße seit Wochenbeginn die Durchfahrt nur noch Anliegern gestattet.
Sperrung wegen Baustelle
Hinter der Brücke über die Gera und den Gera-Flutgraben ist die Hess-Straße wegen einer Baustelle für den Autoverkehr komplett gesperrt. Anlieger dürfen nach links in die Richard-Breslau-Straße einbiegen, die aber keinerlei Durchfahrtfunktion hat. Die Alfred-Hess-Straße ist dagegen eine wichtige Zubringerstraße für Autofahrer, die von Westen und Norden in die Stadt gelangen wollen.
Beschwerden rufen Polizei auf den Plan
Die Polizei hat ihre Kontrolle mit Beschwerden von Anwohnern begründet. Die ertappten Verkehrssünder erwartet nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren und jeweils ein Bußgeld in Höhe von 50 Euro.
Wer gilt als Anlieger?
Eine gesetzliche Definition des Begriffs "Anlieger" existiert nicht. Die Rechtsprechung hat jedoch die Bedeutung nach dem allgemeinen Sprachgebrauch und der Verkehrssitte ermittelt: Anlieger ist, wer ein an der Straße anliegendes Grundstück bewohnt oder zu einer Erledigung aufsuchen muss. Es genügt irgendeine Beziehung zum Anliegergrundstück.
Quelle: ADAC
MDR (adi/cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 15. August 2024 | 15:30 Uhr
unverbesserlicher Realist vor 4 Wochen
Ich muss hier dem User "Der Erfurter Bub" grundsätzlich recht geben. Ein kurzer Blick auf den Stadtplan zeigt, wie aberwitzig lang und kompliziert diese "offizielle Umleitung" ist im Vergleich zur möglichen Alternative. Natürlich geht es nicht, dass Verkehrsregeln gebrochen werden, da bin ich voll bei den anderen Foristen.
Trotzdem ist es schon merkwürdig, dass die offensichtlich beste und schnellste Variante einer Umleitung verworfen wird. Man hätte ja auch temporär in den betroffenen Straßen Tempo 30 oder 20 incl. Halteverbot vorschreiben können. Die Baustelle geht bis zum 30. August. Die knapp 3 Wochen kann man den Anwohnern durchaus zumuten.
Vielleicht bringt eine Stellungnahme des zuständigen Amtes hier mal Licht ins Dunkel und eine plausible Begründung der Verkehrsführung.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch die 30 km/h am Hauptfriedhof begründet haben. Da oben scheint auch jemand mit Einfluss zu wohnen...
Der Erfurter Bub vor 4 Wochen
Vielen Dank. Wer das Sagen hat für diese Umleitung,da kann ich nur Mutmaßen. Eigentlich sollte die Umleitung ja meinen Genannten Weg nehmen. Aber scheinbar gibt es Institutionen oder einflussreiche Mitbürger denen das "nicht gefallen" hat. Wie dem auch sei, Ich der Umweit dieser Straßen wohnt kenne natürlich ein paar , wenn auch nicht immer "seriöse", Schleichwege um diese Baustelle zu umfahren. Leid tut es mir lediglich um die vielen Anwohner , die in keinem Verhältnis zu Anwohnerzahl meines Vorschlag stehen, welche ein noch mehr an Verkehrslärm zu ertragen haben.
randdresdner vor 4 Wochen
Das Beste ist, sie bewerben sich in Erfurt beim Verkehrsamt und können dann Ihre Vorstellungen durchsetzen. Denn wer die Verantwortung übernimmt, hat das Sagen.