Kyffhäuserkreis Weihnachtsmannbüro Himmelsberg: Mehr als 6.500 Wünsche nach Spielzeug, Handys und Frieden

23. Dezember 2022, 16:13 Uhr

Im Weihnachtsmannbüro in Himmelsberg im Kyffhäuserkreis sind in diesem Jahr mehr 6.500 Briefe eingegangen. Wie der Heimatverein mitteilte, sind das fast so viele wie vor einem Jahr. Diesmal haben überwiegend Kinder und Schulklassen geschrieben und sich hauptsächlich Spielzeug, Handy, Alexa aber auch Frieden gewünscht. Eine E-Mail-Adresse hat der Weihnachtsmann nämlich nicht.

Täglich bis zu 200 Briefe in allen Größen, geschrieben, geklebt und gemalt. Die 14 Helfer des Weihnachtsmannes hatte auch 2022 keine Langeweile.

Die exakt 6.598 Briefe kamen hauptsächlich aus Deutschland und Thüringen; zehn Prozent aus dem Ausland. Länder wie Taiwan, China, Belgien, Frankreich oder Russland standen auf dem Absender. Erstmals in 28 Jahren Bürozeit kam ein Brief aus Dubai.

Größter Wunschbrief ist eine Wunschrolle

Die meisten Briefe sind im klassischen A4-Format. Vereinzelt kommen auch deutlich größere Formate. Den größten Wunschbrief hat in diesem Jahr die Martin-Luther-Grundschule Eisenberg im Saale-Holzland-Kreis geschrieben.

Die Klasse 1a hat auf ihre vier mal ein Meter große Wunschrolle Wünsche gemalt und auch Grüße an den Weihnachtsmann verewigt. Im Großformat waren auch Briefe aus Zella-Mehlis und Stadtilm.

Spielzeug, Handys, Tablets: Wunschliste oft lang

Die Wunschlisten sind oft sehr lang: Spielzeug, wie ferngesteuerte Autos, Baukästen und Puppen stehen da geschrieben. Aber auch Tablets, Handys und Fotoapparate werden gewünscht.

Ein Sechsjähriger hat sich 20 Bretter für ein Baumhaus und eine Anhängerkupplung gewünscht, um die Bretter transportieren zu können.

Büro in Himmelsberg seit 28 Jahren: Sonderstempel bei Sammlern begehrt

Die Geschichte des Büros begann vor 28 Jahren. Erst saß eine Handvoll Helfer im Feuerwehrgerätehaus. Später wurde das historische Backhaus saniert und zum Weihnachtsmannbüro umfunktioniert. Weil das Backhaus nur mit viel Aufwand geheizt werden kann, finden neuerdings viele Sprechstunden im warme Dorfgemeinschaftshaus statt.

Jeder Brief wird beantwortet: Mit einem allgemeinen Antwortbrief und einer persönlichen Anrede. Auf den Umschlag kommt ein Sonderstempel. Das macht Arbeit und trotzdem Spaß, sagen die Helferinnen vom Heimatverein. Seit Büroeröffnung sind mehr als 100.000 Briefe im 140-Seelen-Ort angekommen. Die schönsten Briefe werden archiviert.

50 Briefe ohne Absender

Allerdings kamen auch dieses Jahr rund 50 Briefe ohne Absender. "Die Briefeschreiber gehen bestimmt davon aus, dass der Weihnachtsmann weiß, wo sie wohnen", erklärt Manuela Verges, die fast von Anfang an dabei ist.

Auch leere Briefumschläge kommen an; vermutlich von Sammlern. "Wir wollen, dass sich die Eltern oder Großeltern mit ihren Kinder oder Enkeln hinsetzen und einen Brief schreiben und damit Zeit miteinander verbringen", sagt Ramona Schattney.

Weihnachtsmann ohne E-Mail-Adresse

Das Himmelsberger Erfolgsrezept ist, dass der Weihnachtsmann nicht im Internet zu finden ist und keine E-Mail-Adresse hat, dass die Wünsche wirklich auf Papier gebracht werden müssen, sagt Ramona Schattney. Und das soll auch so bleiben.

MDR (jw)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 22. Dezember 2022 | 16:13 Uhr

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