Landespolitik Linke-Fraktionschef Dittes will politische Karriere beenden

23. Februar 2023, 17:20 Uhr

Der Fraktionschef der Thüringer Linken, Steffen Dittes, hat angekündigt, seine politische Karriere zu beenden. Er will 2024 nicht erneut für den Landtag kandidieren. Die Gründe für seine Entscheidung seien privat. Der Linke-Politiker gehört dem Thüringer Landtag mit Unterbrechungen seit 1994 an - seit 2019 als direkt gewählter Abgeordneter aus Weimar. Seit zwei Jahren leitet er die größte Fraktion im Landesparlament.

Der Fraktionschef der Thüringer Linken, Steffen Dittes, hat angekündigt, seine politische Karriere zu beenden und nicht erneut für den Landtag zu kandidieren. Einen politischen Hintergrund für die Entscheidung gibt es laut Dittes nicht, die Gründe seien privat. Jeder Abgeordnete habe ein Mandat auf Zeit, sagte der 49-Jährige. Der Wähler entscheide letztendlich. Aber vorher entscheide jeder selbst, ob er sich noch einmal für fünf Jahre Verantwortung verpflichtet. "Und da habe ich für mich persönlich eine andere Entscheidung getroffen", sagte der Linken-Politiker.

Vom jungen Abgeordneten zum Fraktionschef

Dittes ist gebürtiger Weimarer und kam 1994 im Alter von 21 Jahren als Abgeordneter für die PDS in den Thüringer Landtag. Er blieb zunächst über zwei Legislaturperioden bis 2004 im Parlament. Als junger Abgeordneter machte er Schlagzeilen, weil er sowohl Kriegs- als auch Zivildienst verweigerte und dafür auch die juristischen Konsequenzen trug. Im Jahr 2004 erlangte der gelernte Elektronikfacharbeiter einen Abschluss als Verwaltungsbetriebswirt. Von 2005 bis 2008 studierte Dittes an der Universität Erfurt Staatswissenschaften und wurde danach unter anderem Mitarbeiter bei der Linke-Fraktion im Bereich Innenpolitik.

Bei der Landtagswahl 2014 gelang ihm erneut der Einzug ins Parlament - über die Landesliste der Linken. Dittes wurde innenpolitischer Sprecher der Fraktion und Vorsitzender des Innenausschusses. Seit März 2021 ist Dittes Chef der größten Fraktion im Thüringer Landtag. Viele Jahre war Dittes auch stellvertretender Landesvorsitzender der Thüringer Linken. Als die langjährige Landespartei- und Fraktionschefin Susanne Hennig-Wellsow in den Bundestag wechselte, übernahm er zusammen mit Heike Werner kommissarisch den Vorsitz des Landesverbandes, bis im November 2021 ein neuer Landesvorstand gewählt wurde.

Dittes galt zuletzt als einer der wichtigsten Verhandlungspartner von Rot-Rot-Grün, wenn es darum ging, Mehrheiten im Parlament zu organisieren - etwa mit Hilfe der CDU. Er betonte am Donnerstag, bis zum Ende der Legislatur diese Rolle noch ausfüllen zu wollen. Im Herbst 2024 wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. "Ich habe jetzt eineinhalb Jahre noch ganz schön viel zu tun im Parlament", sagte er.

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MDR (cfr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 23. Februar 2023 | 16:00 Uhr

50 Kommentare

Peter am 24.02.2023

Sicher geht es um Herrn Dittes, der aus persönlichen Gründen nicht mehr für den Thüringer Landtag kandidieren wird.
Was hat das aber mit Ihrem Vorwurf zu tun, welcher viele, viele Jahre zurückliegt.
Nochmal: Die Deutschlandhasser von heute sind rechtsorientiert. Und Sie haben dem nicht widersprochen.

Tschingis1 am 24.02.2023

@kleingartenzwerg
Wie schön, dass sie meinen Kommentar so missverstehen können.
Wo habe ich zu.B. von den Ärmsten geschrieben?
Und, welcher Politiker hat ihrer Meinung eigentlich etwas, ohne seine Partei und für die Bevölkerung erreicht?

Kleingartenzwerg am 24.02.2023

Gundel, Ruhestand für Herrn Dittes heißt bestimmt ein gut dotierte Posten in einer parteinahen Stiftung, in der öffentlichen oder halböffentlichen Wirtschaft o.ä. da unterscheidet sich die Linke nicht von anderen etablierten Parteien.
Bei entsprechenden Verdiensten der jeweiligen Person habe ich damit auch kein Problem, leider wird die Wahl da aber meiner Meinung eng.

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