Krankenhauspolitik Nach langer Diskussion: Kreis Sonneberg übernimmt Regiomed-Klinikstandorte
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08. August 2024, 09:11 Uhr
Der insolvente Klinikkonzern Regiomed wird weiter zerschlagen. Nachdem der Kreis Hildburghausen die Standorte in seinem Gebiet übernehmen will, hat der Sonneberger Kreistag nun nachgezogen. Das Land verspricht wohl dringend nötige finanzielle Hilfen.
Der Landkreis Sonneberg übernimmt die insolventen Regiomed-Krankenhäuser in Sonneberg und Neuhaus am Rennweg. Das hat der Kreistag am Mittwochabend nach langer Diskussion in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen.
700 Regiomed-Mitarbeiter sollen Donnerstag informiert werden
Nach Informationen von MDR THÜRINGEN haben die Kreistagsmitglieder vor allem viele Fragen gestellt. Einzelheiten zu dem Beschluss wurden noch nicht bekannt. Regiomed und Landrat Robert Sesselmann (AfD) wollen zunächst die mehr als 700 Mitarbeiter informieren.
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte per Videobotschaft dem Kreis - wie zuvor auch dem Jenaer Uni-Klinikum - Hilfe zugesichert, sollte dieser die Häuser in kommunale Trägerschaft übernehmen. Finanziell bedrohte Krankenhäuser in Thüringen können ab Herbst mit Geldern aus dem Rettungsschirm des Landes Thüringen rechnen. Insgesamt wurden 100 Millionen Euro an Darlehen in Aussicht gestellt.
Bitte um Landeshilfen für Krankenhäuser
Zuvor hatte Sesselmann die Landesregierung erneut um Landeshilfen für die wieder von den Kreisen betriebenen Thüringer Regiomed-Kliniken gebeten. Die Häuser seien akut unterfinanziert und dürften nicht sterben. Für den Standort Neuhaus am Rennweg regte Sesselmann eine gesonderte Landesförderung zum Aufbau regionaler Gesundheitszentren an.
Der Klinikkonzern Regiomed mit Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen in Südthüringen und Oberfranken hatte Anfang des Jahres Insolvenz angemeldet. Die Häuser im Kreis Hildburghausen kommen voraussichtlich zum 1. Oktober ebenfalls in kommunale Trägerschaft des Kreises.
Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) will die Regiomed-Pflegeheime im Kreis Hildburghausen und in Sonneberg übernehmen und der Arbeiter-Samariter-Bund will den Rettungsdienst von Regiomed künftig betreiben. Die bayerischen Standorte der Gruppe sollen an den Klinikkonzern Sana gehen. In Thüringen befindet sich auch noch die private Sternbach-Klinik in Schleiz in Insolvenz.
MDR (bee/rom)
Nachrichten
part vor 8 Wochen
Hier wird wieder einmal von vielen Seiten am Grundproblem vorbeigeredet. Die öffentliche Daseinsvorsorge hat bei Klinikkonzernen nichts zu suchen und gehört in die Hand des Staates, so wie in anderen Bereichen auch. Subsidiäre Vereine oder Staatskirchen lösen das Problem ebenfalls ungenügend. Gesundheitsvorsorge hat nichts an Börsen mit ihrem Wettgeschäft auf Wertschöpfung zu suchen, sondern ist eine Aufgabe, die der Staat zu gewährleisten hat. Die vermeintliche Ersparnis aus Privatisierungen erwiest sich im Nachhinein immer als Verlustgeschäft für eine Mehrheit und als Gewinn für einige Wenige.
randdresdner vor 8 Wochen
Sehr geehrte(r) "wo geht es hin" es reicht, wenn Sie mir fünf nennen. Das man Wahlversprechen nicht einhält - hat nichts mit dem Verhältnis zu tun, sondern damit, wie man mit offen populistischen und, wenn die Wähler dieser Partei ein wenig nachdenken würden, nicht umsetzbaren Parolen Wahlkampf führen. Ja, es ist nicht alles rosig in unserem Staat. Aber das sollte die Menschen nicht dazu bringen, das Nachdenken und logische Denken einzustellen.
wo geht es hin vor 8 Wochen
Wieviele Politiker von der AfD kennen Sie denn, die ein Amt innehaben? Die kann man locker an einer Hand abzählen und sind daher für einen Vergleich gar nicht geeignet.
Und Ihr Verweis auf gebrochene Wahlversprechen sind auf sehr, sehr dünnem Eis - oder soll ich anfangen mit aufzählen? Da bin ich Weihnachten noch nicht fertig....