Sahra Wagenknecht
Sahra Wagenknecht hatte Ende September die Gründung der neuen Partei "Bündnis Sahra Wagenknecht" für Anfang 2024 angekündigt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch

Parteien Nach Gründung des Wagenknecht-Bündnisses: Mehr Mitglieder bei Thüringer Linken

14. November 2023, 16:24 Uhr

Die Partei Die Linke verzeichnet in Thüringen nach der Gründung des Vereins "Bündniss Sahra Wagenknecht" keinen personellen Aderlass. Nach Angaben der Landespartei ist sogar das Gegenteil der Fall. Gerüchte um angebliche Kontakte und Absprachen zum Wagenknecht-Bündnis wies Landeschef Christian Schaft zurück.

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Die Gründung des Vereins "Bündnisses Sahra Wagenknecht" vor rund drei Wochen hat bislang offenbar nicht zu einem personellen Aderlass bei der Linken in Thüringen geführt. Im Gegenteil: Laut einem Sprecher traten seitdem mehr Menschen in die Partei ein als aus. Konkret verzeichnet die Linke nach eigenen Angaben seit dem 23. Oktober 37 Eintritte und 25 Austritte.

Durch die Medien bekannt wurde dabei der Austritt von drei Kreistags- bzw. Stadtratsmitgliedern im Wartburgkreis Anfang November. Weitere bekannte Politiker und Mandatsträger seien nicht dabei, so der Sprecher. Derzeit hat der Landesverband den Angaben zufolge knapp 3.500 Mitglieder.

Thüringer Landeschef widersprach Berichten über Absprachen

Der Thüringer Landeschef Christian Schaft sagte MDR THÜRINGEN am Dienstag, er sehe der Absicht des Wagenknecht-Bündnisses gelassen entgegen, im kommenden Jahr in Thüringen mit einer eigenen Partei zur Landtagswahl anzutreten. Er widersprach Berichten über angebliche Kontakte und Absprachen zwischen Protagonisten von Landesverband und Bündnis mit dem Ziel, in Thüringen doch nicht anzutreten, um Ministerpräsident Bodo Ramelow die Wiederwahl zu ermöglichen. Er kenne keine solchen Absprachen, so Schaft.

Ebenso wies er Gerüchte zurück, wonach Teile der Linksfraktion im Landtag Neuwahlen anstrebten, bevor die Wagenknecht-Partei sich formiert habe. Solche Gerüchte seien "reine Spekulation". Im Moment gehe es darum, für den Haushaltsentwurf der rot-rot-grünen Koalition 2024 eine Mehrheit im Landtag zu finden. Er sei zuversichtlich, dass das gelinge, sagte Schaft.

Genaue Zahlen zu "Bündnis Sahra Wagenknecht" unbekannt

Wie viele Menschen in Thüringen dem neu gegründeten Verein "Bündnis Sahra Wagenknecht" bislang beigetreten sind und welche Ansprechpartner es vor Ort gibt, ist nicht bekannt. Anfragen von MDR THÜRINGEN per Mail und Telefon bei der Pressestelle des Bündnisses sowie bei Sahra Wagenknecht selbst blieben unbeantwortet.

Sahra Wagenknecht hatte Ende September die Gründung einer neuen Partei angekündigt. Der Verein soll die Parteigründung vorbereiten. In Berlin sagte die ehemalige Linken-Politikerin, dass die neue Partei im kommenden Jahr bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sowie bei der Europawahl antreten will. Die Gründung sei für Anfang 2024 vorgesehen.

Die Linkspartei hat am Dienstag festgelegt, dass sie am 6. Dezember ihre Bundestagsfraktion auflöst. Hintergrund ist der Austritt von Sahra Wagenknecht und ihren Anhängern aus der Linkspartei. Dadurch hat die Linke mit 28 verbliebenen Mitgliedern die Mindestgröße für eine Fraktion verloren. Als parlamentarische Gruppe würde die Linke weniger Rechte und Geld haben. Gleiches gilt für das Wagenknecht-Lager.

Die Gäste im Fakt-ist-Studio 59 min
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MDR (ps/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 14. November 2023 | 19:30 Uhr

102 Kommentare

MalNachdenken vor 26 Wochen

@Peter
Vielen Dank. Auch wenn ich denke, das beißender Sarkasmus nicht zur Antwort auf eine höflich gestellte Frage passt.
Da ich natürlich danach gesucht habe, ich aber keine AKTUELLE Umfrage dazu gefunden habe, bin ich nach intensiven Nachdenken auf die Idee gekommen zu fragen.

Wessi vor 26 Wochen

Aber genau um BSW geht es @ Goldloeckchen.Und darum daß die der AfD belegbar Stimmen abnehmen werden.Ausserdem um Bundespolitik.Sie reden wirr herum und wollen nicht eingestehen, daß Sie auch hier mal wieder falsch liegen.Und BY+HE irgendwie n die Nähe zu TH (ausser geographisch) rücken zu wollen ist auch falsch.Oder haben dort die Rechtsextremisten irgendwie um 30% der Wählerstimmen, die sich nach Gründung der Wagenknechtpartei vllt. sogar halbieren könnten? (Beleg:Deutschlandtrend; 55% der AfD-Wähler könnten sich vorstellen Wagenknecht zu wählen)

Goldloeckchen vor 26 Wochen

„ Beim Deutschlandtrend ging es dies' Mal auch um eine Beteiligung des BSW.“

Das ist aber keine Partei die zur Wahl steht und es ist nicht Thüringen.
Was aber eine deutliche Sprache spricht und sich auch für Thüringen ableiten lässt, sind die letzten Landtagswahlen in Bayern und Hessen☝️🇩🇪
Oh und warum, weil es die Nachbars Länder sind☝️🇩🇪

😉🫣☝️😂

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