Amoklauf Serbien: Schüler tötet neun Menschen in Belgrader Schule

03. Mai 2023, 16:13 Uhr

An einer Schule in Belgrad hat es am Mittwoch einen Amoklauf gegeben. Ein Schüler erschoss neun Menschen, darunter acht Kinder. Die Polizei hat den Täter festgenommen. Das Motiv ist noch nicht bekannt. Nach MDR-Informationen befinden sich eine Lehrerin und zwei verletzte Kinder im Krankenhaus und in einem kritischen Zustand.

In Serbien hat ein Schüler hat am Mittwoch in einer Schule in Belgrad auf Mitschüler und Mitarbeiter der Schule geschossen und dabei neun Menschen getötet. Das berichtete das Staatsfernsehen RTS und beruft sich dabei auf das serbische Innenministerium. Unter den Toten sind demnach acht Schulkinder und ein Wachmann. Sechs weitere Kinder und eine Lehrerin seien verletzt worden.

Zuvor hatte das Innenministerium offiziell lediglich mitgeteilt, dass die Polizei einen mutmaßlichen Schützen festgenommen habe. Die Schüsse habe dieser aus der Pistole seines Vaters abgegeben, hieß es. Über die Motive des Jugendlichen ist noch nichts bekannt. In dem Balkanland ist der Erwerb und Besitz einer Schusswaffe mit Genehmigung legal. Bildungsminister Ruzic kündigte am Mittwoch eine dreitägige Staatstrauer an. Am Donnerstag soll in allen Schulen des Landes zudem eine Schweigeminute abgehalten werden.

Mutmaßlicher Schütze ist Siebtklässler

Das Nachrichtenportal "nova.rs" berichtet, dass der mutmaßliche Täter, ein 14-jähriger Schüler der siebten Klasse, in eine Klasse eingedrungen sei und auf die Schüler geschossen habe. RTS meldet, dass mindestens drei Schulkinder ins Krankenhaus gebracht wurden. Diese Angaben wurden bislang nicht offiziell bestätigt.

Zahlreiche Polizisten und Rettungskräfte sind an der Schule im Zentrum von Belgrad im Einsatz. Medienberichten zufolge hat die Polizei das umliegende Areal großräumig abgesperrt. Auch Bildungsminister Branko Ruzic und Gesundheitsministerin Danica Grujicic begaben sich zum Tatort.

Nach Informationen des MDR-Ostbloggers Andrej Ivanji hat der Schüler in der Schule sofort das Feuer eröffnet. Zum Zustand der Verletzten sagte er, die verletzte Lehrerin und zwei der verletzten Kinder befänden sich im Krankenhaus in kritischem Zustand.

Das Innenministerium bestätigte, dass er zwei Waffen, eine großkalibrige und eine kleinkalibrige bei sich trug. Beide Waffen stammten von seinem Vater. "Die Menschen in Belgrad sind in einem Schockzustand. Etwas Vergleichbares hat es in Serbien noch nie gegeben", so MDR-Reporter Ivanji.

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dpa, AFP (akq)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 03. Mai 2023 | 12:00 Uhr

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