Eine Luftaufnahme zeigt den deutschen Notschlepper "Nordic" (l), der das Feuer auf einem brennenden Frachter in der Nordsee bekämpft.
Das brennende Frachtschiff "Fremantle Highway" in der Nordsee. Bildrechte: picture alliance/dpa/FLYING FOCUS aerial photography | Herman IJsseling

Nordsee Brennender Frachter erreicht neuen Ankerplatz

31. Juli 2023, 20:52 Uhr

Der brennende Autofrachter in der Nordsee ist an seinem neuen Ankerplatz angekommen. Der Transport hatte Sonntagabend begonnen. Die "Fremantle Highway" wurde von der Insel Terschelling bis zur Insel Schiermonnikoog gebracht. An Bord des Schiffes sind fast 4.000 Autos. Warum der Frachter am vergangenen Mittwoch in Brand geraten war, ist weiterhin unklar.

Der brennende Frachter in der Nordsee ist nach einem riskanten Transport an seinem neuen vorläufigen Ankerplatz angelangt. Das teilte die Wasserbehörde am Montag in Den Haag mit. Zwei Schlepper hatten die "Fremantle Highway" seit Sonntagabend nach Osten bis etwa 16 Kilometer im Norden der Inseln Schiermonnikoog und Ameland transportiert. Behördenangaben zufolge ist alles ohne Probleme verlaufen. Die Lage des Schiffes sei stabil.

Der Frachter hatte ursprünglich nördlich der Insel Terschelling gelegen, genau zwischen zwei sehr stark befahrenen Schifffahrtsrouten von und nach Deutschland.

Schiff soll an Hafen verlegt werden

Der Transport war von Bergungsexperten und einem Flugzeug der Küstenwache begleitet worden. Auch ein Spezialschiff, das Öl räumen kann, war dabei. Es war ein riskantes Unternehmen, denn das Schiff mit rund 3.800 Autos an Bord brennt noch immer. Das Feuer sei aber deutlich schwächer geworden, hieß es. Befürchtet wurde, dass es Risse in den Stahlwänden geben und Öl ausströmen könnte. Beim Auseinanderbrechen oder Kentern des Schiffes droht eine Umweltverseuchung.

Der neue Ankerplatz ist nach Informationen der Behörde sicherer und windgeschützter. Die "Fremantle Highway" liegt dort nicht länger in der Nähe des Schiffsverkehrs. Der Frachter soll den Angaben zufolge weiterhin von zwei Schleppern stabil in Position gehalten werden. Sobald die Situation an Bord es zulasse, sei geplant das Schiff in einen Hafen zu verlegen. Welcher das sein wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. Zunächst müsse das Feuer an Bord erloschen sein.

Brandursache weiter unklar

Das Feuer auf dem Schiff war in der Nacht zum Mittwoch ausgebrochen, als es auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur war. Zu dem Zeitpunkt lag der Frachter vor der Insel Ameland. Bei der Evakuierung der Besatzung ist den Angaben zufolge ein Mensch ums Leben gekommen. Brandherd war demnach möglicherweise die Batterie eines elektrischen Autos. Bestätigt ist das bisher jedoch nicht.

Bis zum Sonntagabend war der Transport wegen zu starker Rauchentwicklung und der Windverhältnisse mehrfach abgeblasen worden. Die Kosten des gesamten Einsatzes muss der japanische Eigentümer des Schiffes bezahlen. Die Behörden des Flaggenstaates Panama sind wiederum für die Untersuchung nach der Ursache des Feuers verantwortlich.

dpa (isc, akq)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL | 31. Juli 2023 | 07:00 Uhr

Mehr aus der Welt