Steffi Lemke und Gilberto Pichetto geben sich für ein Foto die Hände.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke ist für Deutschland zum G7-Treffen zum italienischen Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin gereist. Bildrechte: IMAGO / ABACAPRESS

Klimaschutz G7 wollen Kohleausstieg bis 2035

30. April 2024, 13:35 Uhr

Die Energieminister der sieben führenden Industrienationen (G7) haben sich auf einen Ausstieg aus Kohlestrom in der ersten Hälfte der 2030er Jahre verständigt. Der endgültige Beschluss werde am Dienstag gefasst. Ein verbindliches Ausstiegsdatum für die Kohleverstromung gelte als wichtiger Schritt für den globalen Klimaschutz.

Die Minister für Klima, Energie und Umwelt der führenden westlichen Industrienationen (G7) haben sich bei ihrem Treffen in Italien auf einen Kohleausstieg bis 2035 geeinigt. Dies bestätigte das deutsche Bundeswirtschaftsministerium am Montagabend. Deutschland habe sich maßgeblich für solch einen Beschluss zu einem klaren Enddatum der Kohleverstromung aller G7-Staaten eingesetzt, teilte ein Sprecher mit.

Zuvor hatte der britische Energiestaatssekretär Andrew Bowie die Einigung publik gemacht. Er sagte dem Portal Class CNBC am Rande des G7-Ministertreffens in Turin, dass es die Übereinkunft gebe, Kohle in der ersten Hälfte der 2030er-Jahr auslaufen zu lassen. "Das ist eine historische Übereinkunft, die wir beim COP 28 in Dubai im vorigen Jahr nicht erreichen konnten", fügte er hinzu.

Am Dienstag wollen die G7-Minister dazu eine Abschlusserklärung abgeben. "Die G7-Nationen zusammen am Tisch zu haben und ein Signal an die Welt zu senden, dass die fortgeschrittenen Volkswirtschaften der Welt sich verpflichtet haben, in den frühen 2030er-Jahren aus der Kohle auszusteigen, ist wirklich unglaublich", sagte Bowie.

Kohleausstieg in Deutschland bisher bis 2038

Ein verbindliches Ausstiegsdatum für die Kohleverstromung gilt Beobachtern als wichtiger Schritt für den globalen Klimaschutz. Unter den G7-Staaten spricht sich Frankreich für einen Ausstieg bereits im Jahr 2030 aus, während etwa Japan, das seinen Strombedarf zu einem Drittel aus Kohlekraft deckt, ein festes Ausstiegsdatum ablehnt. Die G7-Staaten stehen für 38 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und sind nach Zahlen aus dem Jahr 2021 für 21 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlichen.

Deutschland hatte den Kohleausstieg 2020 per Gesetz auf 2038 fixiert. Die Ampelkoalition hatte im Koalitionsvertrag Ende 2021 aber festgehalten, ihn "idealerweise" auf 2030 vorzuziehen. Deutschland ist laut Bundeswirtschaftsministerium wie auch Großbritannien und Frankreich Mitglied der "Powering Past Coal Alliance" – einer Kohleausstiegsallianz – die sich für einen weltweiten frühen Kohleausstieg einsetzt.

Aus Deutschland sind Umweltministerin Steffi Lemke und Wirtschaftsstaatssekretärin Anja Hajduk zum G7-Treffen gereist. Zur G7-Gruppe wichtiger Industrieländer zählen die USA, Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Japan. Italien hat derzeit den Vorsitz inne. Am Rande des Treffens kam es am Montag in Turin zu Anti-G7-Protesten.

AFP/dpa (jst)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 29. April 2024 | 22:00 Uhr

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