Sultan al-Dschaber (l), Vorsitzender der UN-Klimakonferenz, nimmt an der Eröffnungssitzung teil.
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Weltklimakonferenz Fonds für Klimaschäden: Deutschland sagt 100 Millionen Euro zu

30. November 2023, 20:42 Uhr

Zum Auftakt der Weltklimakonferenz in Dubai ist ein Katastrophenfonds beschlossen worden. Er soll ärmeren Ländern zugute kommen und ihnen helfen, Schäden nach Überschwemmungen oder Dürren zu beheben. Die Bundesregierung kündigte an, 100 Millionen Euro für den Fonds beizusteuern.

Auf der Weltklimakonferenz in Dubai wurde am Donnerstag ein Katastrophenfonds für Klimaschäden beschlossen. Dieser wird durch die UN-Mitgliedsstaaten finanziert. Neben Deutschland geben auch die Vereinigten Arabischen Emirate 100 Millionen Euro. Die USA sind mit 17 Millionen Dollar dabei, Großbritannien mit 60 Millionen.

Hilfe nach Unwettern und Dürreperioden

Aus dem Geldtopf sollen Hilfen nach Unwettern oder langen Dürren fließen, die auf die Erderwärmung zurückzuführen sind. Einzahlen sollen alle Staaten laut einem vorläufigen Kompromissvorschlag aber nur auf freiwilliger Basis, auch eine konkrete Summe wurde bisher nicht verabredet. Klimabedrohte Länder im globalen Süden wie Inselstaaten erwarten, dass vor allem reiche Industrieländer Geld geben. Manche hoffen auf insgesamt dreistellige Milliardensummen jährlich.

Gastgeber Sultan Ahmed Al-Dschaber bezeichnete es als "historisch" und "phänomenal", dass direkt zu Beginn der Konferenz diese Entscheidung getroffen worden sei. Auch Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), die per Video nach Dubai zugeschaltet war, sprach von einer "bahnbrechenden Entscheidung für die Verwundbarsten".

Beide riefen andere Staaten auf, ebenfalls Zusagen zu machen. Durch das Vorpreschen stehen nun die weiteren rund 160 Staats- und Regierungschefs, die in den kommenden Tagen auf der Klimakonferenz sprechen werden, unter Zugzwang.

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Abkehr von fossiler Energie

UN-Generalsekretär Antonio Guterres forderte zum Auftakt der Konferenz einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Er warnte vor einer Katastrophe, wenn die Menschheit ihre Anstrengungen für mehr Klimaschutz nicht verstärke.

Der Chef des UN-Klimasekretariats, Simon Stiell, hat zu einer vollständigen Abkehr von fossilen Energieträgern aufgerufen. "Wenn wir uns nicht zum endgültigen Abschied von der uns vertrauten Ära der fossilen Brennstoffe bekennen, rufen wir zu unserem eigenen finalen Niedergang auf", sagte er. Alle Staaten müssten ihre Klimaziele nachbessern. Vor allem die junge Generation erwarte, dass man Verantwortung übernehme.

An den Verhandlungen in Dubai sind knapp 200 Mitgliedstaaten der UN-Klimarahmenkonvention UNFCCC beteiligt. Erwartet wird eine Rekordzahl von rund 70.000 Teilnehmenden. Erster Höhepunkt der zweiwöchigen Beratungen ist am Freitag und Samstag ein Gipfeltreffen (Climate Action Summit) auf Ebene der Staats- und Regierungschefs, an dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilnimmt.

MDR AKTUELL (AFP/dpa)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 30. November 2023 | 15:30 Uhr

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