Schwarzes Meer Zwischenfall mit US-Drohne und russischen Kampfjets

15. März 2023, 07:23 Uhr

Der Absturz einer US-Militärdrohne über dem Schwarzen Meer verschärft die Spannungen zwischen den USA und Russland. Washington macht das russische Militär verantwortlich, Moskau dementiert die Vorwürfe.

Über dem Schwarzen Meer ist nach US-Angaben am Dienstag ein russischer Kampfjet mit einer US-Aufklärungsdrohne kollidiert. Wie das Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte in Stuttgart mitteilte, war die Drohne vom Typ MQ-9 Reaper für Routine-Operationen in internationalem Flugraum unterwegs. Zwei russische Kampfflugzeuge vom Typ Su-27 hätten die Drohne dabei auf "gefährliche und unprofessionelle" Weise abgefangen. Einer der Jets habe den Propeller der Drohne berührt, die dadurch manövrierunfähig geworden sei. Deshalb sei sie zum Absturz gebracht worden.

USA warnen vor "unbeabsichtigter Eskalation"

Nach Angaben des Kommunikationschefs im Nationalen Sicherheitsrat der USA, John Kirby, sind Abfangmanöver dieser Art an sich nicht unüblich. Dieser Fall steche aber heraus durch das "unsichere und unprofessionelle" Vorgehen der russischen Seite, das zu einem kompletten Verlust der Drohne geführt habe. Falls Russland mit der Aktion die USA von der Nutzung internationalen Luftraums abhalten wolle, werde diese Botschaft keinen Erfolg haben.

Nach Darstellung des US-Militärs sollen die russischen Jets bereits vor der Kollision mehrfach Treibstoff über der US-Drohne abgelassen haben. Der Vorfall reihe sich ein in eine Serie gefährlicher Aktionen russischer Piloten mit Flugzeugen der USA und der Alliierten im internationalen Luftraum.

Diese "aggressiven Handlungen" der russischen Seite seien gefährlich und könnten zu "Fehleinschätzungen und unbeabsichtigten Eskalationen" führen, sagte Kirby. Er warnte vor einer Zuspitzung des Ukraine-Kriegs und einem Übergreifen des Konflikts auf andere Staaten.

Russland: Drohne sammelte Aufklärungsdaten

Russland wies die Vorwürfe der USA umgehend zurück. Das russische Verteidigungsministerium erklärte zwar, zwei Kampfjets hätten die US-Drohne abgefangen. Es habe aber keinen "Kontakt" gegeben. Vielmehr sei die Drohne nach einem "abrupten Manöver" unkontrolliert geflogen und dann auf dem Wasser aufgeschlagen. In einer Reaktion darauf, sagte Kirby, dass die US-Regierung erwäge, Bildmaterial vom Aufeinandertreffen der US-Drohne mit den beiden russischen Kampfjets zu veröffentlichen.

Der vom US-Außenministerium einbestellte russischen Botschafter Anatoli Antonow warf Washington vor, mit der Drohne seien Aufklärungsdaten für die Ukraine gesammelt worden, "um unsere Streitkräfte und unser Territorium anzugreifen".

dpa, AFP, Reuters (rnm, ksc)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 14. März 2023 | 20:00 Uhr

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