Mitteldeutschland kompakt | 13.06.2022

13. Juni 2022, 18:40 Uhr

Um geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine in den Schulalltag integrieren zu können, fordert der Deutsche Lehrerverband ein langfristiges Konzept und Hilfe des Bundes. "Ohne ein massives Unterstützungspaket des Bundes werden die Länder diese Aufgabe nicht schultern können", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Vielfach hänge es ausschließlich von der Situation vor Ort ab, ob ein Kind in eine Regelklasse oder in eine eigene Willkommensklasse komme, in welchem Umfang es Deutschunterricht gebe und welche zusätzlichen personellen und finanziellen Mittel zur Verfügung stünden, beklagte Meidinger. "Das sind äußerst schlechte Voraussetzungen dafür, den Kindern, die in Deutschland länger bleiben werden, eine dauerhafte Integrationsperspektive zu geben." Die Kultusministerkonferenz müsse ein Konzept mit klaren Inhalten erstellen und Zusagen geben, wie viel Personal und Geld die Schulen zusätzlich bekommen sollen.

Die ostdeutschen Ministerpräsidenten beraten seit dem Vormittag über die Folgen des Ukraine-Kriegs. Schwerpunkte der Konferenz auf der Insel Riems bei Greifswald sind die hohen Energiepreise und die Folgen für Wirtschaft und Menschen. Der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, sieht bei einem Öl-Embargo gegen Russland keine Engpässe. Schneider sagte im ZDF, das gelte auch für die ostdeutschen Raffinerien Schwedt und Leuna. Sie hatten in der Vergangenheit das meiste Öl aus Russland erhalten. Der Thüringer Regierungschef Bodo Ramelow forderte bei der Konferenz der Ost-Ministerpräsidenten eine bundesrepublikanische Kraftanstrengung. Die neuen Länder dürften wegen der hohen Energiepreise keinen zusätzlichen Schlag bekommen. Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, verlangte ein weiteres Hilfs-Paket. Die teure Energie sei gerade in Ostdeutschland problematisch. Hier seien die Einkommen oft niedriger und die Wege zum Arbeitsplatz länger. Finanzminister Christian Lindner erklärte, weitere Hilfspakete seien nur möglich, wenn woanders gekürzt werde.

Der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, sieht bei einem Öl-Embargo gegen Russland keine Versorgungsengpässe. Schneider sagte im ZDF, es sei sichergestellt, dass auch die ostdeutschen Raffinerien Schwedt und Leuna mit Öl beliefert werden können. So solle Öl beispielsweise aus Danzig geliefert werden und zwar zu ganz normalen Preisen, so Schneider. In der Vergangenheit kam fast das gesamte Rohöl für die beiden Raffinerien aus Russland. Der Sprit an den Thüringer Tankstellen stammt zum größten Teil aus Leuna.

Der Thüringer Rettungshubschrauber Christoph hat die Zahl seiner Einsätze seit Betriebsbeginn fast verdoppelt. Inzwischen fliegt der Hubschrauber rund 1.000 Mal im Jahr. Heute wird das 30-Jährige Bestehen der Luftrettungsstation in Bad Berka gefeiert. Christoph ist der einzige Thüringer Rettungshubschrauber, der rund um die Uhr alarmiert werden kann. Neben den Patienten werden vom Hubschrauber auch Organe schnell in andere Krankenhäuser gebracht.

Für rund 12.000 Regelschülerinnen und Schüler haben heute die Abschlussprüfungen begonnen. Die schriftlichen Prüfungen starten mit dem Fach Deutsch, gefolgt von Mathematik und den Fremdsprachen. Wegen der Corona-Pandemie sind die Tests nicht so umfangreich wie sonst. So müssen die Jugendlichen nur drei statt vier schriftliche Prüfungen ablegen.

"Plötzlich alles anders?" ist eine Kunstwoche für Kinder und Jugendliche überschrieben, die von Sonnabend, 18. Juni, bis Sonntag, 26. Juni an verschiedenen Orten in Stendal stattfinden wird. Verschiedene künstlerische Angebote wenden sich v.a. an Kinder und Jugendliche ab ca. 8 Jahren sowie an Familien und Schulklassen. In Workshops, Lesungen, Theaterstücken, Schreib- und Geschichtenwerkstätten geht es um die Frage, was die eigene Welt, aber auch die große Welt, plötzlich anders machen kann. An der Gestaltung von Angeboten sind auch Studierende beteiligt. Das umfangreiche Programm mit E-Mail-Adressen zur Anmeldung gibt es auf der Homepage der Hochschule. Informationen zu den Wochenendveranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Familien, die nicht über die Schulen laufen, sind dort auch in Arabisch, Englisch, Ukrainisch, Russisch und Persisch hinterlegt. Kontakt für Fragen: Prof. Dr. Claudia Dreke, E-Mail: claudia.dreke@h2.de.

Volkswagen fährt die Produktion in seiner Zwickauer E-Auto-Fabrik wieder auf den Drei-Schicht-Betrieb hoch. Die Teileversorgung sei inzwischen wieder so stabil, dass man die Kapazitäten wieder erhöhen könne, sagte Geschäftsführer Stefan Loth. Das sei auch nötig um den hohen Auftragsbestand abzuarbeiten. Die Autobauer plagt seit längerem ein Mangel an Halbleitern. Der Krieg in der Ukraine hatte zusätzlich noch weitere Lieferketten für einzelne Teile unterbrochen.

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MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille Права на зображення: MDR/Kirsten Nijhof
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