Mitteldeutschland kompakt | 14.06.2022

14. Juni 2022, 16:41 Uhr

Nach der Spendenübergabe von 1.500 Euro an die Diakonie Mitteldeutschland setzt das "Halle/Leipzig The Style Outlets" sein Engagement für die Kriegsopfer in der Ukraine fort. Das Outlet-Center spendete Lebensmittel im Wert von 800 Euro an die Hilfsorganisation "Mitteldeutschland hilft". Der im Center ansässige Kaufland-Store steuerte zusätzlich Waren im Wert von 200 Euro bei. Center-Manager Jens Kahlow unterstützte die ehrenamtlichen Helfer anschließend bei der Übergabe der Hilfsgüter an der ukrainischen Grenze.

Das Lyonel-Feininger-Gymnasium in Halle an der Saale wird seit seiner Gründung von Schülern unterschiedlichster Nationalitäten mit und ohne Fluchterfahrung besucht. So wurden auch seit Beginn des Ukrainekrieges vier Schüler aus der Ukraine an der Schule aufgenommen. Durch die Teilnahme am Programm Chancenpatenschaften der Stiftung Bildung wird Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung das Ankommen durch einen Tadempartner und Tandemaktivitäten erleichtert. Um auf das Projekt und die unterschiedlichen Nationalitäten der Schülerinnen der Schule aufmerksam zu machen, findet ein kleines internationales Sommerfest am Mittwoch, den 15.06.2022 ab 14:30 Uhr im Speisesaal des Gymnasiums statt. Auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Karamba Diaby wird den Schülerinnen einen Besuch abstatten und der Übergabe Tandemurkunde beiwohnen.

In Sachsen-Anhalt könnte schon bald jedes dritte Windrad stillstehen. Grund sind fehlende Genehmigungen. Viele Anlagen sind Jahrzehnte alt und stehen in Gebieten, für die es nach heutigen Regeln keine Erlaubnis mehr geben würde. Zwar gilt für alte Windkraftanlagen Bestandsschutz. Die Windräder dort dürfen aber nicht modernisiert oder leistungsfähiger gemacht werden. Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann sucht nach einer Lösung. Er, die Frage sei, warum bewährte Standorte aufgegeben werden sollten, um an anderer Stelle in mühsamen Verfahren etwas Neues zu errichten. Ziel sei deshalb, den Bestandschutz auch auf neu zu errichtende Windräder auszuweiten. Dazu müsse es einen rechtlichen Weg geben. Neue Flächen für Windkraftanlagen zu finden, würde viele Jahre dauern. Willingmann zufolge wäre mit der geänderten Regelung das Ziel des Bundes zu erreichen, zwei Prozent der Landesflächen für Windkraftanlagen auszuweisen. Zusammen mit den bereits für Windkraft genutzten Flächen halte Sachsen-Anhalt bereits knapp 1,8 Prozent seiner Fläche für Windkraftanlagen vor.

In Thüringen treffen jeden Tag etwa 100 neue Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ein. Das teilte die Integrationsbeauftrage Kruppa dem MDR mit. Derzeit hielten sich knapp 20.000 ukrainische Geflüchtete im Freistaat auf. Etliche Kommunen stießen an ihre Belastungsgrenze. Besonders in Erfurt könne es mehrere Wochen dauern, bis eine passende Unterkunft gefunden sei. Etwas besser sei die Situation in Jena. Nach Angaben der Stadt wird jeweils die Hälfte der Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften und in Privatwohnungen untergebracht. Flüchtlinge, die Thüringen wieder verlassen, sind nach Einschätzung von Kruppa die Ausnahme.

Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge gelten in Thüringen weiterhin Erleichterungen. Das teilte das Wirtschaftsministerium am Montag mit. Die vereinfachten Regeln waren im April 2020 in Kraft getreten und wären Ende Juni ausgelaufen. Sie wurden nun um ein Jahr verlängert. Konkret geht es um die sogenannten Wertgrenzen bei Bauaufträgen sowie bei Liefer- und Dienstleistungen. Sie waren deutlich angehoben worden, um die Vergabe zu erleichtern. Minister Wolfgang Tiefensee (SPD) sagte, das Land reagiere damit auf die wirtschaftliche Ausnahmesituation, die wegen Corona entstanden sei und sich durch den Ukraine-Krieg immer weiter verschärfe. Sobald sich die Lage wieder entspanne, werde man die Regelungen zurücknehmen.

In Sachsen sollen in den kommenden Jahren Luchse angesiedelt werden. Wie das Sächsische Ministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft MDR SACHSEN mitteilte, ist geplant, wilde Luchse in den Karpaten zu fangen und im Anschluss unter anderem in das sächsische Erzgebirge umzusiedeln. Ministeriumssprecher Robert Schimke sagte, das Programm werde derzeit vorbereitet. Als Starttermin ist demnach das kommende Jahr vorgesehen, aber noch nicht hundertprozentig sicher. Schimke betonte, Luchse seien auch in Sachsen eine streng geschützte Tierart. In den vergangenen Jahren habe man zwar einzelne Tiere im Freistaat nachweisen können, jedoch keine Reproduktion. Das wolle man nun verbessern. Damit komme der Freistaat seinen Verpflichtungen zur Verbesserung der Artenvielfalt nach.

Die G7-Wissenschaftsminister haben der Ukraine ihre Unterstützung zugesichert. Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger sagte am Rande eines gemeinsamen Treffens, man wolle die Forschungskooperationen mit der Ukraine weiter stärken. Für geflüchtete Studierende und Forschende bemühe man sich um eine Perspektive.

Die Erzeuger-Preise für landwirtschaftliche Produkte sind im April im Vergleich zum Vorjahr um fast 40 Prozent nach oben geschossen. Das Statistische Bundesamt erklärte, das sei der größte Preisanstieg seit über 60 Jahren. Schon im März habe es ein Rekord-Plus von knapp 35 Prozent gegeben. Die Preise für pflanzliche Erzeugnisse hätten dabei deutlicher zugelegt als die für tierische Produkte. Zurückzuführen sei das u.a. auf die stark erhöhten Getreide-Preise. Agrar-Minister Özdemir und Bauernverbandspräsident Rukwied gehen davon aus, dass die Preise noch weiter steigen. Rukwied sagte dem NDR, die Landwirte müssten ihre Kosten decken können. In Lübeck befasst sich ab dem Mittag auch der Bauerntag mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Agrarmärkte.

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MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille Права на зображення: MDR/Kirsten Nijhof
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