Mitteldeutschland kompakt | 07.07.2022

07. Juli 2022, 17:09 Uhr

Nach zwei Jahren Pandemiepause lockt ab heute das Rudolstadt-Festival wieder Tausende Musikfans nach Ostthüringen.

Das größte deutsche Festival für Roots, Folk und Weltmusik startet um 18 Uhr auf dem Marktplatz, wie die Veranstalter mitteilten. Nach einem Grußwort von Kulturminister Benjamin Hoff werden bis Sonntag rund 300 Konzerte auf 20 Bühnen geboten. Das Rudolstadt-Festival gilt als Anziehungspunkt für Künstler und Gäste aus aller Welt. Der Länderschwerpunkt des 30. Rudolstadt-Festivals liegt bei „Titos Erben“ und richtet in diesem Jahr den Blick auf die Nachfolgestaaten Jugoslawiens. Bei einem „Konzert für die Ukraine“ mit Sängerin Mariana Sadovska treten auch ukrainische Künstlerinnen und Künstler auf, die nach Beginn des Krieges aus ihrer Heimat geflohen sind.

In Thüringer Krankenhäusern werden derzeit Kriegsverletzte und andere Patienten aus der Ukraine behandelt.

Wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) MDR THÜRINGEN sagte werden derzeit in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Berlin und Brandenburg insgesamt 58 Menschen aus der Ukraine behandelt. Um Überbelegungen in einzelnen Spezialkliniken zu vermeiden, hat das BBK ein sogenanntes Kleeblattprinzip eingerichtet und Deutschland in sechs Regionen aufgeteilt. In Thüringen als Teil des Kleeblatts Ost sind es derzeit unter 10 Patienten untergebracht, sagte der Thüringer „Kleeblatt“ Koordinator und Direktor der Uniklinik Jena, Professor Michael Bauer. Er berichtet von schwersten Verletzungen die die Patienten aufweisen. Viele Patienten, Soldaten aber auch Zivilsten die in Deutschland behandelt werden, weisen Wunden von Schrapnell-Geschossen auf so Bauer. Betroffen sind oft Augen und Gliedmaßen, die eine intensivmedizinische Versorgung und plastische Chirurgie erfordern.

"Musik für den Frieden" ist der Titel eines Benefiz-Konzertes für die Ukraine, die Morgen (Freitag) um 19:30 Uhr in Dresden im Coselpalais beginnt.

Dabei kommen Werke von Mozart, Strauß, Brahms und anderen Komponisten zur Aufführung. Bereits ab 18:30 Uhr sollen Bilder von ukrainischen Künstlern ausgestellt werden, die vor dem Krieg fliehen mussten. Organisiert wird das Benefiz-Konzert unter anderem vom Dresdner LIONSClub.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff hat der Zuckerfabrik in Könnern Unterstützung bei einer möglichen alternativen Form der Energiegewinnung zugesagt.

Dabei geht es um Rübenschnitzel, die bei der Zucker-Herstellung als Reststoff anfallen und bisher als Viehfutter eingesetzt werden. Ein Problem bei der Verbrennung sind aus Sicht der Geschäftsleitung der Zuckerfabrik die CO2-Zertifikate, die dafür erworben werden müssten. Ministerpräsident Haseloff zeigte sich offen für das Vorhaben. Der CDU-Politiker erneuerte außerdem seine Forderung, nicht vor 2038 aus der Braunkohle auszusteigen. Wenn die Kohle nicht da wäre, würde die Produktion stehen.

Sachsen-Anhalts Wohnungswirtschaft fordert angesichts der steigenden Energiepreise einen Schutzschirm der Politik.

Verbandschef Zillmann sagte, die Wohnungswirtschaft sei abhängig von den Energie-Unternehmen, aber auch Mittler zwischen Versorgern und Mietern. Wenn Energie-Unternehmen Zulieferungen drosselten, könne man den Versorgungs-Auftrag nicht mehr erfüllen. Noch seien die Gasspeicher für zwei Monate voll. Angesichts der weiter steigenden Rohstoffpreise erwartet Zillmann in diesem Jahr eine Mehrbelastung der Haushalte bei der Energie-Abrechnung von durchschnittlich rund 3.800 Euro.

Sachsen-Anhalt sucht weitere sogenannte pädagogische Mitarbeiter für die Schulen.

Wie das Bildungsministerium mitteilte, sind 130 Stellen ausgeschrieben worden. Ministerin Feußner sagte, diese Mitarbeiter seien nicht nur für die Unterstützung der Schüler unverzichtbar, sie entlasteten auch Lehrkräfte im schulischen Alltag. Laut Stellen-Beschreibung sind die pädagogischen Mitarbeiter zum Beispiel dafür zuständig, Klassenfahrten zu begleiten, Sozialarbeiter zu unterstützen oder Elternabende vorzubereiten. Voraussetzung ist ein Abschluss als Erzieher oder Sozialpädagoge. Die Bewerbungsfrist endet am 18. Juli.

Theaterbühnen in Deutschland, die aus der Ukraine geflohene Künstler beschäftigen, können beim Deutschen Bühnenverein in Köln Anträge auf Fördergelder stellen.

Wie der Verein mitteilte, soll das neue Bundesprogramm U-act über die Beschäftigung und Einbindung in Produktionen des Schauspiels, des Tanzes oder in Performances das Ankommen und den Aufenthalt in Deutschland erleichtern und unterstützen. Das Programm wendet sich den Angaben nach an öffentlich getragene Staatstheater, Stadttheater und Landesbühnen in Deutschland sowie an künstlerisch selbst produzierende und Kunst vermittelnde Privattheater. Den Förderrichtlinien zufolge kann eine Förderung je antragstellendem Theater maximal 25.000 Euro betragen.

Verteidigungsministerin Lambrecht lehnt es ab, Transportpanzer des Typs Fuchs an die Ukraine zu liefern.

Die SPD-Politikerin begründete ihre Entscheidung mit den Sicherheitsinteressen Deutschlands. Lambrecht sagte, die Bundesregierung unterstütze die Ukraine mit allem, was möglich und zu verantworten sei. Es sei unverantwortlich, die Bundeswehr gerade in diesen Zeiten auszuplündern. Die Union fordert die Lieferung von 200 Transportpanzern an die Ukraine. Generalinspekteur Zorn hat jedoch bereits erklärt, er sehe keinen Spielraum dafür, der Ukraine die Panzer zu überlassen.

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