Mitteldeutschland kompakt | 02.08.2022

02. August 2022, 15:56 Uhr

Flüchtlinge aus der Ukraine werden derzeit nicht mehr nach Sachsen oder Sachsen-Anhalt verteilt.

Wie ein Sprecher der Landesdirektion Sachsen MDR AKTUELL mitteilte, ist das eine Entscheidung des Bundes. Sachsen habe bislang 3.000 Flüchtlinge mehr aufgenommen, als es nach dem bundesweiten Schlüssel müsste. Daher würden die Menschen derzeit auf andere Länder verteilt. Ausnahmen wie etwa zur Familienzusammenführung seien aber möglich und würden von den Kommunen entschieden. Ähnlich äußerte sich das Innenministerium in Sachsen-Anhalt. Sprecherin Höhnl sagte, das Land habe proportional sogar noch mehr Menschen aufgenommen als Sachsen. Man erwäge deshalb auch eine Wohnsitzauflage, damit nicht zu viele in die großen Städte zögen. Entschieden sei darüber aber noch nicht.

Das Willkommenszentrum der Stadt Leipzig bietet kommende Woche einen zunächst einmaligen Workshop zum richtigen Telefonieren mit einer deutschen Behörde an.

Das eigentlich alltägliche Telefonieren sei im Umgang mit einer offiziellen Stelle gerade für viele Migranten eine Herausforderung, heißt es in der Einladung der Stadt. Da scheitere es mitunter schon an Grundsätzlichem wie Begrüßung, sich vorstellen oder verabschieden. Deshalb werde im Workshop in deutscher Sprache direkt mit Mitarbeitern von Bürgerbüros, Jobcentern und Beratungsstellen geübt.

Der Krisenstab Energie im vogtländischen Reichenbach in Sachsen hat sich auf eine endgültige Version eines Brandbriefes an Bundeswirtschaftsminister Habeck geeinigt.

In dem Schreiben wird Habeck aufgefordert, angesichts der Energiekrise unnötigen Schaden von Deutschland abzuwenden. Dazu müssten die wirtschaftlichen Verhandlungen mit Russland wieder aufgenommen werden. Die Sanktionen fügten der Bevölkerung in Deutschland immensen Schaden zu. Es drohten eine schwere Rezession und Insolvenzen. Das Leid der Ukraine sei bedrückend. Wenn das Land aber weiter unterstützt werden solle, brauche Deutschland eine stabile Volkswirtschaft. - Ein noch nicht autorisierter Entwurf des Briefes war am Wochenende an die Öffentlichkeit gelangt.

Seit Montag müssen ausländische Staatsbürger in Halle nicht mehr persönlich zur Behörde, um ihr Arbeitsvisum zu beantragen.

Wie die Stadt Halle mitteilte, geht das ab jetzt auch online. Damit seien die ständig ausgebuchten Termine bei der Stadt kein Hindernis mehr, um das Arbeitsvisum rechtzeitig zu erhalten. Momentan müsse etwa sechs Wochen auf einen persönlichen Termin gewartet werden, teilte die Stadt Halle mit. Nun können Drittstaatenangehörigen – also Menschen, deren Herkunftsländer weder der EU noch dem Schengenraum angehören – über die Webseite der Stadt Halle einen Antrag auf Ersterteilung, aber auch auf Verlängerung ihres Arbeitsvisums stellen. Damit ist Halle die erste Stadt in Sachsen-Anhalt, in der solche Anträge auch online abgegeben werden können.

Von Anfang April bis Mitte Juli dieses Jahres absolvierten 39 junge Frauen und drei junge Männer von ukrainischen Partneruniversitäten ein Brückensemester an der Hochschule Anhalt.

Zum Abschluss erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen einer feierlichen Semesterabschlussveranstaltung am 15. Juli 2022 ihre Zeugnisse. Die Deutschlehrkräfte waren über die erzielten Ergebnisse äußerst zufrieden, konnten doch einige Teilnehmerinnen den Kurs mit dem Prädikat „sehr gut“ abschließen. Einige Studierende aus der Ukraine belegten darüber hinaus den Kurs „Internationales Marketing“, der in englischer Sprache gelehrt wurde. Andere legten noch digital durchgeführte Prüfungen an ihren Hochschulen in Kiew und Odessa ab und erwarben auf diesem Wege ihren Bachelorabschluss. Damit können sie sich nun für das im Oktober beginnende Wintersemester für ein Masterstudium an der Hochschule Anhalt bewerben. Den Kern des kostenlosen Brückensemesters bildete ein umfangreiches Angebot an Deutsch als Fremdsprache mit 18 Unterrichtsstunden pro Woche. Möglich wurde dies dank der Unterstützung durch erfahrene und bereits pensionierte Deutschlehrkräfte. Die Finanzierung der Semesterbeiträge der Studierenden konnte durch Spenden vom Verein der Freunde und Förderer der Hochschule Anhalt e. V. vollständig übernommen werden.

Der erste Getreidefrachter aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges wird in der kommenden Nacht in Istanbul erwartet.

Das mit 26.000 Tonnen Mais beladene Schiff soll durch den Bosporus und das Mittelmeer weiter Richtung Libanon fahren. Der ukrainische Präsident Selenskyj zeigte sich vorsichtig optimistisch, die globale Versorgungskrise lösen und die eigene Wirtschaft ankurbeln zu können. Nach seinen Worten warten 16 weitere Schiffe in den Schwarzmeerhäfen auf die Abfertigung zum Export. Die Ausfuhren waren zu Kriegsbeginn gestoppt und später von der russischen Marine blockiert worden. Die Wiederaufnahme ist durch Abkommen von Moskau und Kiew mit der Türkei geregelt.

Die US-Regierung hat weitere Rüstungslieferungen an die Ukraine in einem Umfang von 550 Millionen Dollar angekündigt.

Darin enthalten seien unter anderem Munition für das Mehrfachraketenwerfersystem Himars und 75 000 Artilleriegranaten, teilte das US-Verteidigungsministerium am Montag mit. Insgesamt hätten die USA der Ukraine seit Antritt der Regierung von US-Präsident Joe Biden vor gut eineinhalb Jahren damit Waffen und Ausrüstung im Wert von rund 8,8 Milliarden Dollar zugesagt. Die USA würden weiter mit ihren Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten, um die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasionsarmee zu unterstützen, hieß es weiter. 

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MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille Права на зображення: MDR/Kirsten Nijhof
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