Mitteldeutschland kompakt | 16.09.2022

16. September 2022, 17:44 Uhr

Mit abwechslungsreichem Programm und wechselnden Orten wartet ab Freitag der 28. Jenaer Lesemarathon auf.

Wie die Ernst-Abbe-Bücherei mitteilte, sind in den kommenden zwei Monaten 16 Lesungen und Diskussionen geplant. Zum Auftakt am Freitag berichtet Dayan Kodua über das Leben von 22 Deutschen mit schwarzer Haut. Ihr Buch trägt den Titel "My Black Skin - Schwarz. Erfolgreich. Deutsch". Leseabende gibt es unter anderen auch mit Landolf Scherzer, Steffen Mensching, der aus Jena stammenden Autorin Melanie Raabe und Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo. Zu den Veranstaltungen gehören auch ein Lyrik-Abend und eine Lange Nacht der ukrainischen Literatur am 8. Oktober im Theaterhaus. Seit 1996 laden die Ernst-Abbe-Bücherei und der Lese-Zeichen-Verein zum Lesemarathon ein.

Die Industrie- und Handelskammer Ostthüringen zu Gera dringt auf schnelle Hilfen für den Mittelstand.

Präsident Ralf-Uwe Bauer sagte in einem Gespräch mit den Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten Elisabeth Kaiser und Holger Becker, die Energiekrise sei nicht nur eine Folge des Ukraine-Krieges. Sie sei das Ergebnis jahrelanger Fehleinschätzungen, die endlich korrigiert werden müssten. Viele Mittelstandsunternehmen geraten Bauer zufolge unverschuldet in Not und brauchen deshalb kurzfristige Hilfen des Bundes. Das habe die Politik bei ihren bisherigen Entlastungspaketen nicht ausreichend berücksichtigt. Er forderte die Politik auf, in bestimmten Fällen in den Energiemarkt einzugreifen.

Der Landkreis Stendal nimmt vorerst keine ukrainischen Flüchtlinge mehr auf.

Das wurde Donnerstagabend am Rande des Kreistages bekannt. Demnach ist die Notunterkunft in der ehemaligen Frauenklinik mit 150 Personen voll besetzt ist. Den Angaben nach sind im Landkreis inzwischen 1.437 Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht. Im Altmarkkreis Salzwedel sind es 708.

Mehrere europäische Städte befürworten die Bewerbung von Leipzig und Plauen als Standort des „Zukunftszentrums für Deutsche Einheit“.

Insgesamt gingen laut der Leipziger Stadtverwaltung knapp 40 Unterstützungs-Schreiben aus zahlreichen Ländern ein. Darunter seien Briefe aus Partnerstädten in Polen, Tschechien, Frankreich und der Ukraine. Auch aus Südafrika und Südkorea seien Schreiben gekommen. Die Entscheidung über den Standort des Zukunftszentrums will die Bundesregierung bis Ende des Jahres treffen.

Weihnachtsmärkte in Sachsen können nach Ansicht von Gesundheitsministerin Köpping in diesem Jahr stattfinden.

Die Corona-Pandemie stehe dem nicht mehr im Weg, sagte die SPD-Politikerin der "Leipziger Volkszeitung". Dennoch stellte Köpping eine Neuentscheidung im Dezember in Aussicht. Sollte es durch eine neue Virus-Variante zu schwereren Erkrankungen kommen, müsse über Einschränkungen diskutiert werden. Die Planung der Weihnachtsmärkte ist in den Kommunen bereits im Gange. Laut einer dpa-Umfrage sind derzeit keine Pandemie-Sonderregeln geplant.

Dresden-Besucher können die Stadt mit einer neuen App erkunden.

Die Gemäldegalerie Alte Meister hat den 300. Geburtstag des Malers Bernardo Bellotto zum Anlass genommen, eine digitale Stadtrallye mit dessen Ansichten zu konzipieren. Die Route bringt Nutzer genau an die Orte, von denen aus Canaletto seine Bilder malte. Dazu gehören die Kreuzkirche, der Neumarkt und die Brühlsche Terrasse. Die App "Bellotto Click" ist kostenfrei in den bekannten App-Stores verfügbar.

Das ukrainische Volk ist mit dem Medienpreis M100 Media Award ausgezeichnet worden.

Der frühere Boxweltmeister Wladimir Klitschko nahm den Preis am Donnerstag in Potsdam stellvertretend entgegen. Er sagte, die Ukraine kämpfe für alle in der so genannten freien Welt. Kanzler Scholz sicherte der Ukraine in einer Rede weitere Unterstützung zu. Russland dürfe nicht gewinnen. Der SPD-Politiker mahnte, Russland führe auch einen Informationskrieg. Scholz betonte dabei auch die Bedeutung von unabhängigem Journalismus. Der M100 Media Award wird im Rahmen des jährlichen Medientreffens "Sanssouci Colloquium" verliehen.

Nach dem Abzug der russischen Truppen ist in der ukrainischen Stadt Isjum nach Angaben von Präsident Selenskyj ein Massengrab entdeckt worden.

Selenskyj sagte in seiner täglichen Videobotschaft, die Welt solle wissen, was die russische Besatzung angerichtet habe. Die Untersuchungen hätten begonnen, erste Erkenntnisse sollen demnach heute bekanntgegeben werden. Der Chef der Ermittlungsbehörde der Polizei im Gebiet Charkiw sprach von mehr als 440 Leichen. Die Menschen seien unter anderem durch Artilleriebeschuss und Luftangriffe getötet worden. Erst vor wenigen Tagen hatten sich russische Truppen nach einer ukrainischen Gegenoffensive aus Isjum zurückgezogen.

Die Europäische Investitionsbank hat den ersten Teil eines milliardenschweren Kreditpakets an die Ukraine ausgezahlt.

Laut Europäischer Kommission sollen mit dem Geld beschädigte Straßen, Brücken und Eisenbahninfrastruktur repariert werden. Das gesamte Kreditpaket umfasst 1,59 Milliarden Euro.

Die deutschen Stadtwerke rechnen mit steigenden Strompreisen.

Wie ein Sprecher des Verbandes kommunaler Unternehmen der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte, werde für das kommende Jahr tendenziell eine Zunahme um die 60 Prozent erwartet. Bisher seien die Preise um rund 10 Prozent gestiegen. Beim Gas müssten Endkunden der Stadtwerke bereits jetzt 30 bis 60 Prozent mehr zahlen als vor Beginn des Ukrainekrieges. Es gebe aber auch Stadtwerke, die ihre Preise mehr als verdoppeln müssten. Die VKU forderte daher ein umfassendes Entlastungsprogramm von der Bundesregierung, auch für das kommende Jahr.

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MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille Права на зображення: MDR/Kirsten Nijhof
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