Mitteldeutschland kompakt | 10.10.2022

10. Oktober 2022, 14:37 Uhr

In der Nähe von Henneberg im Landkreis Schmalkalden-Meiningen haben am Sonntag knapp 50 Menschen aus Thüringen und Bayern gegen die umstrittene Stromtrasse "Südlink" demonstriert.

Dazu aufgerufen hatte der Verein "Thüringer gegen Südlink". Der Vorsitzende Heiko Ißleib sagte, die Stromleitung zerstöre völlig unnötig die Natur. Statt eine Monsterleitung von Nord nach Süd zu bauen, sollte Deutschland eher auf dezentrale Energieversorgung mit Photovoltaik, Windenergie und Wasserstoff setzen. So sei man künftig auch nicht mehr so stark von Versorgern abhängig wie bisher. Auch der Krieg in der Ukraine habe nichts daran geändert, dass die Stromleitung unnötig sei. Zu der Demonstration kamen vor allem Menschen, die vom Trassenverlauf direkt betroffen sind, unter anderem aus der Meininger Region, aus der Umgebung von Schweinfurt in Franken und aus dem Raum Barchfeld-Immelborn im Wartburgkreis.

Mit rund 230.000 Besuchern ist der Zwiebelmarkt in Weimar zu Ende gegangen.

Das waren nach Stadtangaben 80.000 mehr als vor einem Jahr, aber immer noch weniger als vor Corona. Besonders am Freitag und Samstag sei der Markt gut besucht gewesen. Auch die 40 Heldrunger Zwiebelbauern sprachen trotz geringerer Zwiebelernte von guten Umsätzen. Aus Sicht von Stadt und Polizei hat sich außerdem der frühere Bühnenschluss um 22 Uhr bewährt. Auch deshalb habe es weniger Polizeieinsätze gegeben, hieß es.

In Leipzig ist mit dem Lichtfest an die Friedliche Revolution im Herbst 1989 erinnert worden.

Nach einem Friedensgebet hielt die russische Menschenrechtsaktivistin Irina Scherbakowa eine Rede zur Demokratie. Die von ihr mitbegründete Organisation Memorial war am Freitag mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Die 72-Jährige sagte, das Ziel sei verfehlt worden, durch ein Aufarbeiten der Verbrechen des sowjetischen Staates Kriege wie den gegen die Ukraine zu verhindern. Sie nehme den Nobelpreis deshalb schweren Herzens entgegen. Scherbakowa lebt im Exil in Weimar.

Bei der Freitaler Tafel gibt es Unmut über ukrainische Flüchtlinge.

Die Vorstandsvorsitzende Katrin Rauschenbach sagte, ein Teil der wöchentlich bis zu 400 Ukrainer halte sich nicht an die Regeln. Sie würden auch keine Rücksicht auf andere Kunden nehmen. So würden sie Mitarbeiter beschimpfen und mehr Fleisch fordern, obwohl es für alle reichen müsse. Bei der Tafel gebe es bis zu 1.000 Kunden pro Woche. Bei der Kleiderkammer würden sich einige Ukrainer bedienen ohne zu bezahlen. Die Freitaler Tafel will dennoch weiter ukrainischen Flüchtlingen helfen. Um Unstimmigkeiten zu vermeiden, sollen künftig drei bei der Tafel arbeitende Ukrainerinnen bei der Ausgabe eingesetzt werden.

Der Verein Communitas aus Hainichen ruft Handwerker und Firmen zu Spenden für die Ukraine auf.

Mit Baumaterial soll der Wiederaufbau zerstörter Häuser und Wohnungen unterstützt werden, so Projektleiter Thomas Kretschmann. Vielerorts würden Fenster, die noch gut erhalten seien, ausgebaut und verschrottet. Gerade Fenster seien mit Blick auf den Winter für die Menschen in der Ukraine Gold wert. Der Verein hat seit Kriegsbeginn bereits zwölf Sattelschlepper mit Hilfsgütern in die Ukraine gebracht.

Der fünfte Fachtag "women at work" – von und mit Frauen mit Migrationsgeschichte – lädt am Montag von 10:00 bis 14:00 Uhr in das Soziokulturelle Zentrum Anker in Leipzig ein.

Der Fachtag will Frauen mit und ohne Migrationsgeschichte auf ihrem beruflichen Weg ermutigen, inspirieren, stärken und unterstützen. Der Besuch ist kostenlos, eine Kinderbetreuung wird angeboten. Für Arabisch, Englisch, Farsi, Ukrainisch und Russisch wird bei Bedarf Unterstützung angeboten.

In Plauen hat es gestern erneut Proteste gegen die Politik der Bundesregierung gegeben.

Laut Polizei nahmen an einer Kundgebung bis zu 3.000 Menschen teil. Die Veranstaltung hatte damit ähnlich großen Zuspruch wie vor zwei Wochen. In Redebeiträgen wurden unter anderem ein Ende der Sanktionen gegen Russland und eine bezahlbare Energieversorgung gefordert. Danach zogen Kundgebungsteilnehmer durch die Stadt. Zum Protest aufgerufen hatte das sogenannte Forum für Demokratie und Freiheit.

Bei den privaten Busunternehmen in Sachsen-Anhalt drohen ausgedünnte Streckennetze und Fahrpläne.

Davor hat der Verband der Omnibusunternehmer angesichts der enorm gestiegenen Kosten gewarnt. Verbandschefs Kunze sagte der Mitteldeutschen Zeitung, bisher hätten Ausfälle noch verhindert werden können. Ohne finanziellen Ausgleich müssten aber zeitnah Leistungen gestrichen werden. Zum einen hätte der coronabedingte Einbruch der Fahrgastzahlen bislang nicht wieder vollständig ausgeglichen werden können. Zum anderen seien die Kraftstoff- und Personalkosten deutlich gestiegen. Nach Angaben des Landrates des Burgenlandkreises, Ulrich, muss allein sein Kreis in einem Nachtragshaushalt eine weitere knappe Million Euro an Zuschüssen für den kommunalen Busbetrieb einplanen.

Russlands Präsident Putin hat den ukrainischen Geheimdienst SBU für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich gemacht.

Putin sprach von einem Terrorakt, der auf die Zerstörung kritischer Infrastruktur ausgerichtet gewesen sei. Der Kreml kündigte für heute eine Sitzung des nationalen Sicherheitsrates an. Dessen Vizechef Medwedew forderte im Vorfeld eine Vernichtung der Verantwortlichen. - Die 19 Kilometer lange Brücke zwischen dem russischen Festland und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim war am Samstag durch eine Explosion stark beschädigt worden. 

Die ersten Vorschläge für die Gaspreis-Bremse stehen offenbar.

Darauf einigte sich in einer Nachtsitzung die Experten-Kommission, die von der Bundesregierung eingesetzt wurde. Die Kommission fasst demnach zwei Schritte ins Auge. Zum einen könnte es für Dezember eine Einmal-Zahlung geben. Sie soll so hoch sein wie eine Monatsabrechnung. Das gleiche soll für Fernwärme gelten. Zum anderen soll es für Wirtschaft und Verbraucher im nächsten Jahr einen Teil des Gases zu einem gedeckelten Preis geben. Privathaushalte könnten demnach ab März 14 Monate lang 80 Prozent des Vorjahres-Verbrauchs für 12 Cent erhalten.

In Niedersachsen stehen die Zeichen nach der Landtagswahl auf Rot-Grün.

Nach dem vorläufigen Ergebnis wird die SPD trotz Verlusten stärkste Partei. Sie kam auf gut 33 Prozent der Stimmen. Die Grünen erzielten mit einem deutlichen Plus knapp 15 Prozent. Die CDU fuhr dagegen mit 28 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit Jahrzehnten ein. Die AfD konnte deutlich zulegen und erreichte fast 11 Prozent. Die FDP schaffte es dagegen nicht mehr in den Landtag.

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MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille Права на зображення: MDR/Kirsten Nijhof
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