Mitteldeutschland kompakt | 20.10.2022

20. Oktober 2022, 11:29 Uhr

Sachsen fordert gemeinsam mit Bayern und Thüringen ein Ende der Impfpflicht für das Personal in Gesundheit und Pflege.

In einem Brief an Bundesgesundheitsminister Lauterbach setzen sich die drei Landesgesundheitsminister dafür ein, die zum Jahresende auslaufende Impfpflicht nicht zu verlängern. Ansonsten würde sich der Personalmangel im Gesundheitswesen noch verschärfen. Nach Angaben von Sachsens Gesundheitsministerin Köpping führt die Omikron-Variante seltener zu schweren Verläufen als zuvor die Delta-Variante. Eine Verlängerung der Impfpflicht über Ende 2022 sei daher nicht zu rechtfertigen. Lauterbach macht eine Verlängerung der Impfpflicht bislang vom Verlauf der Herbst- und Winterwelle abhängig.  

In Hoyerswerda treffen sich heute Menschen mit und ohne Behinderung, um gemeinsam Sport zu treiben.

Wie der Kreissportbund Bautzen mitteilte, wird es dabei verschiedene Möglichkeiten des Ausprobierens geben. Floor-Ball, Badminton und Tischtennis gehören ebenso dazu, wie Dart-Wand-Schießen oder ein Hindernis-Parcours. Bei dem Inklusionssporttag gehe es nicht um Wettkämpfe oder Platzierungen. Vielmehr stehe der Spaß am gemeinsamen Sporttreiben im Mittelpunkt. Die Veranstaltung heute, zu der etwa 100 Sportbegeisterte erwartet werden, findet in der Sporthalle des Berufsschulzentrums „Konrad Zuse“ in Hoyerswerda statt und ist Bestandteil der jährlichen Sportinklusionswoche.

Sachsen-Anhalts Kliniken droht womöglich schon zum Jahresbeginn eine Insolvenzwelle.

Davor warnten Vertreter privater, kommunaler und landeseigener Krankenhäuser im Sozialausschuss des Landtags. Vor allem die Corona-Pandemie und die gestiegenen Energie- und Arzneimittelpreise würden die Häuser belasten. Problematisch sei auch die zunehmende Bettenbelegung durch Coronapatienten und die damit verbundenen Absagen von OP´s. Der Vorstand des Verbands kommunaler und landeseigener Krankenhäuser Heimann erklärte, dadurch fehlten Einnahmen. Den städtischen Kliniken in Dessau und Magdeburg sowie dem Carl-von-Basedow-Klinikum im Saalekreis seien ihre Kommunen bereits finanziell beigesprungen. Der Verband kommunaler und landeseigener Krankenhäuser forderte einen sofortigen landeseigenen Rettungsschirm. Den hatte die Landesregierung auch in Aussicht gestellt, allerdings frühestens für das kommende Frühjahr.

Der Wartburgkreis hat einen vorläufigen Aufnahmestopp für Flüchtlinge verhängt.

Wie Landrat Reinhard Krebs der "Thüringer Allgemeinen" mitteilte, sind die Kapazitäten mit aktuell über 3.000 Flüchtlingen erschöpft. Krebs lehnt es nach eigenen Angaben ab, die Menschen in Turnhallen oder gar Zelten und Containern unterzubringen. Dies halte er für menschenunwürdig. Eine Möglichkeit sei hingegen das Gebäude der Volkshochschule Bad Salzungen, die demnächst umziehen soll. Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf fordert Unterstützung vom Land, um weitere Kapazitäten zu schaffen. Außerdem müsse es laut Wolf einen Lastenausgleich zwischen den Städten und dem ländlichen Raum geben, was die Aufnahme von Flüchtlingen angeht.

Thüringen ist laut einer Studie bei der Anzahl der Kita-Plätze gut aufgestellt - es fehlt aber immer noch Personal.

Nach Angaben der Bertelsmannstiftung ist in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern kein Ausbau der Plätze in Kindergärten und -krippen nötig. In allen anderen Bundesländern ist die Nachfrage der Eltern demnach höher als das Angebot. Nachholbedarf hat Thüringen aber weiterhin beim Personalschlüssel. Um den Bildungsauftrag umsetzen zu können müssten laut Studie 10.800 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher eingestellt werden.

Die Menschen in Deutschland müssen ihren Gasverbrauch stärker einschränken als bisher.

Das ist das Ergebnis einer Energiestudie, die vom Bund in Auftrag gegeben wurde. Darin kommen die Experten zu dem Schluss, dass der Verbrauch um 30 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau sinken müsse. Nur so könnten eine Gasmangellage und weitere Importabhängigkeiten vermieden werden. Sollte der Winter allerdings kalt werden und weniger Gas importiert werden, dann könnte es bereits Ende Februar weniger Gas geben, so die Behörde in der "Rheinischen Post".

In der Ukraine wird landesweit die Stromversorgung eingeschränkt.

Das hat die Regierung in Kiew gestern Abend angekündigt. Grund sind die Schäden am ukrainischen Energienetz durch den russischen Beschuss. Der staatliche Netzbetreiber teilte mit, der Strom werde zeitlich gestaffelt in jedem Gebiet bis zu vier Stunden abgeschaltet. Die Menschen sollten zuvor ihre Mobiltelefone und Powerbanks aufladen sowie Taschenlampen, Batterien und Wasser bereithalten. - Russland hat in den vergangenen zehn Tagen ein Drittel der ukrainischen Kraftwerke zerstört. Bundespräsident Steinmeier sagte seine für heute geplante Reise nach Kiew aus Sicherheitsgründen ab.

Das ukrainische Volk erhält den diesjährigen Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments.

Das gab Parlamentspräsidentin Metsola in Straßburg bekannt. Die Ukrainer, vertreten durch ihren Präsidenten Selenskyj, erhielten den Preis für ihre derzeitigen Kämpfe und Leiden. Die Verleihungszeremonie findet am 14. Dezember in Straßburg statt. Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird seit 1988 vom EU-Parlament an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich besonders für Menschenrechte und Minderheitenschutz, Achtung des Völkerrechts und geistige Freiheit einsetzen. Er ist mit 50.000 Euro dotiert.

інші теми

MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille Права на зображення: MDR/Kirsten Nijhof
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille Права на зображення: MDR/Kirsten Nijhof