Mitteldeutschland kompakt | 09.11.2022

09. November 2022, 17:33 Uhr

Der Eichsfelder Serviceclubs Ladies Circle 80 sammelt wieder Weihnachtspäckchen für bedürftige Kinder.

Wie eine Sprecherin sagte, können die Geschenke bis Mitte November in zehn Sammelstellen im Eichsfeld abgegeben werden. Von den Sammelstellen unter anderem in Worbis, Leinefelde, Uder, Dingelstädt und Heiligenstadt gehen Pakete zunächst ins hessische Hanau. Von dort aus geht es weiter nach Bulgarien, Moldawien, Rumänien und in die Ukraine. Die Aktion im Eichsfeld wird gemeinsam mit dem Round Table Eichsfeld organisiert. Im Vorjahr sind mehr als 3.200 Päckchen gesammelt worden. Den Weihnachtspäckchenkonvoi gibt es seit 21 Jahren. Wie „Weihnachten im Schuhkarton“ gehört er zu den großen Hilfsaktionen zu Weihnachten. Im Vorjahr sind deutschlandweit in 300 Sammelstellen 156.000 Pakete gesammelt worden.

Im Ilm-Kreis sind gegenwärtig zwei Turnhallen mit ukrainischen Flüchtlingen belegt.

Das sagte Landrätin Petra Enders auf einer Pressekonferenz am Dienstag. Demnach sind in der Ilm-Sporthalle in Ilmenau derzeit 47 und in Turnhalle der Berufsschule in Arnstadt 28 Menschen untergebracht. Enders sagte, zwar sei es nicht erwünscht, Flüchtlinge in Turnhallen unterzubringen, derzeit seien aber keine Wohnungen verfügbar. Häufig müssten diese zunächst renoviert werden. Das dauere wegen ausgelasteter Handwerksbetriebe oft lange. Enders appellierte deshalb auch an Geflüchtete, sich verstärkt selbst am Renovieren zu beteiligen. Auch sollten nach ihrer Meinung einzelne Ukrainer ihre Ansprüche ändern und auch Wohnungen auf dem Land akzeptieren. Die Landrätin sagte, der Ilm-Kreis stehe gegenwärtig an der Grenze für die Aufnahme von Flüchtlingen. Es seien 1.782 Ukrainer im Landkreis registriert, von denen sich den Angaben zufolge noch 1.320 im Ilm-Kreis aufhalten.

In ganz Sachsen-Anhalt wird heute der Opfer der Reichspogromnacht im Jahre 1938 gedacht.

In Dessau-Roßlau etwa hat die Stadt eingeladen zu einem Gedenken an die Zerstörung der Synagoge und an die ermordeten jüdischen Männer, Frauen und Kinder der Stadt. In der Innenstadt von Halle gibt es im Anschluss an ein Gedenken am Mahnmal auf dem Jerusalemer Platz einen geführten Rundgang durch die Innenstadt. In Magdeburg ist eine Gedenkveranstaltung im Forum Gestaltung geplant mit einem anschließenden stillen Gedenkweg zum Synagogendenkmal. Veranstaltungen gibt es unter anderem auch in Quedlinburg, Harzgerode, Bernburg, Wittenberg, Wörlitz, Stendal, Schönebeck und Zerbst. Am 9. November 1938 hatten die Nationalsozialisten in ganz Deutschland Synagogen sowie jüdische Wohn- und Kaufhäuser niedergebrannt. Jüdinnen und Juden wurden erniedrigt, verhaftet und ermordet.

Leipa im Landkreis Wittenberg ist von Mittwoch an Gastgeber der Europameisterschaft im Schlittenhunderennen.

Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT sind knapp 800 Teilnehmer mit mehr als 1.400 Hunden angemeldet. Mittwochabend wird der Wettbewerb feierlich eröffnet. Die Rennen sind von Donnerstag bis Sonntag. Weil kein Schnee liegt, fahren die Schlitten auf Rädern. Der Eintritt kostet fünf Euro.

Sachsens Innenminister Schuster rechnet mit einer neuen Flüchtlingswelle aus der Ukraine im Winter.

Der CDU-Politiker sagte nach einer Kabinettssitzung in Dresden, das könne eintreten, wenn die russischen Terrorangriffe auf die ukrainische Infrastruktur so weitergingen. Sachsen müsse dann aufnahmefähig bleiben. Schuster forderte den Bund auf, bei illegalen Einreise aus anderen Ländern mit einer Rückführungsoffensive für Entlastung zu sorgen. Sachsens Erstaufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete seien derzeit zu etwa 60 Prozent besetzt.

Die geplante Asylunterkunft in Bautzen soll Ende November bezogen werden.

Das Landratsamt teilte mit, nach dem mutmaßlichen Brandanschlag würden derzeit weiterhin die Schäden beseitigt. Man halte aber grundsätzlich daran fest, das frühere Spreehotel als Asylunterkunft zu nutzen. In dem Gebäude waren bereits von 2014 bis 2017 Geflüchtete untergebracht. Ende Oktober hatten Unbekannte Fensterscheiben in dem Haus, worauf im Innern ein Brand ausbrach. Verletzt wurde niemand.

Sachsens Landtagspräsident Rößler hat anlässlich der Ereignisse am 9. November dazu aufgerufen, Rechtsstaat und Parlamentarismus zu schützen.

Die Geschichte des 9. November zeige, in welches Verderben eine totalitäre Herrschaft führe. Der Mauerfall vor 33 Jahren zeige aber auch, dass ein Volk stark genug sein könne, eine Diktatur zu stürzen. Der 9. November vereine in sich Licht und Schatten. Damit erinnerte der Landtagspräsident an die Pogromnacht von 1938. Die Nazis hatten Geschäfte jüdischer Eigentümer verwüstet und zerstört sowie Synagogen niedergebrannt. Jüdische Mitmenschen wurden angegriffen, verhaftet und ermordet. Vielerorts in Sachsen wird heute der Opfer gedacht.

Angesichts möglicherweise steigender Flüchtlingszahlen bereitet die Stadt Chemnitz eine Notunterkunft vor.

Dafür wird ein Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in der Glösaer Straße hergerichtet. Das Haus steht bis maximal bis Ende 2023 zur Verfügung. Wie es aus dem Rathaus hieß, soll es nur dann genutzt werden, wenn alle anderen Einrichtungen belegt sind. Rund 110 Geflüchtete könnten dort vorübergehend untergebracht werden. Ende Oktober waren in den Gemeinschaftseinrichtungen der Stadt Chemnitz noch rund 170 Plätze frei.

Berlin plant kurzfristig zehntausend neue Unterkunftsplätze für Geflüchtete.

Nach Angaben von Sozialsenatorin Kipping sollen diese Plätze bis zum Jahresende geschaffen werden. Als Standorte seien zwei Terminals des ehemaligen Flughafens Tegel vorgesehen. Zudem sollen Leichtbauhallen und Zeltstädte errichtet werden.

Russland und Indien erwägen nach Angaben des russischen Außenministers Lawrow, gemeinsam Rüstungsgüter zu produzieren.

Details nannte Lawrow nach einem Treffen mit seinem indischen Amtskollegen nicht. Indien trägt westliche Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges nicht mit und wirbt für eine Konfliktlösung durch Dialog.

US-Schauspieler Sean Penn hat dem früheren Filmschauspieler und ukrainischen Präsidenten Selenskyj einen seiner Oscars geschenkt.

Das teilte der Pressedienst der Präsidialkanzlei mit. Der kleine vergoldete Mann solle nunmehr als Symbol des Glaubens an den Sieg der Ukraine dienen. Penn arbeitet seit einiger Zeit an einem Film über Selenskyj.

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MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille Права на зображення: MDR/Kirsten Nijhof
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