Mitteldeutschland kompakt | 15.11.2022

15. November 2022, 16:43 Uhr

Für ihr Engagement und die Hilfsangebote für Geflüchtete ist der Helferkreis Adorf mit dem Sächsischer Integrationspreis ausgezeichnet worden.

Der Verein leistet Hilfe, z.B.  beim Deutschlernen oder bei Behördengängen. Zwei weitere Preisträger des Sächsischen Integrationspreises kommen aus Leipzig und Löbau. Die Auszeichnung ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert.

Die Initiative „Jüdisches Halle - gestern und heute“ ist am Montagabend in Berlin mit dem bundesweiten Ehrenamtspreis für jüdisches Leben ausgezeichnet worden.

Mehrere junge Leute hatten die Initiative nach dem Anschlag auf die Synagoge vor drei Jahren gegründet, um sich mit den Spuren jüdischen Lebens in Halle zu beschäftigen. Sie haben dazu eine kostenlose App für einen geführten Stadtrundgang entwickelt. Neben den Hallensern wurde auch ein Verein aus Hamburg ausgezeichnet. Der Preis des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung ist in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben worden. Er ist mit 5.000 Euro verbunden.

Seit Kriegsbeginn engagiert sich die Hochschule Anhalt für ihre Hochschulangehörigen, Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Ukraine.

Das Wissenschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt hat der Hochschule Anhalt und dem dazugehörigen Landesstudienkolleg im Sommer 2022 rund 1,24 Millionen Euro an Integrationsmitteln für die sprachliche Vorbereitung auf ein Studium, die Betreuung im Studium und die Anbindung ukrainischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewährt. Darüber hinaus werden weitere Projekte im Bereich der Forschung und der digitalen Lehre gefördert. Zudem erhalten Geflüchtete Unterstützung über das Bundesministerium für Bildung und Forschung, den Deutschen Akademischen Austauschdienst, die Alexander von Humboldt-Stiftung und über den Freundeskreis e.V. der Freunde und Förderer der Hochschule Anhalt. Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann besucht am 21. November 2022 die Hochschule Anhalt, um Gespräche zu führen.

In rund 40 Städten und Gemeinden in Thüringen sind am Montagabend 15.000 Menschen gegen die Regierungspolitik auf die Straßen gegangen.

Das waren erneut rund 1.000 weniger als vor einer Woche. Nach Angaben der Polizei war etwa die Hälfte der Kundgebungen angemeldet. Wie in den Wochen zuvor richtete sich der Protest vor allem gegen die Energiepolitik und die Haltung der Bundesregierung zum Krieg in der Ukraine. Bei einem Umzug in Eisenach wehten neben Fahnen mit Friedenstauben auch Russland-Fahnen. Thema der Demonstrationen war außerdem Kritik an Corona-Regeln. Nach Angaben der Polizei lag der Schwerpunkt erneut in Ostthüringen. Demnach waren in Altenburg gut 1.700 Demonstranten auf der Straße, in Gera etwa 1.500 und in Saalfeld und Sonneberg zusammen 1.300. In Bad Langensalza folgten etwa 400 Menschen einem privaten Aufruf von Bürgermeister Matthias Reinz. Demonstriert wurde auch in Weimar und Erfurt, wo jeweils mehrere Hundert Menschen den Aufrufen zum Protest gefolgt waren.

Die Stadt Erfurt hat einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge verhängt.

Oberbürgermeister Andreas Bausewein begründete den Schritt mit erschöpften Kapazitäten. Inzwischen seien fünf Turnhallen in der Stadt mit Flüchtlingen belegt und es gebe keine leerstehenden Wohnungen mehr. Die nächsten Busse würden weitergeschickt, so Bausewein. Erfurts Oberbürgermeister kritisiert das Land scharf. Es komme seinen Verpflichtungen nicht nach und lasse die Kommunen im Regen stehen. So zahlt Thüringen den Kommunen pro Flüchtling pro Monat 210 Euro – und damit so wenig wie kein anderes Bundesland. Die Landesregierung habe fürs Unterbringen von ukrainischen Geflüchteten volle Kostenübernahme zugesagt. Bitten um Kostenübernahmen für Hotels würden jedoch seit Wochen nicht beantwortet. In Erfurt sind derzeit rund 2.550 ukrainische Geflüchtete in Wohnungen und Gemeinschafts- und Notunterkünften untergebracht.

Nach fast neun Monaten Pause fährt die ukrainische Eisenbahn wieder in die südliche Stadt Mykolajiw.

Wie das staatliche Unternehmen mitteilte, soll der erste Nachtzug am Abend aus Kiew abfahren. Der Bahnverkehr nach Mykolajiw war im Februar eingestellt worden, als russische Truppen auf die Stadt vorrückten. Mittlerweile hat sich die militärische Lage in dem Gebiet entspannt. Auch Cherson soll innerhalb der nächsten Tage wieder an das ukrainische Bahnnetz angeschlossen werden. Die Züge in der Ukraine fahren trotz des Krieges weitgehend pünktlich und zuverlässig. Die funktionierende Bahn gilt als wichtig für den Zusammenhalt im Land.

Die UN-Vollversammlung hat eine Resolution verabschiedet, wonach Russland für die Kriegsschäden in der Ukraine aufkommen soll.

Darin heißt es, Russland werde für alle Völkerrechts-Verletzungen zur Rechenschaft gezogen. In Zusammenarbeit mit der Ukraine sollten ein Mechanismus für Reparations-Zahlungen und ein Schadens-Register geschaffen werden. Für die Resolution stimmten 94 Länder, dagegen waren unter anderem Russland, China und Kuba. Der Beschluss ist nicht bindend.

Auf der Erde leben mittlerweile acht Milliarden Menschen.

Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die Acht-Milliarden-Marke am heutigen Tag überschritten wird. Ein genaues Datum lässt sich bei hunderttausenden Geburten und Todesfällen pro Tag nicht benennen. - Das Bevölkerungswachstum hat sich zuletzt verlangsamt und liegt derzeit bei weniger als einem Prozent pro Jahr. Prognosen zufolge wird es erst ab 2080 kein weiteres Wachstum mehr geben. Dann könnte die Zahl der Menschen bei 10,4 Milliarden liegen.

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MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille Права на зображення: MDR/Kirsten Nijhof
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