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Fragen und Antworten Zug-Attacke in Magdeburg: Angreifer schweigen

15. August 2018, 06:34 Uhr

Mehrere Vermummte haben Samstag einen Zug in Magdeburg überfallen. Vier der mutmaßlichen Täter wurden festgenommen und verhört. Bislang schweigen sie. Hier die bisherigen Rechercheergebnisse von MDR SACHSEN-ANHALT:

Die Bundespolizei ermittelt zu dem Angriff auf einen Zug am Bahnhof  "Barleber See" in Magdeburg. Wie ist der aktuelle Stand?

Vier Tatverdächtigte konnten identifiziert werden. Sie wurden bereits von den Ermittlern verhört. Nach Angaben der Bundespolizei machte aber bisher keiner der jungen Männer eine Aussage. Ihnen wurden T-Shirts, Hosen und Schuhe abgenommen, um sie auf DNA-Spuren untersuchen zu lassen. So wollen die Ermittler alle Täter ausfindig machen.

Bis zu zwölf Personen sollen den Zug an der Weiterfahrt gehindert haben. Ist bereits bekannt, ob es sich wirklich um Hooligans aus der FCM-Szene handelte?

Die Bundespolizei geht davon aus, dass die Täter einen Bezug zum FCM haben. Auf Videos, die Zuggäste während der Attacke gefilmt haben, ist zudem ein Täter zu sehen, der sich einen FCM-Schal um den Mund gebunden hat. Der Bundespolizei liegen drei Videos vor, die derzeit ausgewertet werden. Noch wollen sich die Ermittler nicht festlegen, wie nah die Täter dem Fußball-Verein stehen.

Was sagte der 1. FC Magdeburg zu den Vorkommnissen?

Der Verein hat die Attacke verurteilt. Ein Sprecher sagte, der FCM habe die Bilder und das Video mit Schrecken zur Kenntnis genommen. Vandalismus lehne der Verein konsequent ab.

Vier Tatverdächtige sind bereits bekannt. Sind diese bereits früher durch Gewalttaten oder Ähnliches auffällig gewesen?

Laut Bundespolizei ist einer der Tatverdächtigen schon mehrfach aufgefallen. Er wird als Gewalttäter eingestuft und soll der linken Szene angehören.

An den überfallenen Zug haben die Angreifer die Abkürzung "APK" gesprüht. Was steckt dahinter?

Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT steht "APK" nicht wie von manchen vermutet für "Anti Polizei Kommando". Vielmehr handelt es sich wohl um die Signatur einer Magdeburger Graffiti-Gruppe oder eines einzelnen Sprayers. An verschiedenen Stellen in Magdeburg waren bereits vor mehreren Jahren "APK"-Graffiti zu sehen.

Zeugenaufruf Die Polizei sucht für die Vorfälle in Biederitz und am Barleber See nach Zeugen. Wer etwas gesehen hat, kann sich unter 0391/ 56549-555 bei der Bundespolizeiinspektion in Magdeburg oder in jeder anderen Polizeidienststelle melden.
Auch die Bundespolizei-Hotline 0800/ 6888000 oder das Formular auf der Bundespolizei-Homepage kann für Zeugenhinweise genutzt werden.

Quelle: MDR/sp

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. August 2018 | 17:00 Uhr

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