Mittwoch, 17.07.2019: Gipfelkreuze

In den Alpen ist ein veritabler Krach im Gange, den wir hier gar so richtig nicht mitbekommen. Es sind die Gipfelkreuze, die es den Vandalen, ein anderes Wort fällt mir nicht ein - "angetan" haben. Bei Nacht und Nebel schleichen sie auf die Berge und hauen die Kreuze um.

Die Empörung der sonstigen Berufsempörten ist vergleichsweise gering. Warum wohl? Ein Aktionskünstler in der Schweiz hat vor Kurzem einen Halbmond auf einem der Berge aufgestellt. Anstatt eines Kreuzes. Schau einer an.

Dennoch melden sich immer mehr zu Wort, nicht nur Touristiker und Kirchenleute. Man versucht, die Tradition der Gipfelkreuze zu retten.

Gipfelkreuze sind keine religiösen Machtsymbole. Sie bieten die Möglichkeit, an exponierten Orten unserer Erde über die Grunderfahrung unseres Lebens nachzudenken. Man kann dem Schöpfer danken, für das, was er uns geschenkt hat. Und man kann am Gipfelkreuz die Erkenntnis mitnehmen, dass die Natur nicht einem selbst gehört. Und dass man auf einem mühsam erkletterten Berggipfel einfach auch mal wortlos staunen kann, sofern man das nicht schon verlernt hat. Dazu muss man nicht unbedingt religiös sein.

Das Kreuz ist ein ambivalentes Symbol. Es erzählt uns die schreckliche Geschichte eines römischen Mordinstrumentes. Es erzählt uns aber auch die Geschichte der Befreiung und der Erlösung. Es kann uns, wenn wir wollen, zum Erschrecken bringen. Zum Innehalten. Auch zum Nachdenken über uns selbst.

Vielleicht sollten wir unseren Blick nicht nur auf die Alpenregion richten. Wie sieht es hier aus? Werden irgendwann die mit Kreide an die Tür geschriebenen Segensformeln der Sternsinger auch noch gelöscht? Verschwindet unsere Tradition hinter den Toleranzbefehlen der Intoleranten?

Am meisten schmerzt mich, dass in den Gerichtssälen die Kreuze nicht mehr vorhanden sind. Sie könnten die Richter nämlich neben der christlichen Tradition unseres Landes auch an den schlimmsten Justizskandal der Weltgeschichte erinnern.

Bei aller Alltagsdiskussion: Sollten wir uns nicht eigentlich wieder darauf besinnen, dass das Christentum zu Deutschland und Europa gehört und unsere Region mehr als 1.000 Jahre geprägt hat?

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