Dienstag, 31.12.2019: Gelassenheit

Der letzte Tag des Jahres. Das Jahr 2019 geht seinem Ende entgegen. Die ausführlichen Jahresrückblicke sind schon gewesen. Besondere Ereignisse wurden erinnert. Inventuren und Bilanzen werden dann Anfang des neuen Jahres gemacht. Auf der Schwelle lässt sich nicht mehr viel gut machen. Der alte Kalender ist abgewirtschaftet. Für den neuen ist es noch ein wenig zu früh.

Am 31. Dezember sind wir im Wesentlichen zum Stillehalten verurteilt. Und das ist nicht einmal schlecht. Welchen Sinn wir den schönen und schrecklichen Erlebnissen einmal zuschreiben werden, ist aus heutiger Warte noch nicht deutlich. Ob sich überhaupt ein Sinn erschließt, liegt auch nicht nur in unserer Hand. Die Erfahrung wird es zeigen. Und wer gläubig ist, legt das Gewesene und Kommende in Gottes Hände und vertraut darauf, dass Gott die Geschichte noch seinem Wohlgefallen und seiner Weisheit leitet - die Lebensgeschicke von Menschen und auch die Zeitgeschichte der Völker. Für die Kontinuität des Weltlaufes können wir aus eigener Kraft allein nicht sorgen. In einem Bibelvers für diesen Tag heißt es:

"Jesus Christus, gestern und heute
und derselbe auch in Ewigkeit.
Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben,
denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde,
welches geschieht durch Gnade." (Hebr. 13, 8f)

Die Tage werden wieder kommen, dass wir selbst Entscheidungen treffen müssen, um unser Leben und unser Zusammenleben zu gestalten. Nicht dass wir untätig oder gar gleichgültig der Weltgeschichte gegenüber sein sollten, aber heute möge uns diese Gelassenheit tragen, die sich aus dem Gottvertrauen speist. Parolen, Schreckensszenarien, Aufrufe, Warnungen. Was könnte uns nicht alles umtreiben!

Ich wünsche Ihnen und mir ein weites, aber auch festes Herz, das sich darauf gründet, dass einer über uns ist, der es gut mit uns meint, was immer auch kommen mag.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Thomas Bohne

Thomas Bohne

1957 in Leipzig geboren | katholischer Priester seit 1989 | Mitglied in der Gemeinschaft Oratoriums zu Leipzig seit 1991 | Abitur, Ausbildung zum Gärtner | Theologiestudium am Theologisch-Philosophischen Studium in Erfurt von 1982-1989 | Kaplan in Greiz (Thüringen) von 1989-1991 | 1991 Eintritt in das Oratorium zu Leipzig, 1991-2000 Seelsorger in den Pfarreien Leipzig-Lindenau und Leipzig Gohlis | ab 2001 Militärseelsorger am Standort Leipzig, in dieser Zeit 2004/2005 und 2007/2008 in Afghanistan (Kabul und Feyzabad) | ab 2009 Pfarrer in der Pfarrei Leipzig-Lindenau | ab 2019 leitender Pfarrer der neugegründeten Pfarrei St. Philipp Neri Leipzig-West, Ende 2020 Entpflichtung und ab 2021 tätig als Gefängnisseelsorger und Flughafenpfarrer, außerdem Mitglied der "Katholischen Filmkommission für Deutschland", Filmkritiken für die Zeitschrift KOMPASS und Homepage des Oratoriums Leipzig | seit 2000 mehrfach Mitglied in den ökumenischen Jurys bei nationalen und internationalen Filmfestivals, zuletzt Mitglied und auch Präsident der Interreligiösen Jury bei DOK Leipzig | Mitarbeit beim YOUTUBE-Kanal des Oratorium Leipzig CO

Kurzbiografie Holger Treutmann

Holger Treutmann

1963 in Springe bei Hannover geboren | verheiratet | 2 Kinder | Studium in Bethel, Göttingen, Berlin | 1989 1. Theologisches Examen in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover | 1989-1993 Pharmareferent bei Astra-Chemicals Wedel/Hamburg | 1993-1995 Vikariat in Bröckel bei Celle | 1995 2. Theologisches Examen in der Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannover | 1995 Wechsel in die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen | 1995-1999 Pfarrer in Eibenberg-Kemtau und Chemnitz-Reichenhain | 1999-2005 Pfarrer in St.-Pauli-Kreuz-Gemeinde Chemnitz | 2006 - Januar 2016 Pfarrer der Frauenkirche in Dresden | Ehrenamtlicher Mitarbeiter der Notfallseelsorge Dresden | seit Februar 2016 Senderbeauftragter der Ev. Kirchen beim MDR und Rundfunkbeauftragter der Ev.-Lutherischen Landeskirche Sachsens

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.