Montag, 18.05.2020: Gesichtsbuch

Das alte Schulfoto mit der Abschlussklasse. Schön ist es, in Erinnerungen zu schwelgen. Die Gesichter kommen mir noch bekannt vor, aber mancher Name fällt mir beim besten Willen nicht mehr ein. Zu lange ist es her. Im Grunde sind die alten Schulfotos Impulsgeber für das wohl bekannteste soziale Medium im Internet heute. Die Gesichter aus einem Jahrgang in ein Buch bringen - das war die Grundidee.

In den Schulen entstanden aus den Klassenfotos ganze Jahrbücher mit kleinen Porträtfotos der Schüler und des Lehrerkollegiums. An den Hochschulen wurde die Form solcher Jahrbücher noch veredelt. Und als die elektronischen Medien sich etablierten, da hatte ein junger Harvard-Student die Idee ein elektronisches Buch mit Gesichtern zu erstellen."Thefacebook" nannte er es. Heute sind über eine Milliarde Menschen auf der Plattform von Marc Zuckerberg unterwegs und zeigen ihr Gesicht, stellen Videos ein, schaffen Kontakte, präsentieren eigene Gedanken oder teilen gute Ideen anderer Leute.

Gesichter sind wichtig. Schon der Name der Plattform sagt das. Seit wir wegen der Pandemie Masken tragen müssen, wird erst richtig deutlich, was fehlt, wenn wir die Gesichter nicht sehen. Die Ausdrucksmöglichkeiten, die Stimmungen, ja schon die Verständlichkeit der Worte hängt davon ab. Das was eine Person ausmacht, spiegelt sich auf ihrem Gesicht. Es ist fast so unverwechselbar wie der Fingerabdruck. In jedem Moment des Ansehens sortiert unser Unterbewusstsein das Gegenüber nach Bekannt und Unbekannt. Der Prophet Mose aus der Bibel, wollte gern das Wesen Gottes erkennen. Gottes Angesicht aber durfte er nicht sehen, weil der Unterschied zwischen Gott und Mensch zu groß ist. Gotteserfahrungen verbergen sich in Geschehnissen, und oft erkennen wir Gottes Wirken erst als Ahnung im Nachhinein. Aber in der Ewigkeit - wenn Gott alles in allem ist, da werden wir schauen, was wir geglaubt haben. Und der biblische Segen gilt schon hier und auch heute an diesem Tag: Der Herr segne dich und behüte dich. Er lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Kathrin Posdzich

Kathrin Posdzich

geboren 1983 in Zwickau, aufgewachsen in Wildenfels | verheiratet, zwei Kinder | ev.-luth. verwurzelt, ev.-meth. beheimatet | 2002 geboren 1983 in Zwickau, aufgewachsen in Wildenfels | verheiratet, zwei Kinder | ev.-luth. verwurzelt, ev.-meth. Beheimatet | 2002 Abitur am Peter-Breuer-Gymnasium Zwickau | 2002-2009 Theologiestudium in Leipzig | 2009-2016 Gemeindearbeit in Süd-Ost-Thüringen | 2015-2019 Zusammenarbeit mit dem Senderbeauftragten der evangelischen Freikirchen beim MDR | seit 2018 Pastorin der ev.-meth. Kirche in Werdau und Umland | seit 2015 Sprecherin Wort zum Tag und Wort zum Sonntag bei MDR SACHSEN

Kurzbiografie Holger Treutmann

Holger Treutmann

1963 in Springe bei Hannover geboren | verheiratet | 2 Kinder | Studium in Bethel, Göttingen, Berlin | 1989 1. Theologisches Examen in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover | 1989-1993 Pharmareferent bei Astra-Chemicals Wedel/Hamburg | 1993-1995 Vikariat in Bröckel bei Celle | 1995 2. Theologisches Examen in der Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannover | 1995 Wechsel in die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen | 1995-1999 Pfarrer in Eibenberg-Kemtau und Chemnitz-Reichenhain | 1999-2005 Pfarrer in St.-Pauli-Kreuz-Gemeinde Chemnitz | 2006 - Januar 2016 Pfarrer der Frauenkirche in Dresden | Ehrenamtlicher Mitarbeiter der Notfallseelsorge Dresden | seit Februar 2016 Senderbeauftragter der Ev. Kirchen beim MDR und Rundfunkbeauftragter der Ev.-Lutherischen Landeskirche Sachsens

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.