Sonnabend, 27.03.2021: Maria
Am 27. März 1329 erscheint die Bulle "In agro dominico"; ja, die, nicht der und auch nicht Pulle. Eine Bulle ist ein päpstliches Schreiben, oft zu dem Zweck, eine lehramtliche Verurteilung von Glaubensirrtümern zu promulgieren, oh Gott, schon wieder so ein Fremdwort, also ... der Öffentlichkeit verbindlich mitzuteilen. In der damaligen Bulle also wurde der bekannte Dominikanerprediger Meister Eckhard aus Erfurt verurteilt, weil er u. a. geschrieben hatte: deus animas amat, non opus extra. - Gott liebe die Seelen, nicht aber das äußere (gute) Werk. Ein Gedanke, der später in der Zeit der Reformation eine gewisse Rolle spielte.
Aber so absolut gesprochen stimmt er eben nicht, meint die katholische Kirche. Und dafür steht besonders die erste Christin ein, die es als Mutter Jesu ja nun wirklich wissen musste. Maria steht für die Liebe Gottes zu jeder Menschenseele. Ein Mutterherz liebt auch dann weiter, wenn eines ihrer Kinder völlig auf Abwege gerät, sie hält auch unter dem Kreuz aus, an dem ihr einziger Sohn qualvoll geopfert wird.
Und gerade darin besteht auch ihr äußeres gutes Werk, dass sie eben dasteht, dass sie aushält, dass sie mitgeht, dass sie Tränen trocknet und dass sie hilft in konkreter Not. Beides gehört immer zusammen: Opfergeist und Opfergabe!
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