Mittwoch, 24.03.2021: Óskar Romero

Schüsse fallen. Mitten im Gottesdienst. Der Priester am Altar bricht tot zusammen. Es ist Bischof Óskar Romero, der am 24. März 1980 in San Salvador mitten in der Messfeier kaltblütig von einem Schergen der Militärjunta El Salvadors liquidiert wird.

Man hatte ihm angeboten, sich im Ausland in Sicherheit zu bringen, nachdem er schon verschiedentlich Morddrohungen erhalten hatte. Das Volk, für das sich Bischof Romero einsetzte, wurde von einer Diktatur unterdrückt und ausgebeutet. Großgrundbesitzer, alle mit katholischer Taufurkunde, machten aus ihrem Glauben einen Hohn, indem sie die Armen ausplünderten.

Romero ging in seinen Predigten offen gegen das Unrecht vor, er geißelte die Unterdrückung und die sozialen Missstände im Land. Das verziehen ihm die Mächtige nicht. Als er sich dann noch offen gegen Militärhilfen aus den USA wandte, war das Maß voll. Soldaten hatten schon im Land den Befehl bekommen, gezielt gegen Priester vorzugehen. Am Tag vor seinem Tod predigte Óskar Romero noch: „Kein Soldat ist gezwungen, einem Befehl zu folgen, der gegen das Gesetz Gottes verstößt. Einem amoralischen Gesetz ist niemand unterworfen. Es ist an der Zeit, dass ihr euer Gewissen wiederentdeckt und es höher haltet als die Befehle der Sünde. Die Kirche, Verteidigerin der göttlichen Rechte und Gottes Gerechtigkeit, der Würde des Menschen und der Person, kann angesichts dieser großen Gräuel nicht schweigen. ... Im Namen Gottes und im Namen dieses leidenden Volkes, dessen Klagen jeden Tag lauter zum Himmel steigen, ersuche ich euch, bitte ich euch, befehle ich euch im Namen Gottes: Hört auf mit der Repression!“

Sein Opfer bleibt unvergessen.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Pfarrer Dr. Andreas Martin

Pfarrer Dr. Andreas Martin

geboren am 2. Juli 1957 in Greiz | erlernter Beruf: Bautischler | Studium "Mathematische Methoden und Datenverarbeitung in der Wirtschaft" | 1985 Abschluss als Diplomwirtschafter | 1998 Magisterstudium "Katholische und evangelische Theologie und Philosophie | von 2004-2006 Mitarbeiter im "St. Benno Verlag" | parallel Dissertation an der TU Dresden, Religionsphilosophie | ab Oktober 2006 Diplomstudien-Tagung Katholische Theologie und Dissertation im Fach Theologie an der Universität Erfurt | 2009 Diakonweihe und Dienst in Radebeul | 2010 Promotion zum Dr. theol. | 2010 bis 2015 Pfarrer in Altenburg/Thüringen | 2016-2020 Pfarrer in Markkleeberg und Leipzig | seit Oktober 2020 Caritasrektor des Bistums, er ist zuständig für die geistliche Begleitung und religiöse Weiterbildung von Mitarbeitern der Diözesancaritas | zudem priesterliche Dienste in der Pfarrei Meißen.

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.