Dienstag, 23.03.2021: Papstparty

Am 23. März 2013 treffen sich zum ersten Mal in der Weltgeschichte zwei Päpste. Nein, kein Witz!. Also der eine heißt zwar noch Papa emeritus, Josef Ratzinger, alias Benedikt XVI., aber nur der andere Jorge Bergoglio, alias Papst Franziskus ist der amtierende und damit einzige Papst der katholischen Kirche. Aber trotzdem, für viele war es schon ein Schock, zwei weiße Männer, dazu noch brüderlich vereint. "Kein Blatt geht zwischen uns", so bestätigt Franziskus die einheitliche Linie der beiden Nachfolger des heiligen Petrus.

Und beide haben sie ein Opfer gebracht, bringen es noch dar. Benedikt, als er das schwere Amt in einem hohen Alter noch annahm und dann auch wieder aufgab. Manch einer hätte sich gewünscht, dass er den Kelch bis zur Neige ausgetrunken hätte, aber so verstand Benedikt sein Dienstamt in der Kirche nicht. Er spürte, dass er zu solch einem Opfer nicht berufen war. Er opferte das Opfer, um es einem anderen zu ermöglichen:

Franziskus brachte die Kraft zu einer solchen Hingabe mit, ja, er trat schon mit seiner Namenswahl in die Fußstapfen des Mannes aus Nazareth, dessen erster großer Imitator der heilige Franz von Assisi war, nicht weil dieser imitieren wollte, sondern weil er so gestrickt war: eine einfache Existenz, in Bescheidenheit, in Anspruchslosigkeit, aber mit dem Biss, für Frieden einzutreten, sich den Ärmsten der Armen zuzuwenden, irgendwelche Würdeansprüche bedenkenlos zu opfern, um das Antlitz des Gekreuzigten von Golgotha wieder sichtbar zu machen, es der Kirche und ihren Gliedern neu als Modell und Vorbild vor Augen zu führen.

Beide haben sie das Richtige getan, Benedikt, weil er es sagen und mit großartigen Gedanken und Worten deuten konnte und Franziskus, weil er es tagtäglich zu leben bemüht ist. Opfer ist nur, wenn man opfert, so oder so.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Pfarrer Dr. Andreas Martin

Pfarrer Dr. Andreas Martin

geboren am 2. Juli 1957 in Greiz | erlernter Beruf: Bautischler | Studium "Mathematische Methoden und Datenverarbeitung in der Wirtschaft" | 1985 Abschluss als Diplomwirtschafter | 1998 Magisterstudium "Katholische und evangelische Theologie und Philosophie | von 2004-2006 Mitarbeiter im "St. Benno Verlag" | parallel Dissertation an der TU Dresden, Religionsphilosophie | ab Oktober 2006 Diplomstudien-Tagung Katholische Theologie und Dissertation im Fach Theologie an der Universität Erfurt | 2009 Diakonweihe und Dienst in Radebeul | 2010 Promotion zum Dr. theol. | 2010 bis 2015 Pfarrer in Altenburg/Thüringen | 2016-2020 Pfarrer in Markkleeberg und Leipzig | seit Oktober 2020 Caritasrektor des Bistums, er ist zuständig für die geistliche Begleitung und religiöse Weiterbildung von Mitarbeitern der Diözesancaritas | zudem priesterliche Dienste in der Pfarrei Meißen.

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.